Das Werks­elf-Jahr

Emo­tio­nale Europa-League-Reise und Rekorde in vie­len Berei­chen

Für die Werkself geht ein einzigartiges Jahr mit verschiedenen Höhepunkten zu Ende. Von einer hochemotionalen Reise in der UEFA Europa League und einem versöhnlichen Abschluss der Saison 2022/23 bis hin zu einer beeindruckenden ersten Hälfte der aktuellen Spielzeit, in der Bayer 04 zahlreiche Klub- und Liga-Rekorde gebrochen sowie eine Fan-Unterstützung ungeahnten Ausmaßes erlebt hat. Es war ein aufregendes, bewegendes und ereignisreiches 2023, das Bayer 04 ungeschlagen an der Spitze der Bundesligatabelle beendet. Der Werkself-Jahresrückblick.

Januar: Der Weltmeister und das lang ersehnte Comeback

Zu Beginn des Jahres wurde ausgiebig gefeiert – und das gleich doppelt: Nicht nur kehrte Exequiel Palacios als Weltmeister nach Leverkusen zurück und erntete von allen Seiten großen Applaus, auch Florian Wirtz löste lautstarken Jubel aus, als er gegen Borussia Mönchengladbach (3:2) nach überstandenem Kreuzbandriss und 315 Tagen Pause sein Comeback feierte. Im drauffolgenden Spiel gegen den VfL Bochum 1848 (2:0) stand der wiedergenesene Spielmacher bereits in der Startelf und lieferte direkt einen Assist für Adam Hlozek. Mit einem 0:2 gegen Borussia Dortmund endete ein zwischenzeitlicher Lauf von fünf BL-Siegen in Serie.

Exequiel Palacios Rückkehr als Weltmeister

Februar: Europa-League-Reise beginnt

Im Februar dann der Start einer hochemotionalen Reise in der Europa League. Die Werkself musste Mitte des Monats in den Play-Offs um einen Platz im EL-Achtelfinale kämpfen. Gegen die AS Monaco gelang der Coup nach Elfmeterschießen im Rückspiel: Die Werkself verwandelte all ihre Strafstöße, das Achtelfinal-Ticket war damit gelöst – und eine Ungeschlagen-Serie von 14 Pflichtspielen in Folge in Gang gesetzt.

März: Sieges-Serie nimmt Fahrt auf

Beflügelt von den Erfolgen des Vormonats spielte die Werkself den perfekten März und gewann all ihre Pflichtspiele: In der Bundesliga standen Siege gegen Hertha BSC (4:1) und den SV Werder Bremen (3:2), die Achtelfinal-Partien in der Europa League gegen Ferencvaros Budapest endeten ebenfalls siegreich (2:0, 2:0). Den krönenden Abschluss bildete der 2:1-Bundesligasieg gegen den FC Bayern München in der ausverkauften BayArena, bei dem Palacios zum Elfmeter-Helden avancierte und einen ohrenbetäubenden Jubel wie lange zuvor nicht mehr auslöste.

April: Historisches Weiterkommen in Belgien

Im April wartete ein schlauchendes Programm auf Schwarz-Rot: In der Bundesliga ging es für Werkself-Kapitän Lukas Hradecky und Co. unter anderem gegen Eintracht Frankfurt, den VfL Wolfsburg und RB Leipzig. Zwischendrin wartete im Europa-League-Viertelfinale noch der belgische Klub Union Saint-Gilloise. Das Hinspiel endete 1:1, das Gegentor schoss ein gewisser Victor Boniface, der längst auf dem Radar des Werksklubs gelandet war und seine Leistungen als Top-Torschütze der Europa League auch im direkten Duell bestätigte. Im Rückspiel in Belgien folgte dann ein begeisternder und hochverdienter 4:1-Sieg, durch den Bayer 04 nach über 20 Jahren erstmals wieder in einem Halbfinale eines europäischen Wettbewerbs stand. Der Funke zwischen Mannschaft und Fans war übergesprungen und eine Europa-League-Euphorie entfacht.

Jubel Union Saint Gilloise Sieg

Mai: Das Drama gegen Rom – versöhnlicher Liga-Abschluss

Ein Abend für die Geschichtsbücher: Nach der knappen 0:1-Niederlage gegen die AS Rom im Halbfinal-Hinspiel der Europa League kam es im Rückspiel in Leverkusen ohne die verletzten Odilon Kossounou und Robert Andrich zum Showdown. Die Tickets für das Duell waren binnen 90 Minuten restlos vergriffen und der Spieltag dann ein unglaubliches Erlebnis: Mit einem Fanmarsch vor Anpfiff, dem Busempfang auf der Bismarckstraße sowie einer atemberaubenden Choreografie am Abend sorgten die Bayer 04-Fans für eine elektrisierende Gänsehaut-Stimmung. Rom zitterte sich mit 1:23-Torschüssen und einem torlosen Remis ins Endspiel. Für Schwarz-Rot war der Traum vom Finale in Budapest damit geplatzt und der steinige Weg von 14 Spielen auf internationaler Bühne seit Saisonbeginn zu Ende. Ein bitteres Ausscheiden. 

Die Bundesliga bog im Mai auf die Zielgerade. Die Momente des letzten Heimspiels der Saison gegen Mönchengladbach (2:2) gehörten dabei Karim Bellarabi, der nach zwölf Jahren seine Fußballer-Karriere beendete. Sportlich ging es dann am letzten Spieltag beim VfL Bochum für beide Teams um alles: Die abstiegsbedrohten Hausherren sicherten sich am Ende den Klassenerhalt durch einen 3:0-Sieg, für Bayer 04 sollte dies die letzte Pflichtspiel-Niederlage im Kalenderjahr 2023 bleiben. Die Leverkusener beendeten ihrerseits die Bundesligasaison 2022/23 trotz der Niederlage in Bochum auf dem sechsten Platz dank der Schützenhilfe von Hertha BSC, die im Parallelspiel in Wolfsburg gewann. Die Qualifikation für die Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb war damit gesichert und die Saison versöhnlich abgeschlossen.

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Juni: Werkself darf in der Europa League 2023/24 ran

Im Juni war für die Werkself zwar Pause, doch ein Fußballspiel verfolgte der Werksklub noch mit großem Interesse: Das DFB-Pokalfinale zwischen Leipzig und Frankfurt. Weil die Leipziger dieses am Ende gewannen, aber bereits für die Champions League 2023/24 qualifiziert waren, durfte Bayer 04 ab der neuen Saison in der Europa League statt den Play-offs der UEFA Conference League starten. Personell gab es derweil erste Neuerungen: Der Werksklub holte Gustavo Puerta, der Anfang des Jahres vom kolumbianischen Hauptstadt-Klub Bogota FC verpflichtet und vorerst an Zweitligist 1. FC Nürnberg verliehen worden war, zurück.

Juli: Große Verstärkungen unterm Kreuz

Der Sommer stand ganz im Zeichen weiterer Verpflichtungen, die sich als wahre Königs-Transfers herausstellten. Anfang des Monats verkündete der Werksklub binnen zwei Tagen die Wechsel zweier Top-Stars: Von Liga-Konkurrent Mönchengladbach wechselte Jonas Hofmann zu Bayer 04, vom Premier-League-Klub FC Arsenal kam Granit Xhaka unters Kreuz. Zudem verstärkte Boniface von Saint-Gilloise die Werkself Ende Juli. Alejandro Grimaldo sowie der talentierte Brasilianer Arthur standen darüber hinaus bereits seit Längerem als Sommer-Transfers für die Saison 2023/24 fest. Sowohl die Medien als auch die Fans zeigten sich in diesen Wochen begeistert von der Kaderplanung, die Simon Rolfes (Geschäftsführer Sport) und Fernando Carro (Vorsitzender der Geschäftsführung) gemeinsam mit Werner Wenning (Vorsitzender des Gesellschafterausschusses) zu verantworten hatten und bei der auch Cheftrainer Xabi Alonso wesentlich mitgewirkt hatte.

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Inklusive der neuen Gesichter startete der Werkself-Coach in die Saison-Vorbereitung. Die Ergebnisse der ersten beiden Testspiele passten dabei aber noch nicht: Die Leverkusener verloren gegen Zweitligist SC Paderborn 07 (1:2). Nach dem Trainingslager im österreichischen Saalfelden unterlagen sie auch im zweiten Test in der Heimat von Alonso gegen Real Sociedad (0:1). Doch insbesondere gegen Letzteren war das Ergebnis verkraftbar: Hintergrund des Freundschaftsspiels war das gemeinschaftliche Engagement von Bayer 04, Real Sociedad und der Bayer AG mit ihren Tochterfirmen AskBio und Viralgen zugunsten der „Fundación Columbus“, die sich für die Erforschung seltener Krankheiten einsetzt.

August: Ungeschlagen-Serie beginnt – Mitglieder-Rekord gebrochen

Eine positive Nachricht gab es sogleich zum Start in den August: Bayer 04 verlängerte den Vertrag mit Werkself-Coach Alonso vorzeitig um zwei Jahre bis zum 30. Juni 2026, die Freude bei den Fans war entsprechend riesig. Nach zwei siegreichen Testspielen gegen Olympique Marseille (2:1) und West Ham United (4:0) begann Mitte August dann die neue Saison mit der 1. Runde des DFB-Pokals. Der 8:0-Sieg gegen den FC Teutonia 05 Ottensen war dabei nur ein Vorgeschmack auf das, was die Mannschaft in den kommenden Wochen spielerisch noch alles zeigen sollte. Es war pure Spielfreude, die Schwarz-Rot fortan überall versprühte und damit die Bayer 04-Fans entzückte. Diese waren spätestens vor dem Liga-Auftakt gegen Leipzig euphorisiert: Die Dauerkartenverkäufe schnellten in die Höhe und brachen den bisherigen Rekord von 19.350 verkauften Karten, auch die Mitglieder-Zahlen stiegen rasant an. Das Topspiel gegen Leipzig in der BayArena gewann die Werkself 3:2, auch die erste Auswärts-Partie gegen Mönchengladbach endete siegreich (3:0). Mit drei Pflichtspiel-Erfolgen zum Saisonstart setzte die Werkself eine unfassbare Ungeschlagen-Serie in Gang, die bis zum Jahresende – über vier Monate später – noch immer Bestand haben sollte.

Zudem hielt der August weitere Transfers bereit: Matej Kovar wurde vom Premier-League-Klub Manchester United verpflichtet, Nathan Tella kam vom FC Southampton und Josip Stanisic wurde vom FC Bayern ausgeliehen. Außerdem erfreulich: Mit drei Tor-Beteiligungen in seinen ersten beiden Ligaspielen wurde Boniface in der Bundesliga zum „Spieler des Monats“ August sowie „Rookie des Monats“ August gewählt. Was zu diesem Zeitpunkt noch keiner ahnte: Der nigerianische Stürmer gewann den zuletzt genannten Award auch in allen drei Folgemonaten.

September: Liga-Kracher in München – bester BL-Start der Klubgeschichte

Mit großem Interesse wurde Mitte September das Bundesliga-Topspiel zwischen Bayer 04, mittlerweile Tabellenführer, und dem zweitplatzierten Bayern München erwartet. In der Partie führte der Rekordmeister zweimal, aber zweimal egalisierte die Werkself. Déjà-vu: Wie schon in der vergangenen Saison erhielten die Leverkusener einen Elfmeter, den Palacios eiskalt verwandelte. Anschließend war die Vorfreude auf den Start der Europa League riesig. Zum Auftakt setzte es für die Werkself mit Abwehrchef Jonathan Tah als Kapitän einen berauschenden 4:0-Sieg gegen den schwedischen Klub BK Häcken. Danach folgten Bundesligasiege gegen den 1. FC Heidenheim (4:1) und beim 1. FSV Mainz 05 (3:0), bei dem der Auswärtsblock aufgrund der rund 4.000 mitgereisten Bayer 04-Fans förmlich aus allen Nähten platzte. Mit dem Sieg gegen die 05er, zugleich Nadiem Amiris 100. Bundesligaspiel für Schwarz-Rot, schrieb der Werksklub Geschichte: Die Leverkusener verbuchten 16 Punkte nach sechs Partien, die den bis dato besten Bundesliga-Auftakt der Klub-Geschichte bedeuteten.

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Besonders auf sich aufmerksam machte in diesen Tagen Alejandro Grimaldo, der sich nicht nur mit seinen Freistoß-Künsten in die Herzen der Bayer 04-Fans schoss. Der Spanier avancierte ab September zum Tor- und Vorlagen-Garanten, verwandelte sowohl gegen die Bayern als auch gegen die Mainzer einen Freistoß direkt, legte zudem zwei Treffer gegen Heidenheim auf und kam insgesamt bis zum Jahresende auf 13 Tor-Beteiligungen in 16 Liga-Duellen. Boniface gelangen derweil im September fünf Tore und zwei Assists, belohnt wurde der Stürmer unter anderem mit seinem Debüt für die nigerianische Nationalmannschaft.

Oktober: Derby-Sieger und überragende Fan-Unterstützung

Eine weitere frohe Botschaft ereilte die Bayer 04-Fans gleich zu Beginn des Oktobers: Nachdem im September bereits Palacios sowie Edmond Tapsoba ihre Verträge vorzeitig bis zum 30. Juni 2028 ausweiteten, verlängerte auch Jeremie Frimpong. Die Bayer 04-Fans bekundeten erneut ihre große Zufriedenheit mit der Kaderplanung des Werksklubs. Sportlich ging es im Oktober dann mit der Europa League weiter: Die erste Auswärtsreise der EL-Saison führte die Werkself zum norwegischen Klub Molde FK. Die Leverkusener gewannen 2:1, Nathan Tella schoss dabei sein erstes Tor im schwarz-roten Dress. Neuland derweil für Jonas Hofmann: Erstmals seit seinem Wechsel unters Kreuz blieb der deutsche Nationalspieler in einem Pflichtspiel von Bayer 04 ohne direkte Tor-Beteiligung, zuvor hatte der 31-Jährige in acht Duellen in Folge mindestens einen Scorerpunkt verbucht. Drei Tage später war Hofmann aber wieder auf Kurs: Im Heimderby gegen den 1. FC Köln erzielte er das zwischenzeitliche 1:0 und legte zudem den 3:0-Endstand von Boniface auf. Die Werkself spielte sich im Oktober weiter in einen Rausch und gewann auch umkämpfte Duelle in Wolfsburg (2:1) sowie gegen den SC Freiburg (2:1), gegen den Tapsoba sein 150. Bayer 04-Pflichtspiel bestritt und Wirtz mit einem überragenden Solo-Lauf das „Tor des Monats“ Oktober schoss. Der Leverkusener wurde von der Deutschen Fußball Liga (DFL) zudem als „Spieler des Monats“ Oktober ausgezeichnet. Die Unterstützung seitens der Bayer 04-Fans war in diesen Wochen nach wie vor groß: Ausverkaufte Duelle in der BayArena, zudem zahlreiche Leverkusen-Anhänger, die auch die Auswärtsreisen mit antraten, wie etwa nach Wolfsburg, als über Zweieinhalbtausend den Werksklub begleiteten.

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In der Europa League festigten die noch immer ungeschlagenen Leverkusener die Spitzenposition der Gruppe H durch einen 5:1-Sieg gegen Qarabag Agdam. Wirtz, mit einem Tor sowie drei Vorlagen einer der Spieler des Spiels, erreichte dabei eine Bestmarke: Seit seinem Europa-League-Debüt im August 2020 war kein Spieler in diesem Wettbewerb an so vielen Treffern direkt beteiligt wie der Leverkusener Spielmacher (zehn Tore, zwölf Assists). Den emotionalen Höhepunkt der Partie lieferte aber Patrik Schick, der unter tosendem Applaus und Standing Ovations nach 231 Tagen Verletzungspause sein Pflichtspiel-Comeback feierte. Kurz darauf musste der Tscheche jedoch noch einmal für ein paar Wochen pausieren.

November: Historische Bestmarken – emotionale Länderspielpause

Mit knapp 3.000 mitgereisten Bayer 04-Fans im Rücken sicherte sich die Werkself zum Start in den November in der 2. Pokalrunde das Achtelfinale beim SV Sandhausen, bei dem Amine Adli einen Doppelpack schnürte und damit seine Scorerpunkte fünf und sechs der Pokalsaison perfekt machte. Drei Tage später feierte Palacios beim 3:2-Bundesligasieg gegen die TSG Hoffenheim sein 100. Pflichtspiel für Bayer 04. In den weiteren Liga-Partien im November folgten die nächsten Meilensteine: Gegen den 1. FC Union Berlin (4:0) holte die Werkself den 16. Sieg im 17. Pflichtspiel und damit 31 von 33 möglichen Punkten – die bisherige BL-Bestmarke des FC Bayern aus der Saison 2015/16 war damit eingestellt. In Bremen gewann die Werkself anschließend vor etwa 4.000 mitgereisten Fans 3:0. Auch in der Europa League lief es im November rund: Bei Qarabag Agdam in Baku gewann Schwarz-Rot 1:0, gegen Häcken stand am Ende ein 2:0 - der vorzeitige Gruppensieg war damit perfekt. Für großen Jubel in der Partie gegen Häcken sorgten zudem einige Personalien: Gustavo Puerta feierte sein Startelf-Debüt, Noah Mbamba seine Europa-League-Premiere und Ayman Aourir seinen ersten Profi-Einsatz. Darüber hinaus kehrte Schick zurück und schoss direkt ein Tor. Ende November verlängerte dann Simon Rolfes seinen Vertrag als Geschäftsführer Sport bis 2028.

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Zwischen den Bundesligaspielen gegen Union Berlin und Bremen verlief auch die letzte Länderspielpause des Jahres ereignisreich: Zahlreiche Leverkusener lösten mit ihren jeweiligen Nationalmannschaften das Ticket für die EM 2024 oder bestritten erfolgreich die ersten Qualifikationsspiele für die WM 2026. In Robert Andrich (Deutschland), der während der Abstellungsperiode im Oktober bereits erstmals nominiert, aber noch nicht eingesetzt worden war, sowie Alejandro Grimaldo (Spanien) und Nathan Tella (Nigeria) debütierten zudem gleich drei Leverkusener auf Länderspiel-Ebene. Granit Xhaka kürte sich derweil zum alleinigen Rekord-Nationalspieler der Schweiz, nachdem der Mittelfeld-Stratege sich den ersten Platz zuvor noch mit Heinz Hermann geteilt hatte.

Dezember: Heimspiel-Marathon und purzelnde Rekorde

Im Dezember wartete ein wahrer Schlussspurt auf die Werkself: Sechs Spiele in 17 Tagen, davon fünf zu Hause. Zwei vollständige Monate in Folge hatte die Werkself jedes einzelne Pflichtspiel gewonnen, gegen Borussia Dortmund kam Schwarz-Rot trotz eines dominanten Auftritts aber nicht über ein 1:1-Remis hinaus. Auch das temporeiche Spitzenspiel gegen den VfB Stuttgart endete 1:1. Siege gab es derweil im Pokal-Achtelfinale gegen den SC Paderborn (3:1) sowie im letzten EL-Gruppenspiel gegen Molde (5:1). Damit hatte Schwarz-Rot als einziges Team in dieser EL-Saison alle sechs Gruppenspiele gewonnen. Schick gab in der Partie nach über 400 Tagen sein Startelf-Comeback und lieferte nach sechs Minuten direkt das 1:0, Niklas Lomb stand erstmals seit Februar 2021 wieder in der Anfangsformation. Außerdem: Ken Izekor wurde durch seine Einwechslung in der 77. Minute mit 16 Jahren und 204 Tagen der jüngste Pflichtspiel-Debütant für Bayer 04 sowie der jüngste Deutsche, der je in einem EL-Spiel (beziehungsweise dem UEFA-Cup) zum Einsatz kam.

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In den letzten beiden Pflichtspielen des Jahres warteten Frankfurt (3:0) und Bochum (4:0). Gegen den VfL schoss Schick einen Hattrick, Boniface sammelte mit dem 4:0-Endstand zudem seine 17. direkte Tor-Beteiligung in der 16. BL-Partie. Vorbereitet wurde sein Treffer von Wirtz, der zum 20. Mal in diesem Kalenderjahr – und damit so häufig wie kein anderer Spieler in den fünf großen europäischen Ligen – einen Pflichtspiel-Treffer auflegte. Vor Spielbeginn ehrte Fernando Carro das 40.000. Bayer 04-Clubmitglied, nach Abpfiff stimmte die Werkself gemeinsam mit den Fans zwei Weihnachtslieder an - ein stimmungsvoller Abschluss eines einzigartigen Jahres. Die Werkself überwintert an der Tabellenspitze und verbucht mit 42 Zählern nach 16 Spieltagen den besten Start in eine Bundesligasaison. Als einziges Team im deutschen Profi-Fußball ist Bayer 04 zudem nach den ersten 25 Pflicht-Partien noch immer ungeschlagen. Die Werkself kann daher auf eine erfolgreiche erste Saison-Hälfte zurückblicken, die für die Rückrunde eine Menge Spannung verspricht…