Eine Woche nach dem Heimsieg gegen Werder Bremen geht es für Bayer 04 in der Saison 1996/97 auf den Bökelberg nach Mönchengladbach. Mit drei Punkten Rückstand auf den Tabellenführer FC Bayern München und dem um sieben Tore schlechteren Torverhältnis ist fünf Spieltage vor Schluss die Chance auf den ersten Meisterschaftstitel noch gegeben. Der Auftritt in diesem legendären Stadion beginnt mit einem Paukenschlag: Nach 40 Sekunden erzielt Niko Kovac die Führung für die Gäste. Hochaggressiv in den Zweikämpfen und motiviert bis in die Haarspitzen spielt die Werkself in der ersten Halbzeit die Gladbacher an die Wand und erzielt durch Ulf Kirsten noch das 2:0 zur Halbzeitführung. Nach der Pause drückt die Borussia unsere Mannschaft in die eigene Hälfte. In der 65. Minute fällt der Anschlusstreffer zum 1:2 und dann zum Entsetzen aller Leverkusener in der letzten Spielminute der Ausgleich.
Am nächsten Tag sitzen alle Bayer 04-Spieler vor dem Fernseher und schauen sich das Münchner Derby 1860 gegen den FC Bayern an. Beim Stand von 2:2 bekommt der Bayern-Profi Christian Ziege eine Gelb-Rote Karte, 1860 schießt durch Jörg Böhme in der 82. Minute das 3:2 und Lothar Matthäus erhält eine Minute später die zweite Gelb-Rote Karte des FC Bayern. Mit neun Mann schafft der Tabellenführer in der 88. Minute dennoch durch Carsten Jancker den Ausgleich.
Für mich ist das heute noch der entscheidende Spieltag um die Meisterschaft gewesen, denn bei einem durchaus möglichen Sieg gegen Borussia Mönchengladbach und einer eigentlich verdienten Niederlage des FC Bayern gegen 1860 München wären wir punktgleich mit dem Tabellenführer gewesen. Ob es dann am Ende gereicht hätte, steht in den Sternen, aber die Chancen wären größer gewesen. So bringt die 0:4-Niederlage im Lokalderby in Köln am 33. Spieltag die endgültige Entscheidung und macht die Bayern zum Deutschen Meister. Für uns bleibt nur die Vizemeisterschaft und die damit verbundene Champions-League-Qualifikation, die wir dann im August nach zwei Spielen gegen Dynamo Tiflis unter Dach und Fach brachten. Am letzten Spieltag im Heimspiel gegen den VfL Bochum darf ich zu meinem 399. Bundesligaspiel aufs Feld laufen und die für mich persönlich schönste Saison mit Bayer 04 wird eine runde Sache.
Claus-Dieter, genannt „Pele“, Wollitz wird am 19. Juli 1965 in Brakel geboren. Bereits im Alter von sechs Jahren bekommt er seinen Spitznamen nach dem brasilianischen Weltstar, weil er schon als Kind den Ball lange hochhalten kann. Was am Anfang nur als Gag gemeint war, wird ihn sein Leben lang begleiten. Jeder Fußball-Fan verbindet mit dem Namen Wollitz gleichzeitig seinen Spitznamen: Pele.
Mehr zeigenJosé Roberto da Silva Junior, kurz Zé Roberto, wird am 06. Juli 1974 in der brasilianischen Stadt Sao Paulo geboren. Mit sieben Jahren kickt er bei der Fußballschule Pequeninos de Joquey, was auf deutsch „Joqueys Kleine“ heißt. Über den Verein Palestra Sao Bernardo kommt der Linksfuß zum Profiverein Portuguesa de Desportos, bei dem er 1994 sein Debüt feiert.
Mehr zeigenNach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga hat Fußballobmann Hermann Büchel alle Hände voll zu tun, um eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen. Zum Trainingsauftakt am 14. Juli 1975 im Ulrich-Haberland-Stadion tummeln sich neun Neuzugänge, darunter fünf Spieler, die 1979 zur Stammelf der Aufstiegsmannschaft in die 1. Bundesliga gehören werden.
Mehr zeigenNach dem Erfolg des Vorjahres veranstaltet der Turn- und Spielverein Leverkusen zum zweiten Mal die „Wiesdorfer Sportwoche“ (die Stadt Leverkusen wird erst 1930 gegründet). Die Sportwoche nimmt am Sonntag, den 12. Juli 1925, ihren Anfang. In den Jahren vor dem 1. Weltkrieg gibt es sogenannte städtische Turn- und Spielfeste. Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Vereins 1924 haben der Vorstand und viele helfende Hände diese Sportwoche ins Leben gerufen. Aus dem internen städtischen Spielfest hat sich eine nationale Veranstaltung entwickelt, die sich besonders wegen ihrer Eigenart als Staffel schon nach einem Jahr einen Namen gemacht hat.
Mehr zeigenDer am 17. November 1973 in Jena geborene Bernd Schneider verbringt seine Jugendjahre noch in der DDR. Seine ersten Schritte mit dem Ball am Fuß macht er für die beiden Jenaer Vereine BSG Aufbau und FC Carl Zeiss, dem größten Klub seiner Heimatstadt. In den Neunzigern spielt er sechs Jahre lang in der 2. Bundesliga. Bernd Schneider sticht als feiner Dribbler hervor, dem seine Herkunft als Straßenfußballer immer anzumerken ist. Dazu passt auch sein Spitzname „Schnix“, der aus der thüringischen Mundart kommt: „Schnixeln“ ist dort ein Synonym für Dribbeln, gut mit dem Ball umgehen können. Nach Jenas Abstieg 1998 geht Schnix den umgekehrten Weg. Aufsteiger Eintracht Frankfurt holt ihn in die Bundesliga. Das Intermezzo dort währt allerdings nur ein Jahr.
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