
Während sonst am Spieltag die ganze Gruppe demselben Rhythmus unterliegt, war es heute natürlich anders. Gefrühstückt wurde noch ab 7.30 Uhr zusammen, dann teilte sich die Werkself. Das Team, das schon gegen den FC Utrecht ab 14 Uhr ran musste, aß um 11 Uhr zu Mittag, anschließend gab es eine Besprechung und um 13.15 Uhr wurden die Spieler ins Stadion des La Manga Clubs gebracht. Zu dem Zeitpunkt saß das andere Team, das ab 16 Uhr gegen den FC St. Gallen antrat, beim Mittagessen. Auch hier folgten eine Besprechung und die Abfahrt, die gegen 15.15 Uhr angesetzt war. Während die Mannschaft um Kapitän Lars Bender sich mühte, gegen Utrecht in der zweiten Halbzeit zum Ausgleich zu kommen, machte sich die Gruppe für das Spiel gegen die Schweizer auf einem Nebenplatz warm.
Kapitän in der zweiten Partie für die Werkself war im Übrigen Lucas Alario. Und das schien Glück zu bringen. Schon im Sommer-Trainerlager in Zell am See übernahm er beim 2:2 gegen SD Eibar vom ausgewechselten Karim Bellarabi in Kapitänsbinde und trug mit einem Doppelpack dazu bei, dass Bayer 04 einen 0:2-Rückstand noch aufholen konnte. Jetzt reichte es gar für einen Sieg trotz eines zweimaligen Rückstands (0:1 und 1:2). Alario steuerte gegen St. Gallen das 3:2 nach einer wunderschönen Kombination über Exequiel Palacios und Mitchell Weiser bei.
Der neue Argentinier mit der Nr. 22 bekam indes nach dem Debüt für die Werkself ein Lob vom Cheftrainer: „Er hat das gut gemacht. Er hat vom ersten Moment dagegengehalten. Und je länger die Partie lief, umso mehr hat er auch im Ballbesitz gezeigt, dass er ein guter Spieler ist“, so Bosz, der zwar seiner Linie treu blieb und den ersten Einsatz des Argentiniers „nicht überbewerten“ wollte, aber schon sein Bedauern darüber zum Ausdruck brachte, dass Palacios für die ersten drei Ligaspiele in der Rückrunde gesperrt ist. „Natürlich bekommt auch er seine Zeit“, so Bosz, der mit einem Augenzwinkern hinzufügte: „Das hat ja der DFB am Mittwoch leider noch einmal bestätigt. Schade.“
Auffälligster Akteur der ersten Partie war sicherlich Kai Havertz. Der 20-jährige Nationalspieler kam zwar wie all seine Teamkollegen schwer rein in die Partie gegen Utrecht, doch spätestens nach der Pause drehte er auf. Er traf zum 1:3 sowie zum 3:4-Endstand und hatte darüber hinaus noch weitere gute Möglichkeiten auf dem Fuß. Für Peter Bosz war das keine Überraschung. „Für Kai ist es – wie für alle jungen Spieler – wichtig, dass er frei im Kopf ist. Heute hat er gut gespielt. Er hat nicht nur zwei Tore gemacht, er ist auch viel gelaufen und hat sich immer wieder angeboten“, so Bosz, der sich genau wie Sport-Geschäftsführer Rudi Völler sicher ist, dass wir in der Rückrunde wieder den Kai Havertz der Rückrunde 2018/19 sehen werden.
Rund 300 Zuschauer waren in das kleine Stadion gekommen, um sich die beiden Vorbereitungsspiele der Werkself anzuschauen. Darunter auch viel Fußball-Prominenz. So waren beispielsweise neben dem ehemaligen Leverkusener Christian Wörns, der 1993 mit der Werkself den DFB-Pokal gewonnen hat und der sich zusammen mit Rudi Völler das Spiel gegen Utrecht anschaute, auch DFB-Trainer-Kollegen von Wörns, der aktuell die U17 betreut, erschienen. So war nicht nur Manuel Baum (U20) ein interessierter Beobachter, auch Mike Büskens (Co-Trainer der U16) hielt sich auf der Tribüne auf. Ebenfalls unter den Kiebitze: der langjährige Keeper vom 1. FC Kaiserslautern Andreas Reinke, Thorsten Stuckmann (Torwart unter anderem für Eintracht Braunschweig und Alemannia Aachen) sowie die derzeit vereinslosen Trainer Maik Walpurgis (u.a. FC Ingolstadt) und Sven Hübscher (zuletzt Preußen Münster).
Beide waren ins Trainingslager nachgereist – mit der Aussicht auf einen Bankplatz. Und vielleicht etwas Spielzeit. Am Ende wurden es gar 90 Minuten für Fabian Rüth. Der Abwehrspieler aus der U19 durfte beim 3:2 gegen St. Gallen von Anfang an in der Innenverteidigung ran. Durch den kurzfristigen Ausfall von Sven Bender – er hatte sich bei der Einheit am gestrigen Donnerstag im Zweikampf eine Oberschenkelprellung zugezogen und wurde deshalb geschont – spielte Panos Retsos gegen Utrecht, und Rüth bildete im zweiten Spiel mit Aleksandar Dragovic die Innenverteidigung. Er konnte genauso Pluspunkte sammeln wie U19-Teamkollege Leon Gaedecke. Der Defensivspezialist kam im ersten Spiel für Lars Bender nach 72 Minuten in die Partie, gegen St. Gallen löste er gut zehn Minuten vor dem Ende Mitchell Weiser als Linksverteidiger ab. Während Gaedecke gegen die Schweizer mithalf, den Vorsprung über die Zeit zu bringen, war er gegen die Niederländer am letzten Tor beteiligt. Er leitet den Angriff über die rechte Seite ein, den Kai Havertz nach Zuspiel von Gaedecke und Doppelpass mit Kevin Volland zum 3:4 vollendete.
Wer sich das 3:4 gegen Utrecht und das 3:2 gegen St. Gallen noch einmal anschauen möchte, der kann das bei Bayer 04 TV tun. In Kürze werden dort jeweils eine Zusammenfassung der beiden Partien zu sehen sein.

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