Trotz des Unentschiedens gegen den unterklassigen Gegner, der erst kommenden Samstag wieder in den Liga-Alltag einsteigt, wollte Heiko Herrlich das Ergebnis nicht überbewerten. Stattdessen zollte der Bayer 04-Cheftrainer seiner Mannschaft Respekt: „Die Jungs haben das heute gut gemacht. Es ist nicht so leicht, einen Tag nach dem Spiel gegen Bayern München, bei dem die Spieler ihre Spannung ans Maximum bringen, am anderen Morgen in einem Testspiel voll da zu sein – vor allem für die, die gestern eingewechselt wurden und nicht so viel schlafen konnten. Von dem her große Anerkennung für unsere Leistung.“
Nach den jüngsten Vorbereitungsspielen gegen Greuther Fürth (2:1) und Preußen Münster (2:2) am vergangenen Wochenende und dem Bayern-Spiel hatte Herrlich im Großen und Ganzen den Spielern Einsatzzeit gegönnt, die gegen die Münchner am Vorabend nicht zum Zuge gekommen waren. Während die gestrige Startelf zeitgleich in der BayArena ihr Regnerations-Training absolvierte, standen in Benjamin Henrichs, Lucas Alario und Admir Mehmedi gegen Lotte auch drei Akteure in der Anfangsformation, die im Duell mit dem Tabellenführer eingewechselt worden waren. „Wenn man das Spiel gestern ausklammert, sind wir heute den elften Tag in der Vorbereitung. Es bestand die Möglichkeit, heute nochmal insbesondere den Spielern Spielanteile zu geben, die zuletzt etwas außen vor waren. Das wollten wir nutzen“, rechtfertigte der Bayer 04-Cheftrainer die eher ungewöhnliche Testspiel-Ansetzung. „So konnte innerhalb von zwölf Tagen eigentlich die komplette Mannschaft zweimal über die volle Distanz spielen. Das war der Sinn der Sache.“
Angeführt von Kapitän Stefan Kießling erwischte die Werkself vor rund 430 Zuschauern im Ulrich-Haberland-Stadion den etwas besseren Start. Denn bereits kurz nach dem Anpfiff konnte der ehemalige Torwart im Kasten der Lotter, Benedikt Fernandez, den frühen Rückstand der Gäste verhindern, als er gegen Joel Pohjanpalo rausstürmte und im richtigen Augenblick den Winkel verkürzte (3.). Bayer 04 blieb tonangebend, in Führung gingen jedoch die auf Konter lauernden Sportfreunde in Führung: Nach einem vermeintlichen Foulspiel von Panos Retsos hatte Schiedsrichter Dr. Martin Thomsen auf Strafstoß entschieden, ehe Lottes Kevin Pires-Rodrigues vom Punkt aus Rambo Özcan keine Abwehrchance ließ (21.). Für den sehenswerten 1:1-Pausenstand sorgte schließlich Aránguiz mit technisch hochwertiger Vollendung eines feinen Doppelpasses mit Lucas Alario (41.).
In der zweiten Halbzeit entwickelte sich dann ein Spiel auf ein Tor: Die Werkself hatte deutlich mehr Anteile und erarbeitete sich eine Reihe an hochkarätigen Möglichkeiten – gleich nach Wiederbeginn hatte beispielsweise erneut Pohjanpalo Pech, diesmal bei einem Kopfball an den rechten Pfosten (47.). Auch im weiteren Verlauf, bei dem Herrlich in Jakub Bednarczyk und Sam Schreck sogar zwei A-Junioren Einsatzzeit gewährte, suchte die Herrlich-Equipe nach Wegen, um auf die Siegerstraße zu gelangen. Gegen vor allem in der Defensive sehr kämpferisch aufgelegte Gäste scheiterte sie dabei jedoch nicht zuletzt am gut aufgelegten Lotte-Rückhalt Fernandez. Und so blieb es am Ende bei einem 1:1. „Wir sind das Spiel bis zum Ende sehr seriös und professionell angegangen und haben die Partie dominiert, leider aus unseren Chancen aber wieder zu wenig gemacht“, resümierte Herrlich.
Bayer 04: Özcan (46. Lomb) – Frey, Jedvaj, Retsos, Henrichs (55. Bednarczyk) – Baumgartlinger, Aránguiz – Mehmedi (78. Schreck) – Pohjanpalo, Kießling, Alario
Rüdiger Vollborn ist seit 40 Jahren im Klub, mit 401 Bundesliga-Einsätzen der Rekordspieler des Klubs und hat als einziger Bayer 04-Profi sowohl den UEFA-Cup (1988) als auch den DFB-Pokal (1993) gewonnen. Und auch nach seiner beeindruckenden Profi-Karriere blieb der gebürtige Berliner dem Werksklub weiter erhalten, arbeitete fortan neun Jahre als Torwarttrainer. Inzwischen ist Vollborn unterm Bayer-Kreuz als Fanbeauftragter und Klub-Archivar tätig. Seit Februar 2021 nimmt das personalisierte schwarz-rote Lexikon die Werkself-Fans in der Rubrik „Rudi erzählt...“ monatlich mit auf eine kleine Reise in die Geschichte von Bayer 04.
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