Der Freude über das frühe Führungstor in der 4. Minute durch Klaus Röhrig, der in der 10. Minute verletzt ausscheiden muss, folgt der Ärger über den unnötigen Ausgleich in der 18. Minute. Eine Werkself mit zahllosen Fehlpässen und Missverständnissen kann ihre Anhänger nicht begeistern. In einer Abwehrschlacht schlagen die Verteidiger des SSV Troisdorf immer wieder die Bälle, vom einfallslosen Angriffsfußball der Werkself „fußgerecht“ serviert, auf die Tribüne. Als nach ununterbrochenem Powerplay Matthias Brücken, der schon das erste Tor vorbereitet hatte, Matthias Hemmersbach bedient, fällt in der 82. Minute endlich der erlösende Führungstreffer. In den folgenden sieben Minuten macht der dann überragende Matthias Brücken noch einen Hattrick und schraubt das Ergebnis auf ein nicht mehr erwartetes 5:1.
Eine Woche später muss die Werkself in den Sportpark Höhenberg. Bei Viktoria Köln kann Bayer 04 auf dem feuchten, aber sehr gut bespielbaren Rasen in der ersten Hälfte nicht überzeugen. Dem frühen Rückstand in der 6. Minute vermag die Elf von Trainer Manfred Rummel lange nichts entgegenzusetzen. Sie drückt zwar wieder unentwegt auf das Tor der Viktoria, muss aber bis zur 62. Minute warten, ehe endlich der Ausgleich gelingt. Wieder war Goalgetter Matthias Brücken der Torschütze. Eine Viertelstunde später ist dieser dann nur durch ein Foul im Strafraum zu bremsen. Den fälligen Elfmeter tritt wie immer der sehr sichere Schütze Willi Rehbach, aber er scheitert diesmal in der 77. Minute am Viktoria-Keeper Horst Holubek. So bleibt es beim Unentschieden, das die Bayer 04-Verantwortlichen natürlich nicht zufriedenstellt.
Am 10. Spieltag kommen die Amateure des 1. FC Köln ins Ulrich-Haberland-Stadion. Dieses Spiel wollen immerhin 1.600 Zuschauer sehen, aber sie werden bitter enttäuscht. Eine mit erschreckender Hilflosigkeit spielende Werkself kann gegen die aus einer dichten Abwehrkette agierende zweite Mannschaft des 1. FC Köln die sich immer wieder bietenden Torchancen nicht nutzen. Weder Matthias Brücken, Gerd Kentschke und Norbert Sobbe noch Peter Surbach oder Dieter Axemacher bringen den Ball am Kölner Torhüter Bodo Mattern vorbei. Die Gäste wiederum leben von ihrer Effizienz. Aus vier Torchancen machen sie drei Tore und stürzen Bayer 04 in Richtung Mittelfeld. Mit 12:8 Punkten liegt die Werkself auf Platz 5 der Tabelle, vier Punkte hinter Tabellenführer SC Brühl. Zwei Wochen haben die Bayer 04-Kicker und ihr Trainer Manfred Rummel Zeit, die Wunden zu lecken.
Im Leverkusener Stadt-Anzeiger gibt es schon einen Abgesang auf die Saison: „Titel und Aufstieg sind kaum noch zu realisieren“, steht in der Überschrift des Anzeigers vom 22.11.1974. Die Bayer 04-Offiziellen um Trainer Manfred Rummel und Fußball-Obmann Hermann Büchel wirken ratlos. Eines ist allerdings allen klar: Nur mit einer deutlichen Leistungssteigerung kann die Werkself ihr Ziel, die Rückkehr in den bezahlten Fußball mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga Nord, noch retten. Und so fiebern die Fans unter dem Kreuz den beiden Spielen im Dezember gegen den Tabellendritten SC Jülich und Tabellenführer SC Brühl entgegen. Jetzt können nur noch Siege helfen.
Claus-Dieter, genannt „Pele“, Wollitz wird am 19. Juli 1965 in Brakel geboren. Bereits im Alter von sechs Jahren bekommt er seinen Spitznamen nach dem brasilianischen Weltstar, weil er schon als Kind den Ball lange hochhalten kann. Was am Anfang nur als Gag gemeint war, wird ihn sein Leben lang begleiten. Jeder Fußball-Fan verbindet mit dem Namen Wollitz gleichzeitig seinen Spitznamen: Pele.
Mehr zeigenJosé Roberto da Silva Junior, kurz Zé Roberto, wird am 06. Juli 1974 in der brasilianischen Stadt Sao Paulo geboren. Mit sieben Jahren kickt er bei der Fußballschule Pequeninos de Joquey, was auf deutsch „Joqueys Kleine“ heißt. Über den Verein Palestra Sao Bernardo kommt der Linksfuß zum Profiverein Portuguesa de Desportos, bei dem er 1994 sein Debüt feiert.
Mehr zeigenNach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga hat Fußballobmann Hermann Büchel alle Hände voll zu tun, um eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen. Zum Trainingsauftakt am 14. Juli 1975 im Ulrich-Haberland-Stadion tummeln sich neun Neuzugänge, darunter fünf Spieler, die 1979 zur Stammelf der Aufstiegsmannschaft in die 1. Bundesliga gehören werden.
Mehr zeigenNach dem Erfolg des Vorjahres veranstaltet der Turn- und Spielverein Leverkusen zum zweiten Mal die „Wiesdorfer Sportwoche“ (die Stadt Leverkusen wird erst 1930 gegründet). Die Sportwoche nimmt am Sonntag, den 12. Juli 1925, ihren Anfang. In den Jahren vor dem 1. Weltkrieg gibt es sogenannte städtische Turn- und Spielfeste. Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Vereins 1924 haben der Vorstand und viele helfende Hände diese Sportwoche ins Leben gerufen. Aus dem internen städtischen Spielfest hat sich eine nationale Veranstaltung entwickelt, die sich besonders wegen ihrer Eigenart als Staffel schon nach einem Jahr einen Namen gemacht hat.
Mehr zeigenDer am 17. November 1973 in Jena geborene Bernd Schneider verbringt seine Jugendjahre noch in der DDR. Seine ersten Schritte mit dem Ball am Fuß macht er für die beiden Jenaer Vereine BSG Aufbau und FC Carl Zeiss, dem größten Klub seiner Heimatstadt. In den Neunzigern spielt er sechs Jahre lang in der 2. Bundesliga. Bernd Schneider sticht als feiner Dribbler hervor, dem seine Herkunft als Straßenfußballer immer anzumerken ist. Dazu passt auch sein Spitzname „Schnix“, der aus der thüringischen Mundart kommt: „Schnixeln“ ist dort ein Synonym für Dribbeln, gut mit dem Ball umgehen können. Nach Jenas Abstieg 1998 geht Schnix den umgekehrten Weg. Aufsteiger Eintracht Frankfurt holt ihn in die Bundesliga. Das Intermezzo dort währt allerdings nur ein Jahr.
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