„Wir waren in der ersten Halbzeit vielleicht noch nicht mutig genug, haben es in der zweiten Hälfte aber besser gemacht“, fasste Sven Bender nach der Partie zusammen. „Wer weiß, wenn Kevin das 2:2 gemacht hätte, dann hätten wir das Spiel vielleicht noch gedreht. Die Bayern waren wieder mal eiskalt und haben deshalb auch verdient gewonnen.“ Kevin Volland meinte: „Wir haben sehr gut angefangen und die Bayern unter Druck gesetzt. Auch nach dem 0:2 haben wir alles gegeben, aber am Ende eben trotzdem verloren. Das ist ärgerlich.“ Und Kapitän Lars Bender sagte: „Wir müssen weiter an uns glauben, aber man sieht auch, dass wir noch wachsen müssen.“
Das mediale Interesse an dieser Rückrunden-Auftaktpartie war enorm. In 190 Ländern wurde das Duell zwischen der Werkself und dem deutschen Rekordmeister live übertragen. Kein Wunder, dass sich beim Topspiel in der ausverkauften BayArena viel Prominenz eingefunden hatte. Zu den Besuchern zählten unter anderen Thomas Schneider und Marcus Sorg, die beiden Assistenten von Bundestrainer Joachim Löw, der Ex-Leverkusener Franco Foda (aktuell österreichischer Nationaltrainer), die beiden Bayer 04-Ehrenspielführer Bernd Schneider und Ulf Kirsten sowie die ehemaligen Werkself-Profis Marko Babic, Falko Götz und Patrick Helmes.
Bayer 04-Chefcoach Heiko Herrlich ließ seine Mannschaft heute im 3-4-3-System antreten. Die Dreierkette bildeten Jonathan Tah, Sven Bender und Wendell. Lars Bender und Dominik Kohr gaben die beiden Sechser, auf den Außenpositionen agierten Karim Bellarabi und Leon Bailey. Vorne spielten Kai Havertz, Kevin Volland und Julian Brandt. Die Aufstellung also versprach volle Offensivpower. Bei den Bayern setzte Trainer Jupp Heynckes taktisch auf ein 4-1-4-1 mit Thomas Müller als zentralem Stürmer. Neuzugang Sandro Wagner nahm zunächst auf der Bank Platz. Robert Lewandowski und Mats Hummels fehlten verletzungsbedingt.
„Wir wollen sie pieksen und mutig sein“, hatte Jonathan Tah vor der Partie gesagt. Und die Werkself begann denn auch bissig, verteidigte hoch und attackierte die Bayern früh. Die erste Chance des Spiels besaßen dennoch die Gäste in Person von Franck Ribery, dessen Schuss aus aussichtsreicher Position Bellarabi im letzten Moment abblocken konnte (4.). Eine Minute später der erste vielversprechende Konter der heute ganz in Rot spielenden Werkself über Brandt und Bailey. Der Jamaikaner blieb im Strafraum aber an der Bayern-Abwehr hängen. Dann mal wieder die Bayern, die durch Arturo Vidal zu einer Doppelchance kamen. Erst scheiterte er mit einem Schuss aus spitzem Winkel an Leno, dann stellte ein Kopfball des Chilenen den Bayer 04-Keeper vor keine Probleme (16.). Die beste Gelegenheit aber bot sich den Gastgebern wenig später: Nach einem Eckball von Brandt stieg Kohr am höchsten und köpfte aus sieben Metern haarscharf am linken Pfosten vorbei (17.).
Die Werkself unterband das Münchner Aufbauspiel in der ersten halben Stunde clever, so dass die Gäste es oft mit langen Bällen versuchten. Die Bayern brauchten eine Standardsituation, um den Knoten zu lösen. Javier Martinez fiel nach einer Ecke von Robben, dem anschließenden Kopfball von Vidal und einem Abwehrversuch von Sven Bender der Ball vor die Füße - und der Spanier drosch die Kugel aus fünf Metern zur 1:0-Führung für den Rekordmeister in die Maschen (32.). Ein Treffer mit Wirkung. Denn Bayer 04 war nun nicht mehr so präsent und druckvoll wie in den ersten 30 Minuten. Vor allem bei Standards blieben die Bayern gefährlich und kamen zu weiteren Chancen durch Martinez (38.) und Süle (40.). So ging die Werkself mit einem 0:1-Rückstand in die Pause, obwohl sie über weite Strecken der ersten Hälfte das bessere Team war.
Ohne personelle Veränderungen begannen beide Teams die zweite Halbzeit. Die Werkself wieder mit dem besseren Start. Zunächst verpasste Sven Bender nach einem abgefälschten Freistoß von Brandt nur knapp (54.), dann schnibbelte Leon Bailey nach einem Tänzchen mit Süle den Ball auf die Latte des Münchner Gehäuses (55.). Schade, das wäre fast der Ausgleich gewesen. Danach aber wieder die Bayern. Erst setzte Müller einen Schuss knapp neben das Tor von Leno (57.), zwei Minuten später tankte sich Ribery auf der linken Seite in den Strafraum und zog ins kurze Eck zum 2:0 für die Münchner ab (59.). Der Treffer tat weh, aber Bayer 04 steckte nicht auf und holte noch einmal alles aus sich raus. Verdienter Lohn: der 1:2-Anschlusstreffer durch Kevin Volland, der sich am Strafraumeck gegen drei Bayern durchsetzte und aus 16 Metern draufhielt - Süle lenkte den Schuss unhaltbar für Ulreich ab, es hieß nur noch 1:2 (71.).
Mit dem zehnten Saisontreffer von Volland war die Werkself wieder drin im Spiel. Und machte weiter ordentlich Druck. Volland hatte nach feinem Zuspiel von Havertz den Ausgleich auf dem Fuß, Boateng konnte in höchster Not abblocken (76.). Eine Minute später zog der eingewechselte Alario aus 17 Metern nur knapp am Tor vorbei. Die Gastgeber waren nah dran am 2:2. Aber in der Nachspielzeit machten die Bayern schließlich den Deckel drauf: James zirkelte einen Freistoß aus 17 Metern zum 3:1 für die Gäste in den Winkel (90.+1).
Während die Spieler, die heute zum Einsatz gekommen sind, am Samstag eine regenerative Trainingseinheit absolvieren werden, tritt der Rest der Mannschaft um 11 Uhr zu einem Testspiel gegen den Drittligisten Sportfreunde Lotte an. Der Eintritt zu dieser Begegnung im Ulrich-Haberland-Stadion ist frei – auf bayer04.de und auf Facebook gibt’s den Livestream zu sehen.
In der Bundesliga geht es für die Werkself in der nächsten Woche mit dem Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim weiter. Die Partie in der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena wird am Samstag, 20. Januar, um 15.30 Uhr angepfiffen.
Die Statistik:
Bayer 04: Leno - Tah, S. Bender, Wendell - Bellarabi (61. Henrichs), L. Bender, Kohr (64. Alario), Bailey - Havertz, Volland, Brandt (77. Mehmedi)
FC Bayern München: Ulreich - Rafinha, J. Boateng, Süle, Alaba - Javier Martinez - Robben (64. Coman), Vidal, James, F. Ribery (78. Wagner) - Müller (90.+2 Tolisso)
Tore: 0:1 Javier Martinez (32.), 0:2 Ribery (59.), 1:2 Volland (71.), 1:3 James (90.+1)
Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
Gelbe Karten: Volland, Bellarabi - Müller, Rafinha
Zuschauer: 30.210 (ausverkauft)
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