Kai, erst einmal herzlichen Glückwunsch zum Titel „PS4 Champion 2020“. Was bedeutet dir persönlich dieser Erfolg?
Eine ganze Menge. Zum einen, weil das vergangene Jahr für mich persönlich an der Konsole nicht ganz so erfolgreich gelaufen ist. Zum anderen, weil ich mich vorab intensiv auf das Grand Final vorbereitet habe – so intensiv, wie lange nicht mehr. Dementsprechend bin ich sehr glücklich, am Ende bester deutscher PS4-Spieler geworden zu sein.
Wie beurteilst du deine Leistung im Grand Final mit etwas Abstand betrachtet?
Mit gemischten Gefühlen. Die Gruppenphase lief sehr gut, ich bin als meiner Meinung nach verdienter Erster ungeschlagen aus der Gruppe herausgegangen. Das Problem im ersten Playoff-Spiel, dem Achtelfinale, war dann, dass ich gegen Fabio (Greuther Fürths Fabio „FIFABIO97“ Sabbagh, Anm. d. Red.) gespielt habe. Er kennt mich gut, wir trainieren regelmäßig zusammen. Von daher wusste ich, dass es wirklich eine Top-Leistung und auch etwas Glück braucht. Im Viertelfinale bin ich das Hinspiel (0:0) dann zu ängstlich angegangen, habe es im Rückspiel (5:0) aber deutlich besser gemacht. Das war im zweiten Spiel dann der Anspruch, den ich an mich hatte: Mutig spielen und mein Bestes geben.
Wie hast du dich aufs Grand Final vorbereitet?
Ich habe direkt nach der Verkündung, dass das Turnier online zu Ende gespielt wird, mit dem Training angefangen und definitiv mehr gemacht, als ich es sonst vor einem Turnier tue. Ich habe mir explizit Gegner gesucht, auf deren Spielweise ich meiner Meinung nach auch im Grand Final hätte treffen können. Zudem habe ich Kontakt mit der Bayer 04-Sportpsychologin Berit Kauffeld aufgenommen. Der Termin mit ihr hat mir auch sehr weitergeholfen.
Du bist in der K.o.-Phase auf sehr starke Spieler getroffen und warst nicht immer der Favorit in diesen Duellen – beispielsweise gegen den amtierenden Weltmeister „MOAUBA“. Hat dir das geholfen, um befreit aufspielen zu können?
Wer im Vorhinein eines Spiels als Favorit deklariert wird, daraus mache ich mir nichts. Das hilft mir während der Partie sowieso nicht weiter. Ich habe schon oft gegen Mo gespielt, es waren immer intensive Partien mit knappen Ergebnissen. Aber eines ist auch klar: Egal, wie sie am Ende ausgehen, es sind immer geile, packende Spiele zwischen uns!
Nach dem Finale sagtest du, dass die Herangehensweise im konsolenübergreifenden Endspiel gegen Augsburgs „YANNIC0109“ die falsche war. Wie hast du das gemeint und welche Erkenntnisse nimmst du aus den beiden Partien mit?
Wir haben das Hinspiel auf meiner Heimkonsole PS4 ausgetragen. Dadurch hatte ich das Gefühl, unbedingt gewinnen zu müssen. Ich habe daher viel zu offensiv gespielt. Das wäre im Nachhinein nicht nötig gewesen. Denn auf der Xbox waren wir durchaus auf Augenhöhe. Aber sei’s drum. Aus dieser Erfahrung lerne ich. Das nächste Mal weiß ich also, dass es nicht schlimm ist, wenn ich auf meiner Heimkonsole beispielsweise nur Unentschieden spielen sollte.
Im Halbfinal-Rückspiel gegen „MOAUBA“ sorgte ein Bug für Ärger, der Weltmeister äußerte im Anschluss Kritik an FIFA 20. Wie zufrieden bist du insgesamt mit dem Spiel?
Zum einen muss man sagen, dass Fehler immer mal vorkommen – nicht nur bei FIFA, auch im echten Leben. Es geht letztlich darum, dann das Richtige daraus zu machen. Die Spielleitung hat Mo zwei Möglichkeiten gegeben. Mit denen war er aber wohl nicht einverstanden, weil er das Momentum auf seiner Seite gesehen hat. Natürlich hätten sie mich auch fragen können, aber dennoch lag die Entscheidung, wie es weiter geht, bei ihm. Von daher fand ich das Vorgehen in Ordnung. Grundsätzlich war FIFA 20 eine extrem intensive Saison. Es ist viel passiert, angefangen mit der Coronavirus-Pandemie. Zudem hat sich das Spiel oft verändert. Umso glücklicher bin ich, das Jahr versöhnlich beendet zu haben.
Platz drei in der Club Championship und der Titel „PS4 Champion 2020“ machen Lust auf mehr. Welche Ziele steckst du dir für die kommende Saison?
Feste Ziele setze ich mir vor einer Saison nie. Ich kann verstehen, wenn andere das so machen, aber das ist nicht meine Herangehensweise. Ich versuche immer, so gut wie möglich zu spielen. Und ich weiß, dass wenn ich an meinem Maximum spiele, am Ende der Saison auch viel für mich herausspringt.
Abschließend gefragt: Wie geht es für dich jetzt weiter?
Die reine Saison ist mit dem Grand Final abgeschlossen. Das war, wie bereits angesprochen, ein intensives Turnier für mich. Dementsprechend werde ich mir jetzt erstmal eine Pause gönnen und nach dem ganzen Trubel etwas abschalten.
Die eine jubelte beim Startelf-Debüt, für die andere endete der erste Turnier-Auftritt der Karriere mit einer Enttäuschung: Im Duell zweier künftiger Teamkolleginnen bei der Europameisterschaft der Frauen in der Schweiz hat Carlotta Wamser mit Deutschland durch ein 2:1 (0:1) gegen Dänemark um Cornelia Kramer vorzeitig das Viertelfinale erreicht. Die Skandinavierinnen haben hingegen nach zwei Niederlagen in ihren ersten beiden Gruppenspielen keine Chance mehr auf das Weiterkommen.
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