
Es war der erste Schritt Sertdemirs auf dem Weg in den Profifußball, auf den rund drei Monate später allerdings erst einmal ein Rückschlag folgte: Im Februar diesen Jahres zog sich der 17-Jährige eine Leistenverletzung zu und sollte mehrere Monate ausfallen. Es folgten zähe Tage, Wochen und Monate in der Werkstatt, dem Trainings- und Rehazentrum von Bayer 04. Am vergangenen Montag stand der dänische Nachwuchs-Nationalspieler dann aber pünktlich zum Trainingsauftakt der Werkself endlich wieder mit seinen Teamkollegen gemeinsam auf dem Rasen.
Im Interview mit bayer04.de sprach der technisch versierte Youngster über seine Verletzungsphase sowie Ziele mit Schwarz-Rot in der kommenden Saison.
Zidan, das Wichtigste vorneweg: Wie geht es dir? Wie schaut dein Alltag derzeit aus?
Sertdemir: Mir geht es sehr gut, danke der Nachfrage. Aktuell stehe ich jeden Morgen um 8 Uhr auf. Meistens habe ich noch eine Stunde Deutschunterricht, sodass ich eigentlich immer gegen 9.30 Uhr an der BayArena bin. Danach geht’s ins Training – entweder im Gym oder draußen auf dem Platz. Anschließend stehen Behandlungen auf dem Plan, momentan in der Vorbereitung geht’s dann an einigen Tagen am Nachmittag mit einer zweiten Einheit weiter.
Konntest du in der Sommerpause etwas abschalten und Kraft für die neue Saison tanken?
Sertdemir: Ja, ich war zwischendurch für eine Woche mit meinem Vater in Antalya, das war sehr schön. Ich weiß, eine Woche ist nicht wirklich lang. Aber ich habe mich bewusst dafür entschieden und wollte nicht zu lange weg sein. Seit Anfang Juni bin ich ununterbrochen hier und trainiere.
Nimm uns mal mit: Wie fühlst du dich momentan, was sagt dein Körper?
Sertdemir: Ich habe momentan keine Probleme mehr. Dass ich auch wieder einhundert Prozent mit dem Team trainieren kann, ist absolut positiv. Dennoch müssen wir nach wie vor auf die Intensität achten, vor allem in der zweiten Einheit. Ich will am liebsten jeden Tag trainieren. Aber mein Körper muss sich erst wieder an die ständige Belastung anpassen, deswegen müssen wir hier und da noch etwas vorsichtig sein. Alles in allem habe ich ein gutes Gefühl, vor allem, weil ich im guten und ständigen Austausch mit unserer medizinischen Abteilung bin.
Wie war die erste Zeit für dich nach der Verletzung? Wer stand dir besonders zur Seite?
Sertdemir: Zugegeben, es war schwer, vor allem in den ersten ein, zwei Monaten. Für mich war es das erste Mal, dass ich für eine so lange Zeit verletzt gewesen bin. In dieser Phase war vor allem die Zeit mit meiner Familie unfassbar wichtig für mich. Alle haben mir sehr geholfen, mir immer den Rücken gestärkt. Dafür bin ich sehr dankbar. Auch der Klub hat mir zu jedem Zeitpunkt das Gefühl gegeben, wichtig zu sein, dass sie auch möchten, dass ich so schnell und so stark wie möglich zurückkomme.







Die Mannschaft hat vor allem im Endspurt der vergangenen Saison wichtige Siege einfahren und damit auch den Startplatz in der Champions League sichern können. Du konntest daran leider nicht teilnehmen. Dennoch: Wie hast du die Leistung der Mannschaft und die Stimmung innerhalb des Teams wahrgenommen?
Sertdemir: Es war meiner Meinung nach eine sehr gute Saison von uns. Das Team hat eine starke Performance gezeigt. Ich war immer hier und habe live die Spiele verfolgt. Das hat mich zusätzlich angespornt, selbst wieder Teil davon sein zu wollen.
Du selbst hast dich vor deiner Verletzung mit deinem Einsatz beim Spiel gegen Hertha BSC als jüngster jemals eingesetzter Bundesligaspieler von Bayer 04 in die Geschichtsbücher des Klubs eingetragen. Was ging dir in diesem Moment durch den Kopf?
Sertdemir: Ich war ja schon vor dem Spiel zwei, drei Mal im Spieltags-Kader. Daher wusste ich bereits vor der Partie, dass der Rekord bei diesem Spiel zustande kommen könnte. Natürlich war ich nervös, aber vor allem war da große Vorfreude. Auch der Coach hat mir ein gutes Gefühl gegeben und hat mir vor meiner Einwechslung gesagt, dass ich einfach rausgehen und die Dinge probieren soll.
Es waren zwar nur wenige Minuten, dennoch: Wie hast du das Niveau wahrgenommen?
Sertdemir: Es ist schon eine ganz andere Hausnummer im Vergleich zum Jugendbereich. Das Tempo mit dem Ball ist immens und die Körperlichkeit in Zweikämpfen auf einem ganz anderen Level.
Worin liegen deine persönlichen Stärken und worin siehst du noch Verbesserungspotenzial?
Sertdemir: Ich denke, wenn ich im Spiel am Ball bin, habe ich einen guten Drive – ich kann anderen mit einem guten Dribbling und Vorlagen zu Toren verhelfen, aber genauso gut selbst welche schießen. Ansonsten will ich vor allem an meiner Physis arbeiten, deswegen bin ich auch momentan so oft im Kraftraum. (lacht) Dazu arbeite ich mit einem Ernährungsberater zusammen.
Hast du auch Vorbilder?
Sertdemir: Wie mein Vorname verrät, ist Zinedine Zidane mein Vorbild. Er hatte einen sehr eleganten Spielstil. Ich glaube, ich ähnle ihm da ein wenig. Daher versuche ich, viele Dinge von ihm zu adaptieren. Ansonsten hat mich aus unserem Team vergangene Saison vor allem Baumi (Julian Baumgartlinger, Anm. d. Red.) sowohl auf als auch neben dem Feld beeindruckt. Er hat mir viel geholfen und war immer professionell. Und natürlich Charly (Charles Aránguiz, Anm. d. Red.) – er ist immer der Erste, den man im Kraftraum sieht.
Zu guter Letzt: Was hast du dir persönlich für die kommende Spielzeit vorgenommen?
Sertdemir: Ich konzentriere mich eigentlich nur auf die Gegenwart, aber natürlich habe ich mir für die nächste Saison hohe Ziele gesteckt. Zuallererst möchte ich eine gute Vorbereitung absolvieren, mein Bestes zeigen, vor allem jetzt im Trainingslager und in den Vorbereitungsspielen. Und wenn ich dann sechs Monate in die Zukunft blicken könnte, würde ich mir wünschen, weitere Einsätze mit noch ein paar mehr Spielminuten zu bekommen. Aber das liegt allein an mir.

Dank eines Last-Minute-Treffers hat die Werkself ihre Position in der Spitzengruppe der Google Pixel Frauen-Bundesliga gefestigt. Am Mittwochabend schlug das Team von Trainer Roberto Pätzold den Hamburger SV im Ulrich-Haberland-Stadion 2:1 (1:0). Kristin Kögel (14.) und kurz vor Schluss Caroline Kehrer (90.+5) trafen gegen den Aufsteiger. Mit nun 19 Punkten aus neun Spielen sind die Bayer 04-Frauen weiterhin Tabellendritter hinter dem Führungsduo FC Bayern München (25) und VfL Wolfsburg (22).
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Er ist das beste Beispiel dafür, wie weit eine erfolgreiche und professionelle Nachwuchsarbeit tragen kann: Kai Havertz wechselte als Elfjähriger aus der Jugend von Alemannia Aachen zu Bayer 04. Mit 17 stand der deutsche Nationalspieler erstmals in der Profimannschaft, machte sein Abitur in Leverkusen und ist bis heute der jüngste Spieler aller Zeiten, der hundert Einsätze in der Bundesliga erreichte. Aus London, wo er beim Spitzenklub FC Arsenal spielt, verfolgt Havertz die Diskussion über den Bayer 04 Campus aufmerksam und hat wie bereits mehr als 12.500 (aktualisiert: 5. November, 16.30 Uhr) andere Unterstützer die Petition unterschrieben, die Fans von Bayer 04 aus Monheim am Rhein gestartet haben.
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