Mit hoher Intensität starteten beide Teams in die Begegnung. Dabei hatten zu Beginn zunächst die Mainzer durch Angelo Fulgini und Silvan Widmer die größeren Chancen. Dennoch hielt die Werkself weiterhin am eigenen Matchplan fest und zeigte sich um eine konsequente Defensivarbeit bemüht. Den Hausherren unterliefen wiederum im eigenen Abwehrverbund Fehler, die die Seoane-Elf für sich zu nutzen wusste. In der 29. Minute war es letztlich ein flacher Distanzschuss von Exequiel Palacios, der nach einer Ecke von Kerem Demirbay vom Mainzer Jonathan Burkardt ins Tor gelenkt wurde. Der Dosenöffner. Denn nach dem 1:0 schienen die Gäste von der Dhünn befreit. Innerhalb von nur 95 Sekunden gelang Jeremie Frimpong ein Doppelpack (39., 41.) - der Niederländer hatte die schwarz-rote Führung damit noch vor der Pause auf 3:0 ausgebaut. Auch in Durchgang zwei erarbeiteten sich die Gastgeber immer wieder Chancen, die Werkself agierte jedoch weiter konzentriert, sodass es beim 3:0 blieb. HIER geht’s zum ausführlichen Spielbericht.
Auf der anschließenden Pressekonferenz zeigte sich Gerardo Seoane glücklich über den gelungenen Matchplan: „Es war nicht die Spielweise aus den letzten Spielen. In unserer Situation war es aber angebracht, mehr auf die Defensive zu setzen. Wir standen kompakt, haben wenig Tiefe zugelassen und gut umgeschaltet.“ Die gewonnenen Punkte verhelfen dem Team nun vor allem zu Optimismus und Selbstvertrauen, so Seoane: „Es ist uns gelungen, ein anderes Gesicht zu zeigen und eine andere Energie auf den Platz zu bringen. Wir sind froh über die Punkte und können nach vorne schauen.“
Auch Robert Andrich machte im Anschluss am Werkself-TV-Mikrofon deutlich: „Unsere Geschlossenheit und dieses Teamdenken sind der Schlüssel zum Erfolg.“ Der Mittelfeldakteur zeigte bereits die Marschroute für die kommenden Partien auf: „Es muss schwer sein, gegen uns Torchancen zu bekommen. Vorne werden wir immer unsere Möglichkeiten bekommen.“
Wie von Gerardo Seoane angekündigt, setzte der 43-Jährige für die Partie in Mainz vor allem auf eine geschlossene Defensivarbeit. Entgegen dem zumeist favorisierten 4-2-3-1-System mit viel Offensivdrang, entschied sich der Schweizer dieses Mal für ein 3-5-2-System - unter anderem mit Jeremie Frimpong auf der Außenbahn. Dieser belohnte seine offensivere Aufstellung mit dem angesprochenen Doppelpack. Im Anschluss an die Begegnung zeigte sich der Niederländer dennoch demütig: „Wir wussten, dass wir einen schlechten Start hatten und heute alles geben mussten. Daher war es ein schönes Gefühl, mit den Toren dem Team helfen zu können!“
Ganze 18 Torschüsse gaben die Mainzer auf den Kasten von Lukas Hradecky ab, auf der Gegenseite überzeugte die Seoane-Elf dieses Mal vor allem mit Effektivität: Acht mal ging der Schuss aufs Tor, wovon er bekanntlich auch drei Mal erfolgreich im Netz landete. In Sachen Ballbesitz kommen die Nullfünfer auf 61 Prozent. Bei einem entscheidenden Wert hat die Werkself jedoch die Nase vorn: Jonathan Tah & Co. kommen auf eine Zweikampfquote von 55 Prozent - entscheidend in diesem vom Kampf betonten Duell.
Die WELT am Sonntag bezeichnete den Sieg als eine „Erlösung“, der Express titelte: „Leverkusen atmet auf“ und beschrieb die 1:0-Führung wie folgt: „Dieser eine Glücksmoment wirkte als Befreiung. Plötzlich gelangen zahlreiche Ballgewinne in gefährlichen Zonen, während Mainz völlig den Faden verlor.“ SPORT1 schloss sich dem Fazit an: „Bayer Leverkusen hat sich mit einem zeitweise furiosen Auftritt den Frust von der Seele geschossen.“
In den Einzelkritiken überzeugten vor allem Keeper Hradecky und Doppel-Torschütze Frimpong. Für die beiden gab es von der BILD-Zeitung die Bestnote 1, Frimpong schafft es mit seinem ersten Doppelpack überhaupt sogar in die Elf des Tages. Auch von der Rheinischen Post gab es die Note 1 und viel Lob für den 21-Jährigen: „Setzte die Mainzer Defensive mit seinen Tempodribblings immer wieder unter Druck, wusste aber zugleich auch in der Verteidigung zu überzeugen.“
Am kommenden Samstag, 3. September (Anstoß: 15.30 Uhr), steht für die Werkself ein Heimspiel an: Dieses Mal gastiert der SC Freiburg in der BayArena. Die Breisgauer konnten bereits drei Siege einfahren, nur Borussia Dortmund unterlag die Streich-Elf (1:3). Bereits vier Tage später steht für die Werkself das erste Spiel in der UEFA Champions League an. In der Gruppe B reist Bayer 04 am Mittwoch, 7. September (Anstoß: 21 Uhr), zum FC Brügge. Zurück in der Bundesliga gastieren die Leverkusener drei Tage später am Samstag, 10. September, bei Hertha BSC (Anstoß: 15.30 Uhr).
Auch in diesem Jahr ist Bayer 04 bei der Aktion „Stadtradeln“ dabei! Vom 1. bis zum 21. Juni dreht sich alles darum, innerhalb von drei Wochen möglichst viele Wege klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen. Dabei spielt es keine Rolle, ob du bereits regelmäßig Fahrrad fährst oder bisher eher selten in die Pedale getreten hast – jeder Kilometer zählt, insbesondere, wenn du ihn sonst mit dem Auto zurückgelegt hättest.
Mehr zeigenAls frischgebackene österreichische Meisterin wechselt Offensivspielerin Valentina Mädl vom SKN St. Pölten unters Kreuz. Bayer04.de stellt 04 Fragen an die 19-jährige Neuverpflichtung.
Mehr zeigenGemischte Gefühle bei den Bayer 04-Junioren im Saisonendspurt: Die U19 vergibt den Meistertitel, die U16 geht einen weiteren großen Schritt in Richtung Schale. Außerdem feiert die U11 einen Turniersieg – das Nachwuchs-Wochenende im Überblick.
Mehr zeigenAls er im Juli 2015 nach Leverkusen kam, war Jonathan Tah 19 Jahre alt. Ein junger Kerl noch, der aber schon einiges an Erfahrung nach Leverkusen mitbrachte. Beim Hamburger SV hatte der Innenverteidiger bereits 16 Bundesligaspiele absolviert, für Fortuna Düsseldorf 23-mal in der 2. Bundesliga seinen Mann gestanden. Unterm Bayer-Kreuz sollte dann ein neues, ganz besonderes Kapitel beginnen. Der 1,95-Meter-Hüne galt als eines der größten deutschen Abwehrtalente, hatte von der U16 an auch in den DFB-Junioren-Nationalmannschaften gespielt. Als Bayer 04 2015 bei ihm anfragte, musste Tah nicht lange überlegen. „Ich weiß noch, wie ich damals im Frühjahr 2015 das Achtelfinale von Bayer 04 gegen Atletico Madrid in der Champions League geguckt habe“, erinnerte sich der gebürtige Hamburger in einem Interview mit dem Werkself-Magazin. „Da habe ich gestaunt und gedacht: ‚Was ist das bitte für ein geiler Verein?‘ Mich hat beeindruckt, wie ambitioniert alles wirkte.“ Und weil auch er schon immer hoch ambitioniert war, passte die Verbindung Tah – Leverkusen auf Anhieb.
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