„Es muss bei uns wirklich alles passen“

Seit der Auslosung Anfang Februar steigt in Leverkusen die Vorfreude auf das Pokal-Halbfinale. Am morgigen Dienstag (17. April, 20.45 Uhr) ist es (endlich) soweit. Und pünktlich zum K.o.-Duell gegen den alten und neuen Deutschen Meister FC Bayern München zeigt sich die Mannschaft von Heiko Herrlich auf Betriebstemperatur – zuletzt gab es zwei 4:1-Pflichtspiel-Erfolge binnen sechs Tagen. „Nach zwei superwichtigen Siegen in der Liga können wir jetzt die Augen auf den Pokal richten“, erklärte Bayer 04-Sportchef Rudi Völler und signalisierte: „Wir spielen gegen eines der besten Teams in Europa. Aber wir werden den Bayern einen großen Kampf leisten.“
20180416_pk_vor_b04fcb_dfb_pokal.jpg

Ähnlich motiviert gab sich Heiko Herrlich auf der Pressekonferenz vor dem Bayern-Spiel. „So ein Pokalspiel ist etwas anders als ein Ligaspiel, in dem du die Chance hast, eine Niederlage kompensieren zu können und eine Woche später die Punkte zu holen. Morgen geht’s nur ums Weiterkommen. Da musst du als Spieler aber auch als Mannschaft bereit sein, alles rauszuhauen“, sagte der Werkself-Trainer am Montagmittag.

Herrlich fordert Mut und  Präzision im Abschluss

Dabei steht die Favoritenrolle und große Qualität des Serienmeisters der vergangenen sechs Jahre völlig außer Frage. Deshalb wollte auch Heiko Herrlich die anwesenden Medienvertreter „nicht damit langweilen, jetzt nochmal darüber zu sprechen.“ Doch allein die jüngsten Resultate des Champions League-Halbfinalsten seien laut Herrlich beindruckend und Ausdruck genug für die bestechende Form der Münchner: „Sie haben es am Wochenende geschafft, mit einer 'B-Elf' 5:1 gegen Mönchengladbach zu gewinnen. Davor haben sie in Augsburg 4:1 und zu Hause gegen Borussia Dortmund 6:0 gewonnen – und dazwischen noch in der Champions League den FC Sevilla rausgeworfen.“ Entsprechend will sich der Bayer 04-Trainer nicht blenden lassen: „Es muss bei uns wirklich alles passen morgen, um eine Runde weiterzukommen.“

Für die Werkself ist es vor natürlich ausverkauftem Haus aber auch die Chance zu zeigen, wie es um die eigene Entwicklung steht – insbesondere im Hinblick auf die beiden Liga-Duelle gegen die Bayern. Da gab es im August des vergangenen Jahres ein 1:3 in München, genauso lautete auch das Ergebnis zum Rückrundenauftakt im Januar in der BayArena. „Wir haben zweimal ganz ordentlich gespielt, hatten sowohl im Hin- als auch im Rückspiel Phasen, in denen wir gut ins letzte Drittel gekommen sind, dann aber unsere Torchancen nicht nutzen konnten. Und auch gegen den Ball hatten wir Phasen, in denen wir sehr gut verteidigt haben und das Spiel gut im Griff hatten“, erinnerte Herrlich und führte an: „Ich hoffe, dass wir das morgen über 90 Minuten schaffen.“ In der vergangenen Woche habe seine Mannschaft aber gezeigt, dass Fortschritte zu sehen seien. „Wir haben in dieser Saison ein paar Rückschläge überstanden.  Ich denke schon, dass die Mannschaft gefestigt ist: Am Samstag gegen Frankfurt haben wir es endlich mal gepackt, zu Hause eine Mannschaft aus den Top sechs zu schlagen. Und gleichzeitig ist es uns gelungen – nach so einem Auftritt wie in Leipzig – den Hunger beizubehalten, dem Druck standzuhalten und nochmal einen draufzusetzen“, war Herrlich voll des Lobes. Für das morgige Aufeinandertreffen sei es seiner Ansicht nach wichtig, wieder beherzt aufzutreten, geschlossen als Mannschaft zu arbeiten sowie die gegnerischen Stärken und Schlüsselspieler in den Griff zu bekommen („Falls das überhaupt vollkommen möglich ist gegen Bayern München“). Um gegen die vermeintlich übermächtigen Bayern bestehen zu können, benötige seine Mannschaft nicht zuletzt den nötigen Mut und die in der vergangenen Woche endlich wieder unter Beweis gestellte Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor: „Wenn wir vorne eine Möglichkeit haben, dann müssen wir sie eiskalt nutzen.“

Alario wieder an Bord

Bis auf Wendell (doppelter Bänderriss im Sprunggelenk) und Joel Pohjanpalo (Aufbautraining nach Sprunggelenk-Verletzung) steht Heiko Herrlich der gesamte Kader zur Verfügung. Auch Jonathan Tah, der beim Aufwärmen vor dem Frankfurt-Spiel am Samstag über muskuläre Probleme geklagt und auf einen Einsatz verzichtet hatte, dürfte aller Voraussicht nach wieder eine Option sein. Gleiches gilt für Lucas Alario, der zuletzt aufgrund seiner Rotsperre in der Liga zum Zusehen verdammt war. „Ein paar Spieler haben hier und da noch verschiedene Wehwehchen, aber ich bin sehr optimistisch“, sagte Herrlich, der zugleich ankündigte, seine „bestmögliche Mannschaft“ auf den Rasen zu schicken. Nicht unerwähnt ließ er, dass Bayer 04 dabei nicht die Möglichkeiten des Rekordmeisters habe, der sich zuletzt den „Luxus“ erlauben konnte und gegen Mönchengladbach „Top-Leute wie Lewandowski, Ribery und Robben“ zu schonen oder gar draußen zu lassen.

20180219_Merch_AktionProzente_Medium-Ractangle_300x250.jpg

Ähnliche News

Re-Live | Hamburger SV - Bayer 04-Frauen | Achtelfinale DFB-Pokal
Werkself-TV - 16.11.2025

Re-Live: Das 2:4 nach Elfmeterschießen beim HSV im Achtelfinale des DFB-Pokals

Werkself-TV zeigt die 2:4-Niederlage nach Elfmeterschießen der Bayer 04-Frauen beim Hamburger SV im Achtelfinale des DFB-Pokals der Frauen 2025/26 in voller Länge re-live...

Mehr zeigen
Osman Turay beim Sechzehntelfinale der U17-WM
Jugend - 15.11.2025

U17-WM in Katar: DFB-Team um vier Leverkusener scheidet im Sechzehntelfinale aus

Der Traum von der Titelverteidigung ist ausgeträumt. Das deutsche U17-Nationalteam um die Leverkusener Ben Hawighorst, Nebe Domnic, Osman Turay und Jeremiah Mensah muss nach einem 0:1 gegen Burkina Faso im Sechzehntelfinale die Heimreise antreten. Neben Kapitän Hawighorst, der auch im vierten Spiel in Folge in der Anfangsformation stand, und Mensah, der bereits im vergangenen Gruppenspiel begonnen hatte, waren auch Domnic und Turay wieder in die Startelf von Nationaltrainer Marc Meister gerückt.

Mehr zeigen
Nico Can Plett
U17 - 14.11.2025

3:1 gegen FSV Frankfurt – U17 baut Siegesserie weiter aus

Am 12. Spieltag in Gruppe G der Vorrunde der DFB-Nachwuchsliga siegte die U17 von Bayer 04 gegen den FSV Frankfurt 3:1. Nach einem frühen Rückstand schlug die Werkself zurück und sorgte durch Alpha Oumarou Barry und einen Doppelpack von Nico Can Plett noch in der ersten Halbzeit für den Endstand. Mit dem fünften Sieg in Folge sind die Leverkusener zumindest über Nacht bis auf einen Punkt an den Tabellenführer 1. FC Köln herangerückt.

Mehr zeigen
Zweikampf im Training
Frauen - 14.11.2025

„Alles-oder-nichts-Spiel“: Frauen kämpfen in Hamburg um Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale

Nur elf Tage nach dem letzten Duell in der Bundesliga treffen die Bayer 04-Frauen erneut auf den Hamburger SV. Am Sonntag (15 Uhr/live bei Werkself-TV, YouTube und in der Bayer 04-App) geht es im Volksparkstadion um den Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale. Trainer Roberto Pätzold ist sich der Favoritenrolle seiner Mannschaft beim Aufsteiger bewusst – und weiß, worauf es gegen den unangenehm zu bespielenden Gegner ankommt.

Mehr zeigen