Im Vorbericht zu dieser Partie tönt der ehemalige Bayer 04-Spieler Franz Wichelhaus, dass er den Leverkusener Mittelstürmer Fritz Tiede kaltstellen würde. Der blonde Fritz, wie er unterm Bayer-Kreuz genannt wird, ist der kopfballstarke Mittelstürmer der Werkself. In Köln geboren, kommt er 1951 nach Leverkusen und schießt in seinen fünf Jahren in 57 Oberligaspielen 44 Tore für die Werkself. Der hoch aufgeschossene Fritz hat allerdings ein Handicap – er ist weitsichtig. Nicht nur einmal kommt es vor, dass er einen Ball in die gegnerische Hälfte treibt und sich, bevor er die Kugel zu einem mitlaufenden Spieler passt, vergewissert, ob es auch ein Mitspieler von ihm ist: „Walter, bist du’s?“
An diesem Sonntag ist wieder Tiede-Tag. Die Mönchengladbacher können die Spielfreude des langen Blonden auch mit mehreren Fouls nicht stoppen. In der 13. Minute vernascht Emil „Bubi“ Becks seinen Mitspieler und flankt in den Gladbacher Strafraum, wo Fritz Tiede mit einem wundervollen Flugkopfball einnetzt. Nur vier Minuten später verwandelt der ehemalige FC-Spieler Walter Nußbaum einen Freistoß aus 30 Metern zum 2:0.
Vor diesmal nur 5.000 Zuschauern geht es mit diesem Ergebnis in die Pause. In der zweiten Hälfte gibt es bei wechselvollem Hin und Her etwas Leerlauf. Erst als erneut Fritz Tiede mit herrlichem Fallrückzieher in der 67. Minute das 3:0 schießt, kommt die Werkself wieder besser ins Spiel. In der 89. Minute gelingt es dann Leo Bering, aus den zahlreichen Chancen in den letzten zwanzig Minuten mit einem schönen Weitschuss Kapital zu schlagen.
Dieses 4:0 bringt die Werkself zwar nicht näher an den Kontrahenten SV Sodingen heran, aber die Art und Weise, wie die Mannschaft bei diesem Spiel auftritt, gibt Hoffnung für die restlichen sieben Spiele.
Wolfgang Vöge wird am 15. September 1955 in Ahlen, Westfalen, geboren und ist das vierte von sieben Kindern eines Bergmanns. Sein Vater, Erich Vöge, ist zudem Fußballschiedsrichter. Schon früh entwickelt Wolle, wie er von Freunden und Teamkollegen genannt wird, eine große Leidenschaft für den Fußball und ist ein begeisterter Fan des BVB. Seine ersten fußballerischen Erfolge erzielt er im Amateurbereich bei seinem Heimatverein SV Ahlen, für den er in seiner Debütsaison bereits 26 Tore schießt und dadurch die Aufmerksamkeit der Scouts auf sich zieht. Dies führt 1975 zu einem Wechsel zu Borussia Dortmund.
Mehr zeigenJens Melzig wird am 28. September 1965 in Cottbus geboren. Melle, wie er in Leverkusen genannt wird, beginnt seine Karriere bei seinem Heimatverein Energie Cottbus. Dort fällt er als junger Spieler schon früh durch Zweikampfstärke und Spielintelligenz auf. Ab 1984 gehört er zur ersten Mannschaft von Energie Cottbus und spielt für den Klub in der DDR-Liga sowie in der Oberliga. Mit 144 Einsätzen und 12 Toren entwickelt er sich zu einer festen Größe in der Abwehr. In dieser Zeit prägt er den Verein maßgeblich mit – als zweikampfstarker Innenverteidiger, der auch Führungsqualitäten zeigt.
Mehr zeigenAndreas Thom wird am 7. September 1965 im brandenburgischen Rüdersdorf bei Berlin geboren. Schon als Kind zeigt Andreas ein außergewöhnliches Talent am Ball. Er tritt früh dem Nachwuchs des BFC Dynamo Berlin bei, einem der führenden Fußballklubs der DDR. Dort erhält er eine gezielte, leistungsorientierte Ausbildung im Rahmen des DDR-Sportsystems. Sein Talent, seine Spielübersicht und seine Technik führen dazu, dass er bereits mit 17 Jahren in der ersten Mannschaft des BFC Dynamo debütiert.
Mehr zeigenLucio, mit vollem Namen Lucimar Ferreira da Silva, wird am 8. Mai 1978 in Planaltina, einem Vorort der brasilianischen Hauptstadt Brasília, geboren. Schon in seiner Kindheit zeigt sich seine Leidenschaft für den Fußball. Auf den staubigen Straßen seines Heimatortes verbringt er unzählige Stunden damit, dem Ball nachzujagen – oft barfuß, wie viele brasilianische Kinder. Trotz der einfachen Verhältnisse, in denen er aufwächst, unterstützt ihn seine Familie stets in seinem Traum, eines Tages ein großer Fußballspieler zu werden. Seine ersten Schritte im Vereinsfußball macht er bei kleinen lokalen Klubs, bevor er als Jugendlicher zum Verein Guará und später zum Traditionsklub Internacional Porto Alegre wechselt. Von dort verpflichtet Bayer 04 den international völlig unbekannten Verteidiger im Januar 2000.
Mehr zeigenIm Video seht ihr eindrucksvolle und wichtige Tore der Bayer 04-Geschichte aus dem Monat September. Es geht dabei nicht immer um die Schönheit der Tore, sondern es sollen euch auch besondere Spiele und Spieler in Erinnerung gerufen werden.
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