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10.05.2024Europa League

Werkself Nachdreher zu #B04ASR: „Der Triple-Traum lebt“

Dublin, wir kommen! Die Werkself steht nach 1987/88 und 2001/02 zum dritten Mal in der Klubgeschichte im Finale eines großen Europacup-Wettbewerbs. Nach dem 2:0-Sieg bei der AS Rom im Halbfinal-Hinspiel reichte das 2:2-Remis im Rückspiel zum Einzug ins Endspiel der UEFA Europa League gegen Atalanta Bergamo. Wie die Protagonisten die Partie inklusive erneutem Last-Minute-Spektakel erlebten und welchen Allzeit-Rekord im europäischen Fußball der Deutsche Meister brach – der Werkself Nachdreher.
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Zusammenfassung: Rückstand vom Punkt, spätes Remis

Vom Anpfiff weg ging es auf dem Rasen hin und her, Chancen ergaben sich Roms Romelu Lukaku (4.) und Lorenzo Pellegrini (18.) sowie Exequiel Palacios (16.) und dem offensiv auffälligen Adam Hlozek (24., 26.) für die Werkself. Noch knapper als bei allen Möglichkeiten zuvor war es nach einer halben Stunde beim Pfostenschuss von Palacios, der anschließend an den Rücken von AS-Keeper Mile Svilar flog - von dort aber nicht den Weg hinter die Torlinie fand. Mit zunehmender Spieldauer übernahm der Deutsche Meister die Kontrolle. Im Anschluss zeigte Schiedsrichter Danny Makkelie dann wegen eines Trikotzupfers von Jonathan Tah an Sardar Azmoun auf den Punkt, Leandro Paredes verwandelte zum 1:0 für die Roma (43.). 66 Minuten waren an diesem Abend insgesamt absolviert, als Makkelie nach eigener Ansicht der Videobilder erneut Strafstoß gab - und wieder war Paredes aus elf Metern erfolgreich. Nun hatte Rom das Ergebnis aus dem Hinspiel egalisiert. Doch die Werkself steckte nicht auf - und kam zurück! Im Anschluss an eine Ecke traf AS-Abwehrchef Gianluca Mancini ins eigene Tor (83.). Dieses Ergebnis hätte bereits für den Finaleinzug gereicht - doch die Werkself wollte mehr. Den Ausgleich, Pflichtspiel Nummer 49 ohne Niederlage in dieser Saison. Und es sollte gelingen: In der siebten Minute der Nachspielzeit netzte der eingewechselte Josip Stanisic zum 2:2-Ausgleich ein - und versetzte die BayArena abermals spät in Ekstase! Zum ausführlichen Spielbericht geht es HIER.

Stimmen: „Fans haben uns den richtigen Push gegeben!“

Granit Xhaka richtete sich nach Abpfiff in Richtung der Fans: „Sie im Rücken zu haben, hat uns den richtigen Push geben, um nochmal nach vorne zu gehen. Ein ganz großes Danke an die Fans im Stadion – aber auch an die Fans zu Hause!“ Last-Minute-Torschütze Josip Stanisic ergänzte: „Es ist unbeschreiblich. Wer hätte vor der Saison gedacht, dass wir so gut spielen und so gut abschneiden. Es ist noch nicht vorbei. Wir werden alles geben.“

Jubel vor der Kurve

Cheftrainer Xabi Alonso sagte auf der Pressekonferenz im Nachgang: „Ich habe in den Augen der Jungs gesehen, dass sie daran geglaubt haben, dieses Spiel noch zu drehen. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. In einer Woche zwei Finals zu spielen, ist unglaublich. Jetzt haben wir das große Ziel, die drei Titel zu gewinnen.Auch Simon Rolfes äußerte sich gegenüber den Medien. Der Geschäftsführer Sport: „Wir sind klar verdient weitergekommen. Wir haben Moral und Beharrlichkeit gezeigt. Die Motivation für die beiden Finals ist riesig. Wir wollen den Drive und dieses Gefühl, immer ein Tor machen zu können, für Dublin und Berlin mitnehmen.“

Presseschau: „Unfassbares Leverkusen

Der kicker schreibt von einer „turbulenten Partie mit Slapstick-Eigentor“. Und weiter: „Bayer und die Nachspielzeit: Stanisic rettet Serie“. Die Bild-Zeitung eröffnet mit den Worten „Leverkusen-Drama! Der Triple-Traum lebt“. Der Spielbericht beginnt mit Blick auf die Serie von nun 49 ungeschlagenen Spielen so: „Diese Mannschaft kann einfach nicht verlieren!“ Die Frankfurter Allgemeine Zeitung titelt schlichtweg: „Unfassbares Leverkusen“, während die Frankfurter Rundschau von einer „Party in Leverkusen“ spricht. Für die Rheinische Post ist die Werkself „unbesiegbar“.

Personal: Quirliger Hlozek und Last-Minute-Stanisic

Adam Hlozek stand erstmals in dieser Saison in zwei Spielen hintereinander in der Anfangsformation. Nach seinem Vorlagen-Hattrick beim 5:1-Ligasieg in Frankfurt setzte Xabi Alonso auch in dem K.-o.-Duell von Beginn an auf den bulligen Tschechen im Sturmzentrum. Neben vielen Tiefenläufen zeigte Hlozek immer wieder auch seine Torgefahr. In der ersten Hälfte kam der 21-Jährige zu sechs Abschlüssen - mehr als die gesamte Römer Mannschaft (5). Insgesamt hielt Hlozek in der Partie sieben Mal drauf, der geteilt höchste Wert für einen Werkself-Profi in der laufenden EL-Saison.

Adam Hlozek

Während Hlozek eine Viertelstunde vor Ende der regulären Spielzeit Feierabend hatte, brach der Arbeitstag auf dem Rasen für Josip Stanisic erst mit Beginn der Nachspielzeit an. Und sieben Minuten später feierten ihn Fans und Teamkollegen frenetisch! Wie schon beim späten 1:1-Ausgleich in Dortmund traf der Kroate in der siebten Minute der Zusatzzeit - 2:2! Die Serie hält! Für Stanisic persönlich war es übrigens das dritte Europa-League-Spiel hintereinander mit einer direkten Torbeteiligung (1 Tor, 2 Assists).

Statistik: Europa-Rekord gehört Werkself

Bayer 04 ist nach dem Remis gegen Rom seit nunmehr 49 Pflichtspielen ungeschlagen. Damit hat die Werkself Benfica Lissabon als europäischen Rekordhalter abgelöst. In der Saison 1963/64 waren die Portugiesen in 48 aufeinanderfolgenden Partien nicht zu schlagen gewesen. Den Rekord für einen Klub aus den fünf europäischen Top-Ligen hatte Schwarz-Rot bereits seit dem 44. ungeschlagenen Duell inne.

Mit Blick auf die Europa League muss man auch hier den in den vergangenen Wochen so häufig verwendeten Spitznamen verwenden: Last-Minute-Kusen! Der Treffer von Josip Stanisic zum 2:2-Endstand war bereits das neunte Tor in der Schlussviertelstunde dieser EL-Saison - Höchstwert aller Teams. Zudem war es bereits der fünfte Leverkusener Treffer eines Jokers in der laufenden EL-Saison - so viele wie bei keiner anderen Mannschaft.

Die Spielstatistik spricht unterdessen insgesamt für Schwarz-Rot: 60 Prozent Ballbesitz, 54 Prozent gewonnene Zweikämpfe, eine bessere Passquote (91 % zu 82 %) - und beachtliche 32:11-Torschüsse.

Ausblick: Über Bochum zur Meisterschale

Weiter geht es für die Werkself mit dem letzten Bundesliga-Auswärtsspiel der laufenden Saison. Dieses steigt am Sonntag, 12. Mai, um 19.30 Uhr beim VfL Bochum 1848 - an dem Ort, an dem es im Rahmen des 34. Spieltags der vergangenen Saison die bis dato letzte Pflichtspiel-Niederlage gegeben hatte. Es folgt das Heimduell gegen den FC Augsburg am Samstag, 18. Mai (Anstoß: 15.30 Uhr). Anschließend wird der Werkself dann zum ersten Mal in der Klubgeschichte die Meisterschale überreicht.

Alle Infos zum Saisonfinale gibt es HIER!

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