„Es war ein enges Spiel, in manchen Momenten hatten wir das Glück auf unserer Seite. Wir hatten das Spiel über weite Strecken unter Kontrolle und hatten die Ruhe am Ball. Bei den Kölner Chancen war Rike überragend zur Stelle“, sagte de Pauw: „Bei unseren Kontersituationen hatten wir die Chance auf weitere Treffer. Das 2:0 war eines der Marke ‚Tor des Monats‘, ich hatte es vorher im Gefühl, dass Krissi (Kögel, Anm. d. Red.) heute trifft. Für die Standards gilt ein Dank an unseren Torwarttrainer Patrick Bade, der seit Saisonbeginn immer weiter daran gefeilt hat.“
De Pauw hatte erneut seiner Anfangsformation vom 0:0 beim SC Freiburg das Vertrauen geschenkt. In den ersten Minuten tasteten sich beide Teams ab, die Partie war von Zweikämpfen im Mittelfeld geprägt. Die erste Torchance gehörte den Gästen. Nach einer Ecke geriet der Kopfball von Celina Degen aber zu zentral, Friederike Repohl parierte ohne Mühe. Bis zum ersten Abschluss der Bayer 04-Frauen dauerte es 17 Minuten, Kapitänin Elisa Senß scheiterte aus der Distanz an FC-Keeperin Paula Hoppe. Zwei Minuten später probierte es Kristin Kögel von der Strafraumkante, Hoppe war wieder zur Stelle.
Die bis dato größte Gelegenheit zur Führung resultierte aus einem Eckball. Der Kopfball von Innenverteidigerin Emilie Bragstad in Richtung langes Eck wurde noch auf der Linie geklärt, unmittelbar danach war es dann aber soweit. Karólína Lea Vilhjálmsdóttir fand den Kopf von Turányi, die wuchtig zum 1:0 einnickte (23.). Fünf Minuten später bereinigte die Ungarin auf der Gegenseite nach einer gefährlichen Hereingabe aufmerksam die Situation.
Mit dem Vorsprung im Rücken rissen die Leverkusenerinnen nach einer halben Stunde mehr und mehr die Kontrolle an sich. Die Kölnerinnen versuchten es mit schnellen Gegenangriffen, ein Schuss von Dora Zeller strich ans Außennetz (35.). Fünf Minuten später verpasste Synne Skinnes Hansen haarscharf das 2:0. Vilhjálmsdóttir setzte die Flügelspielerin mit einem öffnenden Pass in den Sechzehner in Szene - und die Norwegerin setzte ihren Abschluss um Zentimeter neben den linken Pfosten. Bis zur Pause blieb es beim 1:0.
Ohne personelle Veränderungen starteten beide Teams in Durchgang zwei. FC-Innenverteidigerin Sara Agrez hatte nach einer Ecke die erste Gelegenheit zum Ausgleich, doch Repohl tauchte rechtzeitig ab. Den Abpraller setzte Carlotta Wamser ans Außennetz (47.). Die Bayer 04-Frauen fokussierten sich auf ihre Defensivarbeit und setzten über Konter immer wieder Nadelstiche. Wenig später musste Repohl ihr ganzes Können aufbieten. Einen angeschnittenen Distanzschuss von Marleen Schimmer kratzte die Torhüterin aus dem Winkel (60.).
Für die letzte halbe Stunde brachte de Pauw anschließend gleich drei frische Kräfte. Caroline Siems, Loreen Bender und Nikola Karczewska ersetzten Janou Levels, Skinnes Hansen und Verena Wieder. Nachdem Karczewska mit ihrer ersten Aktion das 2:0 verpasst hatte, lief fast im direkten Gegenzug Wamser allein auf Repohl zu. Die Torhüterin blieb und cool und begrub den Ball unter sich. Weitere zwei Minuten später verzog Bender ihren Abschluss aus halbrechter Position leicht.
Die Gäste riskierten nun immer mehr - und Schwarz-Rot konterte. Karczewska lief nach einem langen Ball alleine auf das Tor zu, schoss aber vom Strafraumrand knapp über die Latte (70.). Besser machte es wenig später Kögel, und wie: Die Mittelfeldspielerin schnappte sich den Ball und schlenzte ihn über die chancenlose Hoppe hinweg zum 2:0 rechts oben ins Eck (73.). Beflügelt von dem Treffer gewannen die Bayer 04-Frauen weiter an Sicherheit. Auch Vilhjálmsdóttir versuchte es aus der Distanz (78.).
Für die Schlussminuten brachte de Pauw Julie Jorde für Sofie Zdebel (84.). Die Gastgeberinnen ließen kaum noch etwas zu und lauerten auf den dritten Treffer. Die eingewechselte Siems vergab mit einem weiteren sehenswerten Schlenzer die größte Gelegenheit, Hoppe parierte stark (90.). Kurz darauf war Schluss - und die Leverkusenerinnen durften den Derbysieg bejubeln.
Am 17. Spieltag geht es für die Bayer 04-Frauen zur SGS Essen. In der Partie am Sonntag, 24. März (Anstoß: 18.30 Uhr, live bei MagentaSport und DAZN) können die Leverkusenerinnen Revanche für das Aus im DFB-Pokal-Viertelfinale nehmen. Gäste-Fans können noch bis Freitag, 22. März, 10 Uhr im Onlineshop Tickets für den Gästeblock E6 erwerben. Anschließend steht nach den beiden Pokal-Halbfinal-Partien die nächste Länderspielpause an, der Liga-Betrieb geht erst Mitte April weiter.
Die Statistik:
Bayer 04: Repohl - Matysik, Bragstad, Turányi - Skinnes Hansen (61. Bender), Senß, Zdebel (84. Jorde), Levels (61. Siems) - Vilhjálmsdóttir, Kögel - Wieder (61. Karczewska).
1. FC Köln: Hoppe - Gerhardt, Hechler, Agrez, Wiankowska - Degen, Vogt (81. Cerci) - Wamser (76. Padilla-Bidas), Wilde, Zeller - Schimmer
Tore: 1:0 Turányi (23.), 2:0 Kögel (73.)
Gelbe Karte: Hechler
Schiedsrichterin: Franziska Wildfeuer (Lützen)
Zuschauer: 1.160 im Ulrich-Haberland-Stadion
Zum Abschluss ihrer Rekordsaison spielen die Bayer 04-Frauen am Sonntag (14 Uhr, live bei Sport1, MagentaSport und DAZN) auswärts beim VfL Wolfsburg. Auch wenn schon vor der Partie im AOK Stadion feststeht, dass die Werkself nach 22 Bundesliga-Spieltagen auf Platz vier und damit so gut wie nie stehen wird, nimmt Trainer Roberto Pätzold sein Team noch einmal in die Pflicht.
Mehr zeigenBayer 04 Leverkusen muss vorerst auf Stürmerin Caroline Kehrer und Torhüterin Charlotte Voll verzichten. Kehrer zog sich im Training einen Meniskusriss im rechten Knie zu, Voll erlitt ebenfalls im Training einen Riss der Syndesmose im rechten Fuß.
Mehr zeigenBayer 04 ist auch in diesem Jahr im Bundesliga-„Team of the Season“ des Spiele-Herstellers EA Sports wieder stark vertreten. Gleich fünf Werkself-Profis sind in die Top-Auswahl der Spielzeit 2024/25 gewählt worden, ein Duo der Bayer 04-Frauen steht zudem im weiblichen Bundesliga-„TOTS“. Bereits in der Vor-Saison war Bayer 04 stark vertreten, stellte in der männlichen Top-Auswahl mit sechs Akteuren sogar die meisten Spieler eines Klubs.
Mehr zeigenIn der ausverkauften BayArena steigt am kommenden Sonntag, 11. Mai (Anstoß: 15.30 Uhr), gegen Borussia Dortmund der 33. Bundesliga-Spieltag 2024/25. Für den BVB geht es um wichtige Punkte im Kampf um die Champions-League-Plätze, die Werkself will die Chance auf die zweitbeste Saison der Klub-Historie weiter aufrechterhalten. Auf der Pressekonferenz vorab sprach Cheftrainer Xabi Alonso über die Herangehensweise an das Duell. Darüber hinaus verkündete der Spanier zu Beginn offiziell seinen Abschied von Bayer 04 zum Saisonende.
Mehr zeigenNach mehr als zweieinhalb gemeinsamen Jahren werden sich die Wege von Bayer 04 Leverkusen und Cheftrainer Xabi Alonso trennen. Der Deutsche Meister, Pokal- und Supercupsieger von 2024 ist dem Wunsch des Spaniers nachgekommen, den ursprünglich bis Sommer 2026 gültigen Vertrag nach Abschluss dieser Saison vorzeitig aufzulösen. Einen Nachfolger als Cheftrainer wird Bayer 04 zu gegebener Zeit bekannt geben.
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