1:1 in Stuttgart – Schicks Tor reicht nicht zum Sieg

Drittes Bundesligaspiel, drittes Unentschieden: Die Werkself musste sich beim VfB Stuttgart mit einem 1:1 (1:0) zufriedengeben. Patrik Schick brachte Bayer 04 früh in Führung (7.), der VfB glich nach der Pause durch Kalajdzic aus (75.). Der Leverkusener Torschütze schied mit Verletzung schon zeitig in der ersten Halbzeit aus, auch Daley Sinkgraven musste nach einer halben Stunde angeschlagen vom Platz.
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Trainer Peter Bosz sah nach der ansprechenden Leistung beim 1:1 gegen RB Leipzig wenig Anlass zu großen Veränderungen in seinem Kader und nahm lediglich eine Umstellung vor. Die kolumbianische Neuverpflichtung Santiago Arias verdrängte Aleksandar Dragovic aus dem 20er-Aufgebot und rutschte auch sogleich als Rechtsverteidiger für Lars Bender in die Startelf. Sven Bender bestritt in der Mercedes-Benz Arena sein 250. Bundesligaspiel. Der VfB wurde von Gonzalo Castro als Kapitän angeführt, der mittlerweile 33-Jährige hatte von 1999 bis 2015 das Bayer 04-Trikot getragen.

Von den vergangenen 17 Pflichtspielen gegen Stuttgart hatte die Werkself nur eine Partie verloren – bei 13 Siegen und drei Unentschieden. Doch der Aufsteiger ging nach seinem 4:1-Erfolg in Mainz mit breiter Brust und tüchtig Rückenwind in die Begegnung, die Leverkusener waren also gewarnt. Nach drei Minuten die erste Torannäherung der Gäste: Nach Demirbays Eckball kam die Kugel über Sven Bender zu Charles Aránguiz, doch VfB-Keeper Kobel packte bei dessen Schuss aus kurzer Distanz im Nachfassen zu.

Schick trifft und muss verletzt runter

Der nächste Leverkusener Standard war von Erfolg gekrönt. Kerem Demirbay führte eine Ecke kurz zu Florian Wirtz aus, nach dessen präziser Flanke schraubte sich Patrik Schick hoch, behauptete sich in Bedrängnis im Luftkampf und traf mit einem feinen Kopfball hoch ins Netz zur Führung (7.). Umso bitterer, dass der Schütze sich gut zehn Minuten später nach einem Sprint an den linken Oberschenkel fasste und angeschlagen vom Platz musste: Lucas Alario nahm beim positionsgetreuen Wechsel den Platz von Schick ein (19.). Wenig später musste der benommene Daley Sinkgraven länger auf dem Platz versorgt werden (28.) – für den niederländischen Linksverteidiger ging es ebenfalls nicht weiter, für ihn kam Wendell ins Spiel.

Und die Stuttgarter kamen zu ihren ersten Chancen: Nach Castros Ecke stieg Mavropanos zum wuchtigen Kopfball hoch und traf die Latte (29.). Castros Schuss kurz darauf blockte Edmond Tapsoba in höchster Not (30.). Danach knallten Alario und Mavropanos mit den Köpfen aneinander und mussten beide behandelt werden – ohne Schmerzen ging es nicht ab an diesem Nachmittag. Karim Bellarabi eröffnete sich die nächste Gelegenheit der Gäste, nach Moussa Diabys flottem Antritt und Linksflanke setzte er seinen Kopfball am ersten Pfosten aber klar über den Kasten (38.). Nach Santiago Arias' energischem Ballgewinn gegen Sosa kam erneut Bellarabi zum Abschluss, sein Schuss wurde aber noch von Endo zur Ecke geblockt (45.+1). Die Leverkusener Führung zur Pause ging in Ordnung.

Kobel stoppt Diabys Solo

Der VfB kam mit Schwung aus der Kabine, die erste Chance tat sich aber wieder der Werkself auf. Florian Wirtz verschärfte klug das Tempo und setzte Diaby auf links schön in Szene, der Franzose fand bei seinem Solo keinen Abnehmer zum Abspiel und schloss selbst mit rechts aufs kurze Eck ab, Kobel parierte diesen Versuch (48.). Nach Diabys guter Flanke kam Bellarabi bedrängt von Sosa nicht sauber zum Abschluss (53.).

Zwei Chancen für Alario

Stuttgart investierte in Hälfte zwei deutlich mehr in der Offensive, aber die besseren Möglichkeiten lagen klar auf Seite der Werkself: Kobel lenkte Alarios Kopfball nach Bellarabis Hereingabe mit den Fingerspitzen über die Latte (61.). Nach feiner Vorarbeit von Wirtz traf der Argentinier den Ball zentral vor dem Tor nicht richtig (63.) – das hätte es sein können! Bayer 04 schraubte mächtig am 2:0, Bellarabis Schuss aufs kurze Eck entschärfte Kobel (64.). Stuttgarts Torhüter kratzte auch Diabys Ball noch um den Pfosten (71.). Dann die kalte Dusche für die Werkself: Kalajdzic traf per Kopf nach Freistoß von Klement und unhaltbar für Lukas Hradecky zum 1:1 (75.).

Peter Bosz reagierte und wechselte dreifach: Leon Bailey, Julian Baumgartlinger und Nadiem Amiri kamen für Karim Bellarabi, Florian Wirtz und Kerem Demirbay (79.). Die Partie wurde in der Schlussphase zunehmend zerfahrener und hektischer, Spielfluss war jetzt kaum noch erkennbar. Es gab vier Minuten Nachspielzeit. Bayer 04 mühte sich und drückte, kam zu zwölf Ecken. Für einen Lucky Punch reichte es aber nicht mehr.

Die Bundesliga legt am kommenden Wochenende aufgrund der anstehenden Länderspielphase eine Pause ein. Für die Werkself geht es mit der Partie des 04. Spieltags beim 1. FSV Mainz 05 am Samstag, 17. Oktober, um 15.30 Uhr weiter.

Die Statistik:

VfB Stuttgart: Kobel – Mavropanos (70. Klement), Anton, Kempf – Wamangituka (56. Coulibaly), Endo, Mangala, Sosa (56. Massimo) – Didavi (84. Karazor), Castro (70. Klimowicz) – Kalajdzic

Bayer 04: Hradecky – L. Bender, S. Bender, Tapsoba, Sinkgraven (29. Wendell) – Aránguiz – Wirtz (79. Baumgartlinger), Demirbay (79. Amiri) – Bellarabi (79. Bailey), Schick (19. Alario), Diaby

Tore: 0:1 Schick (7.), 1:1 Kalajdzic (75.)

Gelbe Karten: Kempf, Massimo, Endo – Bellarabi, Aránguiz

Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)

Zuschauer: 9.500

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