Im zweiten Heimspiel in Folge nach dem überzeugenden 5:2-Erfolg gegen den VfB Stuttgart nahm Trainer Peter Bosz zwei Veränderungen in seiner Startelf vor. Wendell ersetzte Daley Sinkgraven auf der Linksverteidiger-Position, und im Angriffszentrum erhielt Lucas Alario, der im Hinspiel in Mainz den 1:0-Siegtreffer erzielt hatte, den Vorzug vor Patrik Schick. Jonathan Tah bestritt gegen den FSV sein 150. Bundesligaspiel für Bayer 04.
Vom Anpfiff weg ergriff die Werkself die Initiative. Bei Wendells Steilpass auf Alario musste FSV-Keeper Zentner weit aus seinem Kasten eilen, um den Ball vor dem Argentinier ins Seitenaus zu klären (1.). Gleich danach handelte sich Tah ganz früh eine Gelbe Karte nach einem Foul an Szalai ein (2.). Mainz stand wie erwartet sehr tief und kompakt und machte den Hausherren das Leben mit einer engmaschigen Defensive schwer. Wie eine solche Abwehr mit Tempo und Spielwitz auszuhebeln ist, zeigten die Leverkusener eindrucksvoll bei ihrem Führungstreffer: Moussa Diaby verpasste Danny da Costa einen Tunnel, zog über links davon und passte flach nach innen an den ersten Pfosten, wo Lucas Alario den Ball an Zentner vorbei ins kurze Eck spitzelte – das 1:0 (14.), Saisontreffer Nr. 9 für Alario und bereits der achte Assist für Diaby.
Die Mainzer indes waren keineswegs geschockt, sondern spielten keck nach vorn. Bei Onisiwos Kopfball an den Außenpfosten nach Rechtsflanke von da Costa hätte Lukas Hradecky keine Abwehrchance gehabt (16.). Beim wuchtigen, aber zu zentral abgefeuerten Schuss von Leon Bailey packte Zentner sicher zu (22.). Kurz darauf fast eine Kopie des Führungstores: Wieder ging Diaby auf links durch, doch diesmal kam der lauernde Alario bei der Flanke zwei Schritte zu spät (24.). Mainz agierte gegen den Ball sehr giftig, dennoch kam die Werkself weiter zu Chancen. Den 20-Meter-Schuss von Kerem Demirbay lenkte Zentner über die Latte (30.). Gegen den Strahl von Moussa Diaby, der ganz knapp am Dreieck vorbeirauschte, hätte der Mainzer Schlussmann wohl nichts ausrichten können (31.).
Bayer 04 kontrollierte die Partie in dieser Phase sehr geduldig. Und die Werkself schraubte am 2:0. Nach Diabys mustergültiger Hereingabe setzte Leon Bailey den Ball per Kopf an die Latte, Demirbays Kopfball im Nachfassen, der ins lange Eck geflogen wäre, klärte Niakhaté soeben noch vor der Torlinie (40.). Mit dem knappen 0:1 zur Pause waren die Gäste ganz gut bedient.
Mit Beginn von Hälfte zwei erfolgte das Bundesliga-Debüt von Niklas Lomb: Der Torhüter, bislang nur zweimal in der Europa League zum Einsatz gekommen, kam für Lukas Hradecky, der Probleme an der Ferse hatte und nicht weitermachen konnte. Die ersten Torannäherungen verzeichnete erneut die Werkself: Alarios Kopfball flog klar vorbei (47.), Diaby verpasste bei seinem starken Dribbling den rechten Moment zum Abschluss (51.). Bei Onisiwos Schuss zeigte sich Lomb auf dem Posten (53.). Kurz darauf indes hatte der Werkself-Torhüter gleich zweimal Glück: Barreiro verpasste doppelt in aussichtsreicher Position (55./56.). Da waren die Leverkusener in der Verteidigung nicht konsequent genug.
Immerhin, als Warnschuss und Signal zum Schärfen der Sinne waren diese beiden Szenen sicherlich gut geeignet. Florian Wirtz wurde von Barreiro rüde abgeräumt und musste benommen behandelt werden (59.). Die Werkself tat sich in dieser Phase etwas schwer und hatte Mühe, Schwung aufzubauen. Peter Bosz nahm einen Doppelwechsel vor: Sven Bender kam für den früh verwarnten Tah, Patrik Schick löste Alario ab (63.). Mainz blieb am Drücker, Lomb parierte klasse gegen Onisiwo, dann klärte Timothy Fosu-Mensah gegen den Nachschuss von Latza (65.). Über den Ausgleich hätte sich jetzt niemand bei der Werkself beschweren können.
Edmond Tapsoba musste in höchster Not gegen Dominik Kohr retten (69.). Nach Niakhatés Kopfball und folgendem Schuss lag der Ball zwar im Leverkusener Netz, der Mainzer Innenverteidiger hatte den Ball aber zuvor mit der Hand gespielt. Peter Bosz schöpfte sein Wechselkontingent voll aus und brachte Nadiem Amiri und Demarai Gray für Demirbay und Bailey (72.). Gray war gleich auf Betriebstemperatur und staubte zum vermeintlichen 2:0 ab, doch zuvor hatte Schick den Ball an den Arm bekommen (74.) – auch dieser Treffer zählte zu Recht nicht.
Mainz bereitete der Werkself weiter ordentlich Kopfzerbrechen und spielte sich immer wieder in die gefährliche Zone vor. Bayer 04 war von der Souveränität der ersten Hälfte weit entfernt. Auf ihre individuelle Klasse kann sich die Werkself aber zu fast jeder Zeit verlassen. Schick drehte sich ganz geschmeidig im Strafraum um Bell und blieb allein vor Zentner ganz cool – 2:0 (84.), der sechste Saisontreffer des Tschechen.
Die Entscheidung? Mitnichten! Der eingewechselte Robert Glatzel tauchte nach Pass von Niakhaté ganz allein vor Lomb auf und traf zum 1:2-Anschluss (89.). Es gab fünf Minuten Nachspielzeit – und den Mainzer Ausgleich: Nach einer Rechtsflanke klärte der grätschende Sven Bender genau vor die Füße von Kevin Stöger, der mit links zum 2:2 traf (90.+2). Gray bot sich unmittelbar vor dem Abpfiff die letzte Chance, doch der Schuss des Engländers flog deutlich über die Latte. Das Spiel endete mit einer ärgerlichen Enttäuschung für die Werkself.
Für Bayer 04 geht es mit einer Englischen Woche weiter: Am Donnerstag, 18. Februar, bestreitet die Werkself um 18.55 Uhr das Hinspiel in der Europa-League-Zwischenrunde beim Schweizer Meister Young Boys Bern. In der Bundesliga folgt die Partie des 22. Spieltags beim FC Augsburg am Sonntag, 21. Februar, um 13.30 Uhr.
Die Statistik:
Bayer 04: Hradecky (46. Lomb) – Fosu-Mensah, Tah (63. S. Bender), Tapsoba, Wendell – Wirtz, Aránguiz, Demirbay (72. Amiri) – Bailey (72. Gray), Alario (63. Schick), Diaby
Mainz: Zentner – St. Juste, Bell, Niakhaté – da Costa, Barreiro (83. Stöger), Kohr, Mwene – Latza (74. Boetius) – Szalai (83. Burkardt), Onisiwo (78. Glatzel)
Tore: 1:0 Alario (14.), 2:0 Schick (84.), 2:1 Glatzel (89.), 2:2 Stöger (90.+2)
Gelbe Karten: Tah, Wendell, Tapsoba, Schick, Fosu-Mensah – Stöger
Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerken)
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