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Mit einem Nachholspiel vom 23. Spieltag startet die Werkself am 1. Mai in die entscheidenden Wochen dieser Saison. Mit Holstein Kiel kommt ein Abstiegskandidat ins Ulrich-Haberland-Stadion und macht es dem Tabellenführer richtig schwer. Die mauernden Schleswig-Holsteiner lassen nur hohe Flanken zu und die verpuffen. So bleibt es bei einem nicht zufriedenstellenden 0:0 zur Halbzeit. Zudem muss Trainer Willibert Kremer auch noch Klaus Bruckmann und Peter Hermann mit leichten Blessuren auswechseln. Allerdings können die frischen Kräfte Klaus „Atze“ Schulze und Willi Korth dem Spiel neue Impulse geben. Nach einem Foul an Jürgen Gelsdorf kann Dieter Herzog den daraus resultierenden Elfmeter in der 58. Minute sicher verwandeln. Als dann Thomas Hörster mit einem seiner unnachahmlichen Alleingänge im gegnerischen Strafraum drei Kieler narrt und souverän zum 2:0 einschiebt, scheint die Entscheidung gefallen. Kurz vor Schluss können die Norddeutschen zwar verkürzen, aber es bleibt beim verdienten 2:1 für die Werkself.
Wenige Sekunden nach dem Sieg verkündet Stadionsprecher Reiner Calmund die 1:2-Niederlage des Zweitplatzierten Preußen Münster in Lüdenscheid und so geht Bayer 04 mit acht Punkten vor den Westfalen ins mit Spannung erwartete nächste Heimspiel gegen den Verfolger. Auf dem dritten Platz liegt nach diesem Spieltag Bayer 05 Uerdingen mit zehn Punkten Rückstand, allerdings haben die Krefelder noch zwei Nachholspiele zu absolvieren.
Es ist Freitagabend, der 4. Mai, und es pilgern 12.000 Fans ins Ulrich-Haberland-Stadion. Nach 20 Minuten kann Jürgen Gelsdorf seine Farben mit einem Kopfball nach einer Freistoßflanke von Dieter Herzog in Führung bringen, doch die Westfalen kontern fünf Minuten später mit dem Ausgleich. Zur Halbzeit bringt Trainer Willibert Kremer wieder Klaus Schulze ins Spiel, aber auch der kann zunächst nicht für den erhofften Sturmlauf sorgen, denn in der 55. Minute können die Münsteraner in Führung gehen. Drei Minuten später gleicht Torjäger Matthias Brücken aus und die nächsten zwanzig Minuten folgt ein einziger Sturmlauf, der mit dem 3:2-Siegtreffer durch Klaus Bruckmann in der 72. Minute belohnt wird. So beträgt der Vorsprung der Werkself fünf Spieltage vor Schluss zehn Punkte. Am nächsten Tag verliert Bayer 05 Uerdingen bei Westfalia Herne und jetzt glaubt auch der letzte Zweifler an den Aufstieg.
Voller Selbstvertrauen fährt die Werkself am 9. Mai auf den Aachener Tivoli und kann in einem imposanten Spiel durch Tore von Klaus Bruckmann, Peter Szech, Klaus Schulze und Matthias Brücken souverän mit 4:1 gewinnen. Zum Aufstieg fehlt nur noch ein Punkt und der soll am Sonntag, 13. Mai, im Werksduell gegen Bayer 05 Uerdingen eingefahren werden.
15.000 erwartungsfrohe Bayer 04-Fans strömen zu diesem Spiel ins heimische Stadion. Trainer Willibert Kremer möchte keine Vorbereitungen für eine eventuelle Aufstiegsfeier, nicht bevor alles unter Dach und Fach ist. Als der Bus der Werkself am Stadion ankommt, sieht er die im kleinen Ulrich-Haberland-Stadion aufgebauten Theken und Bierzelte. Manager Heinz Heitmann hat alles für eine große Feier vorbereitet. Als Bayer 05 durch zwei Foulelfmeter zur Halbzeit mit 2:0 in Führung liegt, rast Willibert Kremer wutentbrannt in die Kabine und beschimpft seinen Manager. Die Stimmung ist mies, sowohl in der Kabine als auch auf den Rängen und wird nach dem 0:3 in der 62. Minute noch schlechter. Klaus Bruckmann gelingt vier Minuten später der Anschlusstreffer und von diesem Moment an stürmt und spielt nur noch eine Mannschaft: Bayer 04.
Die aufgeheizte Stimmung auf dem Platz wird von den Werkself-Fans aufgegriffen und permanent treiben die Zuschauer ihre Elf nach vorne. Matthias Brücken gelingt in der 79. Minute mit einem Kopfball das 2:3. Und weiter geht der Sturmlauf, der in der 85. Minute belohnt wird: Kapitän Dieter Herzog kann sich auf der linken Seite durchsetzen, spielt den Ball scharf in den Strafraum, dort nimmt Matthias Brücken den Ball an und verwandelt scharf und flach ins Eck. Das Ulrich-Haberland-Stadion bebt, Bayer 04-Jugendspieler rennen aufs Feld, auch die Bank mit Willibert Kremer, Physiotherapeut Dieter Trzolek und allen Ergänzungsspielern stürmt auf den Platz. Jubelnd liegen sich die Spieler in den Armen und fiebern in den letzten Minuten nur noch dem Schlusspfiff entgegen. Als dieser erfolgt, brechen alle Dämme: Werkself-Fans drehen gemeinsam mit den Spielern eine Ehrenrunde. Die Feierlichkeiten können beginnen: Bayer 04 Leverkusen ist in der 1. Bundesliga angekommen.
Eine Woche später gibt es ein 0:0 bei Wacker 04 Berlin, doch die Werkself denkt nur noch an das nächste Highlight: das Viertelfinale im DFB-Pokal bei Fortuna Düsseldorf.
Am 26. Mai 1979 kommen 22.500 Zuschauer ins Rheinstadion und sehen eine gut aufspielende Werkself, die unglücklich nach 35 Minuten in Rückstand gerät. In der zweiten Halbzeit kann Klaus Bruckmann vom Anstoß weg ausgleichen und der Bundesligaaufsteiger übernimmt die Kontrolle des Spiels. In der 72. Minute dann der Rückschlag – ein Fernschuss landet im Leverkusener Netz und bis zum Ende des Spiels kann die Werkself nicht mehr ausgleichen. So platzt der Traum vom Pokalhalbfinale, aber die Freude über den Aufstieg überwiegt und wird nur durch Diskussionen zwischen Mannschaft und Verein über eine Aufstiegsprämie getrübt. Aber am Ende gibt es dann doch eine Einigung.
Claus-Dieter, genannt „Pele“, Wollitz wird am 19. Juli 1965 in Brakel geboren. Bereits im Alter von sechs Jahren bekommt er seinen Spitznamen nach dem brasilianischen Weltstar, weil er schon als Kind den Ball lange hochhalten kann. Was am Anfang nur als Gag gemeint war, wird ihn sein Leben lang begleiten. Jeder Fußball-Fan verbindet mit dem Namen Wollitz gleichzeitig seinen Spitznamen: Pele.
Mehr zeigenJosé Roberto da Silva Junior, kurz Zé Roberto, wird am 06. Juli 1974 in der brasilianischen Stadt Sao Paulo geboren. Mit sieben Jahren kickt er bei der Fußballschule Pequeninos de Joquey, was auf deutsch „Joqueys Kleine“ heißt. Über den Verein Palestra Sao Bernardo kommt der Linksfuß zum Profiverein Portuguesa de Desportos, bei dem er 1994 sein Debüt feiert.
Mehr zeigenNach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga hat Fußballobmann Hermann Büchel alle Hände voll zu tun, um eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen. Zum Trainingsauftakt am 14. Juli 1975 im Ulrich-Haberland-Stadion tummeln sich neun Neuzugänge, darunter fünf Spieler, die 1979 zur Stammelf der Aufstiegsmannschaft in die 1. Bundesliga gehören werden.
Mehr zeigenNach dem Erfolg des Vorjahres veranstaltet der Turn- und Spielverein Leverkusen zum zweiten Mal die „Wiesdorfer Sportwoche“ (die Stadt Leverkusen wird erst 1930 gegründet). Die Sportwoche nimmt am Sonntag, den 12. Juli 1925, ihren Anfang. In den Jahren vor dem 1. Weltkrieg gibt es sogenannte städtische Turn- und Spielfeste. Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Vereins 1924 haben der Vorstand und viele helfende Hände diese Sportwoche ins Leben gerufen. Aus dem internen städtischen Spielfest hat sich eine nationale Veranstaltung entwickelt, die sich besonders wegen ihrer Eigenart als Staffel schon nach einem Jahr einen Namen gemacht hat.
Mehr zeigenDer am 17. November 1973 in Jena geborene Bernd Schneider verbringt seine Jugendjahre noch in der DDR. Seine ersten Schritte mit dem Ball am Fuß macht er für die beiden Jenaer Vereine BSG Aufbau und FC Carl Zeiss, dem größten Klub seiner Heimatstadt. In den Neunzigern spielt er sechs Jahre lang in der 2. Bundesliga. Bernd Schneider sticht als feiner Dribbler hervor, dem seine Herkunft als Straßenfußballer immer anzumerken ist. Dazu passt auch sein Spitzname „Schnix“, der aus der thüringischen Mundart kommt: „Schnixeln“ ist dort ein Synonym für Dribbeln, gut mit dem Ball umgehen können. Nach Jenas Abstieg 1998 geht Schnix den umgekehrten Weg. Aufsteiger Eintracht Frankfurt holt ihn in die Bundesliga. Das Intermezzo dort währt allerdings nur ein Jahr.
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