
Im Vergleich zum 2:0-Erfolg bei Ferencvaros Budapest im Achtelfinal-Rückspiel der UEFA Europa League am vergangenen Donnerstag entschied sich Cheftrainer Xabi Alonso anstelle der gewohnten 3-4-2-1-Formation dieses Mal für ein 3-4-1-2. Personell rotierte Alonso dabei und nahm drei Änderungen vor: In der Defensive startete Odilon Kossounou, neben ihm agierten Robert Andrich und Edmond Tapsoba. Das Mittelfeld komplettierte Kerem Demirbay, Piero Hincapie rückte aus der Abwehr auf die linke Außenbahn und ersetzte dort Mitchel Bakker. In der Offensive fing neben Moussa Diaby dessen Landsmann Amine Adli an, Sardar Azmoun nahm zunächst auf der Bank Platz.
In die Begegnung mit dem Rekordmeister startete die Werkself alles andere als zurückhaltend: Mit hohem Pressing spielten die Hausherren mutig und energisch vor einer beeindruckend lautstarken Kulisse in der BayArena auf. Dabei störten die Gastgeber die Münchner früh in ihrem Aufbauspiel, eroberten dadurch zahlreiche Bälle.
Das erste Ausrufezeichen für Schwarz-Rot setzte ähnlich mutig Demirbay in der 10. Minute mit einer direkt ausgeführten Ecken-Variante von rechts: Seinen langen Ball konnte FCB-Keeper Yann Sommer gerade noch mit den Fingerspitzen über die Latte lenken. Auch in den Folgeminuten war die Alonso-Auswahl die spielbestimmende Mannschaft und drückte mit temporeichen Angriffen auf die Münchner Abwehr. So versuchte es erst Diaby aus der Distanz, verzog seinen Schuss jedoch links am Tor vorbei (15.). Nur eine Minute später setzte sich Jeremie Frimpong im Eins-gegen-Eins mit Gegenspieler Alphonso Davies durch, seinen flachen Abschluss ins kurze Eck konnte Sommer jedoch parieren.

Umso unglücklicher endete in der 22. Minute die erste nennenswerte Offensivaktion der Gäste: Nach einem Klärungsversuch im Strafraum landete der Ball bei Leon Goretzka, der Teamkollege Joshua Kimmich im Zentrum sah. Lukas Hradecky antizipierte beim Abschluss zwar die Ecke, doch Kossounou fälschte den Ball des Mittelfeldmanns entscheidend ins Tor ab - 1:0 für die Gäste. Nach dem Führungstreffer für das Team von Cheftrainer Julian Nagelsmann zeigte sich die Alonso-Auswahl weiter engagiert, so hielt beispielsweise Demirbay noch einmal drauf (35.). Oft fehlte es der Werkself jedoch an Präzision im letzten Pass. So ging es mit dem 0:1-Rückstand in die Kabine.
Weiter ging es mit einem ebenso furiosen Start in die zweite Hälfte: Nach einem sehenswerten Kombinationsspiel gelang Adli im Strafraum an den Ball, wurde dabei aber von Benjamin Pavard an der Hacke gefoult. Schiedsrichter Tobias Stieler verwarnte den Angreifer zunächst mit einer Gelben Karte wegen einer angeblichen Schwalbe. Daraufhin schaltete sich jedoch der VAR ein, nach eigener Ansicht der Videobilder nahm der Referee seine Entscheidung zurück und zeigte auf den Elfmeterpunkt. Als Schütze trat Exequiel Palacios an und verwandelte vor der Nordkurve den Ball sicher ins flache linke Eck zum verdienten 1:1-Ausgleich (55.).
Die Partie gestaltete sich nun völlig offen. Auch die Gäste hatten gute Möglichkeiten durch einen Kopfball von Leon Goretzka (62.) sowie Jamal Musiala (69.), Hradecky war jedoch stets zur Stelle. Kurios wurde es dann in der 71. Minute: Erneut wurde Adli geschickt und drang in den Strafraum ein, Dayot Upamecano setzte zur Grätsche an und traf dabei die Nr. 21 der Werkself. Wieder zeigte Schiedsrichter Stieler dem Leverkusener erst Gelb, wieder schaltete sich im Anschluss der VAR ein - und wieder entschied sich der Unparteiische daraufhin anders - erneut gab es den Strafstoß. Torschütze Palacios wählte, wie bereits beim ersten Elfmeter zum 1:1, das linke untere Eck. Die richtige Wahl: Sommer erahnte dieses Mal zwar die Ecke, der Schuss des Argentiniers war jedoch zu platziert - 2:1-Führung für die Werkself (73.).

Auch nach dem Führungstreffer blieb es gefährlich für Schwarz-Rot, die Nagelsmann-Auswahl hatte das Spiel hier noch längst nicht abgeschrieben: So parierte Hradecky abermals stark einen Schuss von Leroy Sané (89.) sowie einen Versuch von Serge Gnabry aus spitzem Winkel (90.+2). In der Nachspielzeit hatte der zuvor eingewechselte Bakker auf der Gegenseite im Konter sogar noch das vermeintliche 3:1 auf dem Fuß, Schlussmann Sommer konnte den Treffer mit dem langen Bein aber verhindern (90.+8). Danach pfiff Schiedsrichter die intensive Partie ab. Die Werkself drehte die Begegnung und gewann vor lautstarker heimischer Kulisse mit 2:1. Damit bleibt das Team von Xabi Alonso auch nach sieben Spielen wettbewerbsübergreifend weiterhin ungeschlagen.
Nach zwei Englischen Wochen in Folge wartet auf Schwarz-Rot nun eine reguläre Trainingswoche: Am morgigen Montag hat das Team trainingsfrei, an den folgenden Tagen bis einschließlich Donnerstag absolvieren die Leverkusener jeweils ab 11 Uhr öffentliche Einheiten auf den Trainingsplätzen 1 und 2 vor den Toren der BayArena. Währenddessen reisen 14 Werkself-Akteure im Zuge der zweiten Länderspielphase des Jahres zu ihren jeweiligen Nationalmannschaften. Das nächste Bundesliga-Spiel bestreiten Lukas Hradecky und Co. eine Woche später am Samstag, 1. April, beim FC Schalke 04. Anstoß in der Veltins-Arena ist um 15.30 Uhr.
Die Statistik:
Bayer 04: Hradecky – Kossounou, Andrich, Tapsoba – Frimpong (Fosu-Mensah (90.+5), Palacios, Demirbay, Hincapie – Wirtz (83. Bakker) – Diaby (89. Tah), Adli (83. Hlozek)
FC Bayern: Sommer – Pavard (57. Stanisic), Upamecano, de Ligt – Cancelo (46. Coman), Kimmich, Goretzka (76. Tel), Davies – Sané, Müller (46.Musiala) – Mané (46. Gnabry)
Tore: 0:1 Kimmich (22.), 1:1 Palacios (56.), 2:1 Palacios (73.)
Gelbe Karten: Frimpong, Hincapie – Pavard, Stanisic, Upamecano
Schiedsrichter: Tobias Stieler (Obertshausen)
Zuschauer: 30.210 (ausverkauft) in der BayArena

Ein torreiches 2025 liegt hinter der Werkself: Los ging's direkt mit einem Blitzstart – Nathan Tella trifft in Dortmund schon nach wenigen Sekunden zum ersten Mal im neuen Fußball-Jahr. Weitere Highlights liefern dann Florian Wirtz, Aleix Garcia, immer wieder Patrik Schick und natürlich Alejandro Grimaldo mit seinen europaweit gefürchteten Freistößen. Die Highlights zum Ende des Jahres: Wichtige Pokal-Treffer von Ibrahim Maza, vielumjubelte Siegtore in Lissabon und Manchester, der Scorpion Kick von Martin Terrier im Derby und als ganz besonderer Abschluss in 2025: Montrell Culbreath aus der U19 mit seinem Treffer zum 3:1-Sieg in Leipzig bei seinem Debüt. Viel Spaß beim Schauen!
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