De Pauws Marschroute in seinem vorletzten Heimspiel als Bayer 04-Trainer ist klar. „Sie haben eine Party geplant, wir haben etwas dagegen. Solche Entscheidungsspiele sind nie einfach, weil ein besonderer Druck besteht“, sagt der Niederländer und ergänzt mit einem Schmunzeln: „Außerdem wäre es sicherlich schöner, wenn sie den Titel zuhause klar machen.“ Die Erinnerung an den 20. Mai 2023 macht seinen Spielerinnen und ihm Mut: „Letztes Jahr haben wir die Meisterfeier schon einmal verschoben. Wir glauben daran, dass das noch einmal klappen kann.“
Dass die Bayern beim 3:0 im Hinspiel, als de Pauw wegen einer Erkrankung von seiner Assistentin Jessie van den Broek vertreten wurde, keine Zweifel am Sieg aufkommen ließen, verunsichert den Coach nicht. „Wir haben es damals gar nicht so schlecht gemacht, Bayern hat nach dem ersten Treffer kaum noch etwas zugelassen“, sagt er: „Trotzdem gab es Momente, in denen wir durchgekommen sind. Leider hatten wir da nicht die Effizienz, die es gegen so ein Top-Team braucht.“ Klar ist für ihn: „Viele Chancen werden wir auch diesmal nicht bekommen.“
Die Klasse des designierten Deutschen Meisters ist unbestritten. Die Mannschaft von Trainer Alexander Straus gewann zuletzt wettbewerbsübergreifend elf Partien in Folge. Die letzte Pflichtspielniederlage datiert vom 20. Dezember 2023 – ein 0:1 bei Ajax Amsterdam in der UEFA Women’s Champions League. In der Bundesliga steht für den ungeschlagenen FCB eine Bilanz von 16 Siegen und drei Remis. „Sie haben einen überragenden Lauf und sind total im Flow“, sagt de Pauw voller Anerkennung: „Zu ihrer großen spielerischen Klasse kommt noch ihre Stärke bei Standards hinzu.“
Nichtsdestotrotz wollen die Bayer 04-Frauen (28 Punkte) im Fernduell um Platz fünf an der SGS Essen (29) dranbleiben. Das 0:1 beim Aufsteiger RB Leipzig soll nur ein kleiner Dämpfer gewesen sein. „Wir haben dort nur eine Chance zugelassen, daraus ist direkt das Gegentor entstanden. Neben der nötigen Effizienz hat uns auch das Spielglück gefehlt“, sagt de Pauw rückblickend. Gegen den vor Selbstvertrauen strotzenden Tabellenführer erwartet er ein anderes Spiel. „Bayern wird früh Druck machen, aber dadurch werden wir Räume bekommen“, so de Pauw: „Wir vertrauen auf unsere starke Defensive, wollen so lange wie möglich im Spiel bleiben und auch unsere eigene Qualität bei Standards zeigen.“
Synne Skinnes Hansen kehrt nach ihrem Oberschenkelproblemen in den Kader zurück. Charlotte Voll (Reha nach Schulterproblemen) und Melissa Friedrich (Bänderriss im Sprunggelenk) müssen weiterhin passen. Rest-Tickets für das Heimspiel, das wie gewohnt von den beiden Streaming-Anbietern DAZN und MagentaSport übertragen wird, gibt es HIER im Online-Shop und an der Tageskasse. Es sind bis auf wenige Ausnahmen nur noch Karten für den Stehbereich auf der Nordtribüne verfügbar.
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