
Vinnie, bitte erklär uns doch mal, wie es zu deinem Spitznamen kam.
Vilhjálmsdóttir: Als ich zu Bayern München kam, gab es eine Caro, eine Lina und eine Lea – deshalb hat Sydney Lohmann aus meinem Nachnamen „Vinnie“ gebastelt. Dabei ist es dann geblieben. Ich kann damit gut leben, mir ist es egal, wie mich die Leute nennen. Für Isländer ist mein Name total einfach, aber vielen Deutschen fällt es schwer, ihn auszusprechen. Wir Isländer sind da entspannt, wir wissen, dass unsere Sprache manchmal komisch klingt. (lacht)
Wie hast du dich hier in Leverkusen in den ersten Monaten eingelebt?
Vilhjálmsdóttir: Der Start ist mir zum Glück sehr leicht gefallen. Ich durfte bisher viel Selbstvertrauen und Spielzeit sammeln. Es läuft sportlich gut, ich erkenne viel Potenzial im Team. Wir hatten eigentlich nur ein nicht so gutes Spiel gegen Essen, die anderen waren wirklich gut. In der Stadt ist natürlich alles etwas kleiner als in München, aber ich fühle mich sehr wohl. Alle waren sehr herzlich zu mir, der Klub hat mich super aufgenommen.






Wie hast du Ende der vergangenen Saison die Deutsche Meisterschaft mit dem FC Bayern erlebt?
Vilhjálmsdóttir: Das ist ein Gefühl, das man schwer mit irgendetwas vergleichen kann. Auch wenn man nicht immer spielt, ist man ein vollständiger Teil des Teams, trainiert jeden Tag gemeinsam und unternimmt etwas zusammen. Ich bin sehr stolz auf diesen Titel.
Mit der isländischen Nationalmannschaft hast du zuletzt zweimal in Folge gegen Deutschland gespielt. Wie hast du die Duelle erlebt?
Vilhjálmsdóttir: Die Spiele waren echt hart, sie haben trotz der Leistungsschwankungen zuletzt ein starkes Team. Beim Spiel in Deutschland hatten wir keine Chance. Wir sind es gewohnt, über das Verteidigen zu kommen, aber das hat da kaum funktioniert. Beim Rückspiel in Island haben wir das deutlich besser gemacht, vielleicht auch dank der Kälte, die für uns normal ist. (lacht) Es war auf jeden Fall besonders, gegen so viele bekannte Gesichter zu spielen.
Wie nimmst du deine Rolle im Nationalteam momentan wahr?
Vilhjálmsdóttir: Ich habe dort eine sehr wichtige Rolle. Es fühlt sich gut an, das Vertrauen des Trainers zu spüren. Das liegt auch daran, dass wir momentan einen Generationswechsel erleben. Viele gestandene Spielerinnen haben aufgehört, die Dynamik innerhalb der Gruppe hat sich sehr verändert. Dadurch habe auch ich mehr Verantwortung übernommen. Ich bin einfach glücklich, wenn ich spiele.
Blicken wir nochmal auf die Bundesliga: Warum läuft es für die Bayer 04-Frauen momentan so gut?
Vilhjálmsdóttir: Wir haben eine sehr gute Dynamik im Team. Wir haben vielleicht nicht die größten Stars im Team, aber wir funktionieren sehr gut als Gruppe. Wir haben einen guten Mix aus technisch versierten, schnellen Spielerinnen und anderen Qualitäten.
Was ist in dieser Konstellation in dieser Saison für dich persönlich und für die Mannschaft möglich?
Vilhjálmsdóttir: Auch wenn das etwas langweilig klingt: Ich möchte die beste Version von mir selbst sein. Um dem Team zu helfen, will ich meine Top-Leistung bringen. Eine bestimmte Zahl an Toren zu nennen, ist schwierig. Ich hoffe, wir schaffen es, dieses Jahr unter die Top 4 zu kommen. Außerdem wäre das Pokal-Halbfinale ein Traum. Ich glaube, dass wir die nötige Qualität dafür haben.
Du bist bis zum Ende der Saison nach Leverkusen ausgeliehen. Wie geht es danach für dich weiter?
Vilhjálmsdóttir: Ich könnte mir auch vorstellen, länger hier zu bleiben. Ich fühle mich sehr wohl und mein Verständnis von Fußball passt sehr gut zu dem des Trainers. Der Plan ist momentan, dass ich zurück nach München gehe. Aber man weiß nie, was passiert.

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