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An diesem 26. Oktober 2022 spielt Bayer 04 am 5. Spieltag der Gruppenphase der Champions League im Civitas Metropolitano in Madrid gegen Atletico. Eine Niederlage und die Werkself hat keine Chance mehr auf Platz drei und das Überwintern in der Europa League. Aber Bayer 04 kämpft. Erkämpft sich ein 2:2 und jubelt beim Schlusspfiff.
Doch: Der VAR hat in der letzten Szene nach einer Ecke im Strafraum ein Handspiel von Piero Hincapie gesehen und es gibt Elfmeter. In der 99. Minute tritt Carrasco an und – Lukas Hradecky hält, der anschließende Kopfball geht an die Latte und der darauffolgende Nachschuss wird von der Linie gekratzt. Die Werkself feiert diesen Punkt frenetisch und qualifiziert sich eine Woche später mit einem 0:0 gegen Club Brügge für die Europa League.
Ohne diesen gehaltenen Elfmeter keine Spiele in der Europa League gegen AS Monaco mit einem Sieg nach Elfmeterschießen, kein Ferencvaros Budapest, keine Euphorie in den Spielen gegen Union St. Gilloise und keine Hoffnung in den beiden Halbfinalspielen gegen AS Rom.
Aber aus dem Ausscheiden gegen die Römer in der vergangenen Saison ziehen alle Kraft: die Mannschaft, die dank eines Sieges des schon feststehenden Absteigers Hertha BSC beim VfL Wolfsburg am letzten Spieltag auch 2023/24 wieder Europa League spielen darf und den nächsten Schritt gehen will, und auch die Fans, bei denen sich Euphorie und eine unglaubliche Sehnsucht nach etwas Greifbarem entwickeln.
Schon vor dem ersten Spieltag herrscht eine Aufbruchstimmung in Leverkusen und Umgebung, die ich in meinen über 40 Jahren bei Bayer zuvor noch nie erlebt habe. Das Heimspiel gegen RB Leipzig – ausverkauft. Die Heimspiele gegen die beiden Aufsteiger Darmstadt 98 und dem 1. FC Heidenheim – ausverkauft. Und das, bevor der erste Ball in der Saison überhaupt gerollt ist. Am 4. Spieltag das Duell beim Deutschen Meister in der Münchener Allianz Arena mit einem Ausgleich durch einen Elfmeter in der – ja, Nachspielzeit. Das erste Tor in der Nachspielzeit. Und da ahnt noch niemand, wie viele weitere noch folgen werden.
Xabi Alonso und sein Trainerteam schaffen eine Atmosphäre in und um die Mannschaft, die auch auf dem letzten Platz in der BayArena spürbar ist. Wir sind eins. Und sie nehmen die Fans mit. Die Selbstverständlichkeit, mit der unsere Mannschaft in die Spiele geht, der Glaube der Fans an dieses Team, wie auf einmal Bayer 04-Anhänger auch jeden Auswärtsblock füllen, so dass die Ticketabteilungen der anderen Bundesligavereine sich ungläubig die Augen reiben, wie aus einer Nordkurve in der BayArena auf einmal eine Nordostsüdwestkurve wird und das komplette Stadion diese Mannschaft unterstützt, gipfelt für mich in drei Spielen:
Der Heimsieg gegen Bayern München, der uns alle in unserem Gefühl bestärkt, es ist dieses Jahr etwas möglich.
Der Wahnsinn gegen Qarabag Agdam, wo unsere Mannschaft in der 67. Minute den Tiefschlag mit dem 0:2 hinnehmen muss und sich direkt das komplette Stadion erhebt, um die Werkself nach vorne zu peitschen und dieses Spiel in der Nachspielzeit zu drehen.
Und zwei Wochen später der Heimsieg gegen Hoffenheim, in dem nach dem Ausgleich in der 88. Minute nicht nur die Spieler mehr wollen, sondern auch alle Fans. Und dann das kollektive Ausrasten nach dem 2:1 in der Nachspielzeit.
Innerhalb der Mannschaft entsteht der Glaube an etwas ganz Großes – aber auch die nötige Demut und der Respekt vor dem nächsten Spiel und dem nächsten Gegner. Und die Bayer 04-Fans gehen mit. Sehen immer das nächste Spiel als das wichtigste, egal was danach kommt. Denken in Blöcken, wie es der Trainer vorlebt. Und werden belohnt.












Als am 14. April 2024 Werder Bremen in der BayArena 5:0 geschlagen wird und für alle Bayer 04-Fans ein Traum in Erfüllung geht, vergießen viele Tränen und werden diesen Tag in ihrem Leben nie wieder vergessen. Endlich Meister! Unbeschreibliche Glücksgefühle!
Und es geht ja noch weiter. Im Halbfinale der Europa League revanchiert sich die Werkself gegen die AS Rom für das Ausscheiden im vergangenen Jahr. Schon mit dem 2:0 in der Ewigen Stadt werden die Weichen gestellt. Und als die Römer im Rückspiel tatsächlich 2:0 führen, wird niemand wirklich nervös. Weder auf dem Rasen noch auf den Rängen. Das Vertrauen in die eigene Stärke ist riesig. Und so schafft die Mannschaft nicht nur den Anschlusstreffer, sondern durch Josip Stanisic auch noch den 2:2-Ausgleich – natürlich in der Nachspielzeit. Das Finale ist erreicht. Zum dritten Mal nach 1988 und 2002 steht die Werkself im Endspiel eines internationalen Wettbewerbs.
Dass Bayer 04 gegen Atalanta Bergamo im 52. Pflichtspiel der Saison die erste Niederlage einstecken muss, ist schade. Aber an diesem Tag in Dublin ist der Gegner tatsächlich besser – das weiß auch die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso, die nach dem 0:3 ein fairer Verlierer ist. Aber nur drei Tage später hat sie wieder Grund zu feiern, als sie im DFB-Pokalfinale gegen den 1. FC Kaiserslautern 1:0 gewinnt. Der zweite Titel. Doublesieger. Wahnsinn! Der Pott ist wieder in Leverkusen. 31 Jahre nach dem letzten Pokal-Titel. Die Feier am Tag danach unterm Kreuz ist einmalig. Die Stimmung unglaublich. Ich bin an diesem 26. Mai einer von Zehntausenden, die alle tief bewegt sind. Die pure Freude verspüren. Die stolz sind auf ihren Bayer.
Ich möchte Danke sagen. Danke für eine unvergessliche Zeit, die ihr, liebe Mannschaft, wahrscheinlich erst in fünfundzwanzig Jahren so richtig realisieren werdet, wenn ihr euch zur Jubiläumsfeier trefft. Ich habe immer noch nicht kapiert, was in dieser Saison passiert ist. Danke für die Art und Weise wie ihr auftretet als Team, als Gemeinschaft. Und wie ihr uns Fans das Gefühl vermittelt, ihr seid wie wir.
Danke, dass unser Traum wahr wurde!

Wolfgang Vöge wird am 15. September 1955 in Ahlen, Westfalen, geboren und ist das vierte von sieben Kindern eines Bergmanns. Sein Vater, Erich Vöge, ist zudem Fußballschiedsrichter. Schon früh entwickelt Wolle, wie er von Freunden und Teamkollegen genannt wird, eine große Leidenschaft für den Fußball und ist ein begeisterter Fan des BVB. Seine ersten fußballerischen Erfolge erzielt er im Amateurbereich bei seinem Heimatverein SV Ahlen, für den er in seiner Debütsaison bereits 26 Tore schießt und dadurch die Aufmerksamkeit der Scouts auf sich zieht. Dies führt 1975 zu einem Wechsel zu Borussia Dortmund.
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Jens Melzig wird am 28. September 1965 in Cottbus geboren. Melle, wie er in Leverkusen genannt wird, beginnt seine Karriere bei seinem Heimatverein Energie Cottbus. Dort fällt er als junger Spieler schon früh durch Zweikampfstärke und Spielintelligenz auf. Ab 1984 gehört er zur ersten Mannschaft von Energie Cottbus und spielt für den Klub in der DDR-Liga sowie in der Oberliga. Mit 144 Einsätzen und 12 Toren entwickelt er sich zu einer festen Größe in der Abwehr. In dieser Zeit prägt er den Verein maßgeblich mit – als zweikampfstarker Innenverteidiger, der auch Führungsqualitäten zeigt.
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Andreas Thom wird am 7. September 1965 im brandenburgischen Rüdersdorf bei Berlin geboren. Schon als Kind zeigt Andreas ein außergewöhnliches Talent am Ball. Er tritt früh dem Nachwuchs des BFC Dynamo Berlin bei, einem der führenden Fußballklubs der DDR. Dort erhält er eine gezielte, leistungsorientierte Ausbildung im Rahmen des DDR-Sportsystems. Sein Talent, seine Spielübersicht und seine Technik führen dazu, dass er bereits mit 17 Jahren in der ersten Mannschaft des BFC Dynamo debütiert.
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Lucio, mit vollem Namen Lucimar Ferreira da Silva, wird am 8. Mai 1978 in Planaltina, einem Vorort der brasilianischen Hauptstadt Brasília, geboren. Schon in seiner Kindheit zeigt sich seine Leidenschaft für den Fußball. Auf den staubigen Straßen seines Heimatortes verbringt er unzählige Stunden damit, dem Ball nachzujagen – oft barfuß, wie viele brasilianische Kinder. Trotz der einfachen Verhältnisse, in denen er aufwächst, unterstützt ihn seine Familie stets in seinem Traum, eines Tages ein großer Fußballspieler zu werden. Seine ersten Schritte im Vereinsfußball macht er bei kleinen lokalen Klubs, bevor er als Jugendlicher zum Verein Guará und später zum Traditionsklub Internacional Porto Alegre wechselt. Von dort verpflichtet Bayer 04 den international völlig unbekannten Verteidiger im Januar 2000.
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Im Video seht ihr eindrucksvolle und wichtige Tore der Bayer 04-Geschichte aus dem Monat September. Es geht dabei nicht immer um die Schönheit der Tore, sondern es sollen euch auch besondere Spiele und Spieler in Erinnerung gerufen werden.
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