Saison-Rückblick, Part I – erste Tabellenführung seit 2014

Wieder einmal liegt eine ereignisreiche Spielzeit hinter der Werkself. Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie konnten nur wenige Partien vor Publikum ausgetragen werden, rein sportlich glich die Saison einer Achterbahnfahrt. Im Rahmen einer dreiteiligen Serie blicken wir auf die Spielzeit 2020/21 zurück.
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Spieltage 1-13

Transfers vor der Saison

Zwei Abgänge vor der Spielzeit wiegen besonders schwer: Kai Havertz geht für eine Rekord-Ablöse zum FC Chelsea, Kevin Volland schließt sich der AS Monaco an. Der in der Spielzeit 2019/20 an RB Leipzig verliehene Patrik Schick wechselt mit inzwischen vorhandener Bundesliga-Erfahrung von der AS Rom an die Dhünn und unterschreibt bis 2025. Youngster Florian Wirtz, der bereits in der Vorsaison Bundesliga-Luft mit dem Kreuz auf der Brust schnuppern durfte, wird ebenfalls fester Bestandteil des Profi-Kaders. Zudem kommen Rechtsverteidiger Santiago Arias von Atlético Madrid (auf Leihbasis) sowie Torhüter Lennart Grill vom 1. FC Kaiserslautern. Und auch vom Leistungszentrum Kurtekotten stoßen Spieler hinzu: Emrehan Gedikli, Samed Onur und Cem Türkmen trainieren regelmäßig bei den Profis mit und geben in der Europa League ihr Profi-Debüt.

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Pokalauftakt nach Maß

Das erste Pflichtspiel der Saison 2020/21 bedeutet zugleich das erste Duell vor Zuschauern nach dem Lockdown im Frühjahr – wenn auch nur mit einer sehr begrenzten Anzahl an Fans. Beim 7:0-Heimerfolg gegen Eintracht Norderstedt in der 1. Runde des DFB-Pokals dürfen 300 Anhänger in die BayArena – der Nord-Regionalligist hatten zuvor sein Heimrecht aufgrund der umfangreichen coronabedingten Auflagen an Bayer 04 abgetreten. Sowohl Florian Wirtz als auch Patrik Schick erzielen gegen „EN“ ihren ersten Treffer für Schwarz-Rot.

Ungeschlagen in die Bundesliga

Auch in der Bundesliga wird die Saison 2020/21 Mitte September zunächst mit einer limitierten Zuschauerkapazität eröffnet. Die Werkself bleibt in ihren ersten vier Spielen gegen hochkarätige Gegner ungeschlagen. Nach dem 0:0 in Wolfsburg zum Auftakt empfängt der Werksklub RB Leipzig in der heimischen BayArena vor 6.042 Zuschauern – 1:1 heißt es hier am Ende. Es folgt ein weiteres Remis in Stuttgart (1:1), bevor Lucas Alario mit seinem goldenen Treffer gegen den 1. FSV Mainz 05 Schwarz-Rot am 4. Spieltag den ersten Saisonsieg beschert – der Auftakt einer rasanten Bergfahrt.

Furioser Start in die Europa League

Somit betritt die Werkself am 22. Oktober ohne eine einzige Niederlage im bisherigen Saisonverlauf die internationale Fußballbühne und unterstreicht das bereits erworbene Selbstbewusstsein mit einer Tor-Flut beim 6:2 gegen den OGC Nizza in der Europa League. Karim Bellarabi glänzt in der Partie mit einem Doppelpack, und auch der 17-jährige Florian Wirtz reiht sich erstmals bei einem internationalen Wettbewerb in die Torschützenliste ein. Die weiteren Gegner in Gruppe C lauten Slavia Prag (Tschechien) sowie Hapoel Beer Sheva (Israel).

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Die 13 – ausnahmsweise eine Glückszahl

Dass der Knoten aus sportlicher Hinsicht bei der Mannschaft von Cheftrainer Peter Bosz nach dem Ausrufezeichen gegen Nizza endgültig geplatzt ist, zeigt die beeindruckende Serie, die Bayer 04 in den nächsten 13 Pflichtspielen hinlegt und dabei zahlreiche Erfolgsgeschichten schreibt. Zwischen dem 3:1-Heimerfolg gegen den FC Augsburg am 5. Spieltag und dem deutlichen 4:0-Triumph im Derby beim 1. FC Köln am 12. Spieltag liegen sage und schreibe elf (!) Pflichtspielsiege bei nur einem Remis gegen Hertha BSC am 9. Spieltag (0:0) sowie einer 0:1-Niederlage gegen Slavia Prag am 2. Spieltag der Europa-League-Gruppenphase.

Anderthalb Monate im Siegesrausch

Die Serie zwischen Ende Oktober und Mitte Dezember 2020 zeigt Wirkung im schwarz-roten Lager – sowohl individuell wie auch als Team strotzt die Bosz-Elf in dieser Etappe nur so vor Selbstbewusstsein. Deutliche Siege gegen die TSG Hoffenheim (4:1, 11. Spieltag) oder auch Erfolge des Willens wie beim turbulenten 4:3 gegen Borussia Mönchengladbach gehören in dieser Phase zum Tagesgeschäft und befördern den Werksklub bis an die Spitze des Bundesliga-Klassements, wo sie zwei Spieltage lang bleiben sollten. Die erste Tabellenführung seit September 2014, als das damalige Team von Cheftrainer Roger Schmidt nach dem 3. Spieltag von ganz oben grüßte.

Wie national, so auch international

Auch in der Europa League läuft es bis dahin nahezu reibungslos. Ein deutliches 4:0 gegen Slavia Prag am letzten Spieltag der Gruppenphase sichert mit 15 Punkten aus 6 Partien souverän das Ticket für die Zwischenrunde. Das i-Tüpfelchen am internationalen Auftritt: Die Werkself stellt nach der Gruppenphase mit 21 Treffern die torhungrigste Offensive in der Europa League und lässt Mannschaften wie den FC Arsenal, Tottenham Hotspur oder auch den AC Mailand in diesem Ranking hinter sich.

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Serie mit Wermutstropfen

Individuell sticht in dieser Phase besonders unsere Nr. 13 hervor: Lucas Alario erzielt vom 4. bis zum 7. Spieltag sieben Treffer und hat so einen beachtlichen Anteil an der Tabellenführung der Werkself. Auch Florian Wirtz überzeugt bei seinen Auftritten und entwickelt sich zum wichtigen Stammpersonal. Emrehan Gedikli, Samed Onur und Cem Türkmen unterstreichen die gute Arbeit des Leistungszentrums Kurtekotten und geben ihr Profi-Debüt in der Europa League. Der einzige Wermutstropfen bei all der Euphorie und Heiterkeit: Anfang November beginnt der zweite coronabedingte Lockdown in Deutschland – Werkself-Anhänger können die von Erfolg gekrönten sechs Wochen nur vor den heimischen TV-Bildschirmen verfolgen.

Dämpfer am 13. Spieltag

Dass die Mannschaft in Schwarz und Rot nicht als Tabellenführer in die Winterpause geht, ist auf eine Fehlerkette in der Nachspielzeit am letzten Spieltag des Jahres 2020 zurückzuführen. Im Spitzenspiel gegen den FC Bayern München am Samstagabend steht es nach 90 Minuten 1:1. Ein leistungsgerechtes Remis – B04 ist vor der Pause besser, der Rekordmeister nach dem Wiederanpfiff. Doch wenige Sekunden vor dem Ende schlägt der Weltfußballer zu. Die Hintermannschaft der Werkself bekommt den Ball nicht schnell genug geklärt, Joshua Kimmich stibitzt die Kugel, Robert Lewandowski schießt, und Edmond Tapsoba fälscht unhaltbar ab. Der Weihnachtsmeister kommt nicht von der Dhünn, sondern von der Isar.

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