„Wir haben mit dem Test eine sehr gute Trainingswoche positiv beendet. Wir wollten die Partie unabhängig von der hohen Vorbelastung und den vielen Wechseln wie ein Pflichtspiel angehen. Das ist uns letztlich gelungen“, sagte Pätzold: „Wir hatten anfangs eine gute Spielkontrolle und haben wenig zugelassen. Nach der Führung haben wir etwas Zeit gebraucht, um uns auf das offensivere Pressing von Union einzustellen. Mit der Zeit haben wir uns mehr Fehler geleistet und dabei die hohe Intensität in der Woche gemerkt.“ Noch wichtiger als das Resultat war dem Coach, dass erneut ein Großteil des Kaders viele Einsatzminuten sammelte. „Mit Blick auf den Pflichtspiel-Start wollten wir, dass möglichst viele Spielerinnen nahe an die 90 Minuten kommen“, so Pätzold.
Ähnlich wie beim 5:1-Testspiel-Sieg gegen den FC Villarreal am Dienstag wechselte der 45-Jährige im Laufe der Partie auf allen Positionen durch. Die Startelf absolvierte die ersten beiden Spieldritteln auf dem Platz. Nicht dabei waren die nicht nach Spanien mitgereisten Loreen Bender (Regeneration nach Mandel-OP), Vanessa Haim (Reha nach Rückenproblemen), Juliette Vidal (mehrfacher Nasenbeinbruch) und Sofia Cava Marin (Kreuzbandriss). Aus dem Trainingslager-Kader fehlten zudem Cornelia Kramer, Synne Skinnes Hansen, Estrella Merino Gonzalez und Kirkeliis Lillemets (alle Belastungssteuerung) sowie die Torhüterinnen Charlotte Voll und Louisa Remien (beide Training am Vormittag).
Bereits in den ersten Minuten setzte sich die favorisierte Werkself in der gegnerischen Hälfte fest, Union lauerte auf Konter. Bei einer dieser Gelegenheiten bewahrte Außenverteidigerin Shen Menglu ihr Team mit einem konsequenten Tempolauf nach hinten vor größerer Gefahr (3.). Auf der Gegenseite gehörte Boboy die erste Chance, der Stürmerin fehlte jedoch in zwei Abschlüssen nacheinander die letzte Präzision (10.). Vier Minuten später verpasste Lilla Turanyi eine Ecke von Janou Levels per Kopf nur um Zentimeter. Der ambitionierte Zweitligist stand defensiv dicht gestaffelt und gestattete dem Bundesligisten nur selten aussichtsreiche Kombinationen. So brachte ein Eigentor die Führung: Nach einer scharfen Flanke von Caroline Kehrer bugsierte Innenverteidigerin Schneider den Ball beim Klärungsversuch ins eigene Tor (19.).
Auch danach gestalteten die Berlinerinnen die Partie durch einige Entlastungsangriffe offen, die Kontrolle wahrte aber stets das Pätzold-Team. Fünf Minuten vor dem Ende des ersten Drittels fand Karolina Lea Vilhjalmsdottir mit ihrem Freistoß den Kopf von Turanyi, die den Ball nicht an FCU-Torhüterin Cara Bösl vorbei setzen konnte (34.).
Zu Beginn des zweiten Drittels musste Kapitänin Friederike Repohl im Leverkusener Tor bei einem Distanzschuss erstmals eingreifen (45.). Danach dominierte wieder Schwarz-Rot. Boboy versuchte es mit einem anspruchsvollen Schlenzer vom Sechzehner-Rand, Union-Torhüterin Melanie Wagner parierte stark (60.). Zwei Minuten später scheiterte auch Selina Ostermeier mit einer Direktabnahme nach einem Freistoß von Kristin Kögel an der Keeperin. Danach erkämpften sich die Berlinerinnen wieder mehr Spielanteile, die Bayer 04-Defensive ließ jedoch keine zwingenden Torchancen zu. Nach den intensiven Trainingstagen fehlte es auf beiden Seiten in einigen Aktionen an der letzten Präzision. Die vor wenigen Tagen verpflichtete Ruby Grant wurde kurz vor der zweiten Pause bei ihrem Schuss nach einer schnellen Kombination geblockt (76.). So blieb es auch nach 80 Minuten bei der 1:0-Führung.
Mit weiterem frischen Personal ging es in das letzte Spieldrittel - und dort belohnte sich Union früh für den hohen Aufwand. Nach einer Ecke von Antonia Halverkamps war Nele Bauereisen am zweiten Pfosten per Kopf zur Stelle (82.). Durch die vielen Wechsel kam noch einmal Tempo in die Partie, doch die Defensive des Zweitligisten blieb aufmerksam. Als bereits vieles auf ein Remis hindeutete, war Boboy zur Stelle. Nach einem langen Ball von Melissa Friedrich legte sich die Stürmerin den Ball am Fünfmeterraum zurecht und drosch ihn aus spitzem Winkel unhaltbar ins Tor (114.) - zugleich der Endstand.
Bereits am Sonntagmorgen steigen die Bayer 04-Frauen in den Flieger zurück nach Deutschland. Nach einer weiteren Trainingswoche beginnt das Pflichtspiel-Jahr am Sonntag, 26. Januar (12 Uhr), mit dem Wiederholungsspiel des 1. Spieltags beim SC Freiburg. Am Freitag, 31. Januar (18.30 Uhr), tritt die Werkself dann zum Auftakt des 13. Spieltags bei Eintracht Frankfurt an. Zum vollständigen Winterfahrplan geht es HIER.
Die Statistik:
Bayer 04, 1. und 2. Drittel: Repohl - Menglu (41. Bragstad), Ostermeier, Turanyi, Levels - Zdebel, Piljic - Vilhjalmsdottir (61. Grant), Kögel - Boboy (61. Mickenhagen), Kehrer
Bayer 04, 3. Drittel: Repohl (91. Moll) - Schwartze, Bragstad, Friedrich, Mickenhagen - Grant, Daedelow, Lindner, Menglu - Bartz (91. Vilhjalmsdottir), Kehrer (91. Boboy)
Startelf 1. FC Union Berlin: Bösl - Steinert, Schneider, Niesler, Weiß - Blaschka, Köster, Moraitou - D. Orschmann, Heiseler, Reissner
Tore: 1:0 Schneider (19./Eigentor), 1:1 Bauereisen (82.), 2:1 Boboy (114.)
Gelbe Karte: Grant
Schiedsrichterin: Daniel Gil Sanchez (Valencia)
Zuschauer: 30 am Oliva Nova Sports Center
Nach dem emotionalen Last-Minute-Sieg in der Verlängerung gegen den 1. FSV Mainz 05 gastiert die U19 von Bayer 04 im Viertelfinale der DFB-Nachwuchsliga beim FC Schalke 04. Vor der Partie im Parkstadion am Sonntag, 4. Mai (Anstoß: 11 Uhr/live auf dem YouTube-Kanal des DFB), sprach Cheftrainer Sergi Runge über die Konstellation in der K.-o.-Phase, den kommenden Kontrahenten und einen personellen Ausfall.
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