„Wir haben die Partie über weite Strecken kontrolliert und dominiert, aber im letzten Drittel haben wir oft nicht die richtige Entscheidung getroffen. Wir haben defensiv sehr gut gestanden und praktisch keine Chance für den Gegner zugelassen. Aber man merkt natürlich in diesen intensiven Wochen, wenn man solche Ausfälle hat und nicht mehr nachlegen kann“, sagte Sportdirektor Simon Rolfes.
Peter Bosz nahm im Vergleich zum 4:1-Erfolg in der Europa League drei Tage zuvor gegen Hapoel Beer Sheva vier Änderungen in seiner Anfangsformation vor. Für Tin Jedvaj, Wendell, Nadiem Amiri und Karim Bellarabi rückten Lars Bender, Daley Sinkgraven, Julian Baumgartlinger und Moussa Diaby in die Startelf. Ganz bitter für Bayer 04 und seinen Chefcoach: Neben den seit Wochen und Monaten verletzt fehlenden Paulinho, Santiago Arias, Charles Aránguiz und Exequiel Palacios sowie Edmond Tapsoba (Corona-Quarantäne) und Sven Bender (Knöchelblessur) meldeten sich gegen die Berliner auch noch Torjäger Lucas Alario, Karim Bellarabi und Nadiem Amiri ab. Auf der Bank saßen als Feldspieler lediglich noch Jedvaj, Wendell, Mitchell Weiser und Emrehan Gedikli, der am Donnerstag in der Europa League sein Profi-Debüt gegeben hatte.
Trotz dieses dramatischen personellen Engpasses wollte die Werkself natürlich alles daransetzen, ihre beeindruckende Serie von fünf Bundesliga-Erfolgen am Stück und acht Siegen aus den vergangenen neun Pflichtspielen fortzuführen. Nach einer Gedenkminute für den am Mittwoch verstorbenen Diego Maradona entwickelte sich vom Anpfiff weg ein munterer Schlagabtausch mit vielen intensiv geführten Zweikämpfen. Die Hertha verbuchte den ersten Ansatz einer Möglichkeit, doch der von Lukebakio mit langem Bein aufs kurze Eck geschossene Ball bereitete Lukas Hradecky keinerlei Probleme (8.). Auch beim nächsten Abschluss Lukebakios packte der Werkself-Keeper sicher zu (12.).
Die Berliner waren auf aggressives Stören der Leverkusener Aufbauversuche aus. Wie der Hertha beizukommen war, zeigte die Werkself wenig später, als sich Sinkgraven mit Tempo über den linken Flügel absetzte und scharf nach innen passte, doch im Zentrum kamen Schick und Diaby nicht an den Ball (19.). Das Geschehen spielte sich meist zwischen den Strafräumen ab. Hradecky klärte aufmerksam außerhalb des Sechzehners mit dem Fuß gegen Lukebakio (25.), ein Distanzschuss von Alderete verfehlte sein Ziel deutlich (29.). Eine aussichtsreiche Hereingabe von Bailey auf Schick geriet einen Tick zu hoch (32.).
Unmittelbar danach musste sich Berlins Schlussmann Schwolow ordentlich strecken, um einen mächtigen 25-m-Schuss von Kerem Demirbay über die Latte zu fausten. Auch den tückischen Aufsetzer von Leon Bailey, der wohl knapp am Pfosten vorbeigeflogen wäre, parierte Herthas Torhüter zur Ecke (34.). Bayer 04 fand jetzt auch offensiv zunehmend besser ins Spiel, ein Schuss von Lars Bender, der sein 250. Bundesligaspiel machte, wurde noch geblockt (39.). Sinkgravens Versuch war weder Schuss noch Flanke (40.). Patrik Schick demonstrierte seine Kopfballstärke und zwang Schwolow zu einer Parade, hatte sich zuvor gegen Alderete im Luftkampf aber etwas zu robust eingesetzt (42.). Die letzte Viertelstunde der ersten Hälfte gehörte eindeutig der Werkself.
Auch nach der Pause und in unveränderter Besetzung blieb die Begegnung sehr umkämpft. Für jeden noch so kleinen Vorteil gegen giftige Berliner mussten die Gastgeber enormen Aufwand betreiben. Ein Freistoß von Demirbay flog klar vorbei (49.). Bei der Linksflanke von Florian Wirtz war niemand so richtig in Position gelaufen (60.). Auch der nächste Freistoß von Demirbay verfehlte den Berliner Kasten, diesmal war's allerdings schon knapper (67.). Bayer 04 war jetzt deutlich am Drücker, kniete sich mit viel Willen mächtig rein. Peter Bosz nahm seinen ersten Wechsel vor und brachte Tin Jedvaj für Dragovic (74.) – Saisondebüt in der Bundesliga für den Kroaten.
Bayer 04 agierte überlegen in den zweiten 45 Minuten, ohne Herthas Tor wirklich zwingend in Gefahr bringen zu können. Der Werkself war bei allem Bemühen aber auch mangelnde Frische anzumerken, körperlich wie mental nach den starken Belastungen der vergangenen Wochen – und mit reduziertem Personal auch ohne große Möglichkeit, positionsgetreu in der Offensive wechseln zu können. Vier Minuten Nachspielzeit gab es obendrein. Und die brachten Bayer 04 die große Gelegenheit zum Lucky Punch: Doch der Kopfball von Kapitän Lars Bender nach Freistoß von Demirbay flog um Haaresbreite am Pfosten vorbei (90.+2).
Für Bayer 04 geht es am Donnerstag, 3. Dezember, um 21 Uhr mit dem fünften Gruppenspiel der UEFA Europa League und der Partie bei OGC Nizza weiter. In der Bundesliga folgt am Sonntag, 6. Dezember, um 18 Uhr die Begegnung bei Schalke 04.
Die Statistik:
Bayer 04: Hradecky – L. Bender, Tah, Dragovic (74. Jedvaj), Sinkgraven – Wirtz, Baumgartlinger, Demirbay – Bailey, Schick, Diaby
Hertha BSC: Schwolow – Pekarik, Boyata, Alderete (75. Dardai), Plattenhardt – Stark – Darida, Guendouzi – Lukebakio (70. Ngankam), Piatek (70. Leckie), Cunha
Schiedsrichter: Daniel Schlager (Hügelsheim)
Gelbe Karten: Sinkgraven, Bailey – Cunha
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