Geburtstagskind des Monats I: Andrzej Buncol wird 65

Andrzej Buncol wird am 21. September 1959 im schlesischen Gleiwitz geboren. Im dortigen kleinen Verein der polnischen Industriestadt, Piast Gliwice, beginnt Andrzej mit dem Fußballspielen. Mit 18 Jahren rückt er in die erste Mannschaft auf und spielt dort zwei Jahre. Der polnische Erstligist Ruch Chorzow, deutsch Königshütte, holt den dribbelstarken, technisch versierten Mittelfeldspieler 1979 in seine erste Mannschaft. Hier erarbeitet er sich sofort einen Stammplatz und schafft auch den Sprung in die polnische Nationalmannschaft, für die er bei der WM 1982 alle Spiele bestreitet und erst im Halbfinale am späteren Weltmeister Italien scheitert. Im Spiel um Platz 3 schlägt die Mannschaft um Weltklassespieler Zbigniew Boniek die Franzosen mit 3:2.

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Nach der WM wird Andrzej zum Militärklub Legia Warschau delegiert, was in den sozialistischen Ländern in der damaligen Zeit nicht unüblich ist. Beim in seiner schlesischen Heimat unbeliebten Hauptstadtklub spielt er die nächsten vier Jahre. Noch während der WM 1986 unterschreibt er dann einen Vertrag beim deutschen Bundesligisten FC Homburg, weil er unbedingt ins westliche Ausland wechseln möchte. Nach einem sehr guten Jahr im Saarland, wo er großen Anteil am Nichtabstieg der Homburger hat, wechselt der Meister des ruhenden Balles unter das Bayer-Kreuz.

In Leverkusen nimmt er die deutsche Staatsbürgerschaft an, behält weiterhin auch die polnische, spielt aber nie wieder für die polnischen Adler. Nach 51 Länderspielen, in denen er 6 Tore schießt, ist seine internationale Karriere für Polen beendet.

Für Bayer 04 Leverkusen bestreitet Andrzej 146 Spiele und trifft dabei 19mal ins gegnerische Tor. Er bleibt fünf Jahre unter dem Bayer-Kreuz und gewinnt in seinem ersten Jahr sofort mit der Werkself den UEFA-Pokal 1988, wobei er den dritten Treffer mit einem auf den Kopf von Bum-kun Cha gezirkelten Freistoß vorbereitet.

Andrzej Buncol

Mit 33 Jahren führt ihn sein weiterer Weg noch zur Fortuna nach Düsseldorf. Mit den Fortunen steigt er im ersten Jahr aus der 2. Bundesliga in die Oberliga Nordrhein ab, aber in den nächsten beiden Jahren schafft er mit seiner Mannschaft den Durchmarsch vom Amateurfußball wieder in die Bundesliga, erst 1994 in die 2. Bundesliga und 1995 in die 1. Bundesliga. In seiner letzten Saison mit jetzt 37 Jahren, in der er aber nur noch sechsmal zum Einsatz kommt, steigt er mit Fortuna Düsseldorf nochmal ab und beendet seine Karriere.

Seitdem trainiert er jugendliche Fußballer, seit vielen Jahren ist vor allem Techniktrainer für die U13- und U14 Spieler von Bayer 04 und leitet das individuelle Training der talentiertesten Nachwuchsspieler der Werkself.

Lieber Andrzej, alles Gute zum 65. Bleib gesund und unserem Verein noch lange erhalten.

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