Entsprechend frustriert war Verena Wieder nach dem Schlusspfiff: „Wir sind extrem enttäuscht. Wenn man 2:0 in Führung geht, mehrere Möglichkeiten hat, sogar auf ein 3:0 oder 4:0 zu erhöhen und am Ende plötzlich nicht mehr in die Zweikämpfe kommt, nicht mehr so aggressiv agiert und immer einen Schritt zu spät kommt, dann ist es einfach bitter, ein solches Spiel in der letzten halben Stunde so herzuschenken.“
Achim Feifel musste an diesem Freitagabend auf fünf Spielerinnen verzichten. Neben Nina Brüggemann, Caroline Siems (beide im Aufbautraining) und Dina Blagojević (Reha) fehlte krankheitsbedingt wie schon am vergangenen Wochenende Jessica Wich. Darüber hinaus fällt Mittelfeldspielerin Sylwia Matysik wegen einer Innenbandverletzung voraussichtlich mehrere Wochen aus. Für sie rückte Henrike Sahlmann in die Startformation. Auch im Tor von Schwarz-Rot gab’s eine Veränderung: Für Anna Klink stand absprachegemäß Friederike Repohl zwischen den Pfosten.
Im Karl-Liebknecht-Stadion waren die Gastgeberinnen zwar bemüht, sofort die Spielkontrolle zu übernehmen. Aber die besseren Chancen erarbeiteten sich die Werkself-Frauen. Etwas Glück hatte die Turbine-Keeperin Vanessa Fischer etwa, als Lilla Turányi nach einer Ecke freistehend vom Fünfmetereck zum Schuss kam, den Ball aber nicht richtig traf (9.). Und auch einen Seitfallzieher von Arfaoui entschärfte Fischer (17.). Die beste Möglichkeit eröffnete sich Verena Wieder wenig später nach einem langen Ball, aber auch ihren Schuss aus zwölf Metern parierte Potdams Nr. 30 mit einem Reflex (22.).
Auf der gegenüberliegenden Seite bewies dann auch Rieke Repohl ihre Klasse, als die Bayer 04-Torhüterin ganz stark per Fußabwehr einen platzierten Schuss der durchgebrochenen Melissa Kössler abwehrte (25.).
Ansonsten aber ließ die Leverkusener Defensive wenig zu, machte die Räume eng und bot dem Tabellenfünften kaum Platz zur Entfaltung. Und nach vorne blieben die Schwarz-Roten mit klugen Angriffen brandgefährlich. Als wieder einmal Verena Wieder auf die Reise geschickt wurde, zog die 21-Jährige auf und davon und ließ Fischer aus 15 Metern mit einem platzierten Linksschuss ins rechte Eck keine Chance. Mit ihrem fünften Saisontreffer brachte Wieder ihr Team hochverdient mit 1:0 in Führung (31.). Kurz vor der Pause der nächste klasse Angriff der Gäste, als erneut Wieder von der linken Seite perfekt an den zweiten Pfosten flankte, wo Lisanne Gräwe zum Abschluss kam und zum wiederholten Mal Vanessa Fischer die Potsdamerinnen vor einem höheren Rückstand bewahrte (43.).
Auch nach dem Seitenwechsel kam die Feifel-Equipe besser ins Spiel und nach einer Freistoßflanke von Wieder gleich zur nächsten guten Möglichkeit, aber Amira Arfaoui war wohl zu überrascht, dass der lange Ball doch noch zu ihr durchkam und ließ die Chance aus kurzer Distanz ungenutzt (46.). Fünf Minuten später stand die flinke 22-Jährige wieder im Fokus, als sie alleine auf Fischer zulief und von Potsdams Verteidigerin Anna Gerhardt im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Die Unparteiische Fabienne Michel entschied zu Recht auf Elfmeter. Milena Nikolić scheiterte zwar zunächst an Fischer, setzte dann aber energisch nach und verwertete den Abpraller zum 2:0 für die Bayer 04-Frauen (51.).
Wie würde Potsdam reagieren? Zunächst mit ordentlich Wut im Bauch. Glück für Schwarz-Rot, dass ein scharfer Schuss von Selina Cerci nur an die Latte klatschte (53.). Aber auch die Gäste hatten wenige Minuten später Pech bei einem Aluminium-Treffer (57.). Als die bis dahin sattelfeste Leverkusener Abwehr einmal nicht auf der Höhe war, nutzte Turbine die Unordnung und verkürzte durch Dina Orschmann auf 1:2 (70.). Ein Wirkungstreffer, der das Feifel-Team aus dem Konzept brachte. Nur drei Minuten später brachen die Potsdamerinnen auf dem rechten Flügel durch, Gina Chmielinski traf nach Zuspiel von Melissa Kössler zum 2:2 (73.). Innerhalb von nur 180 Sekunden hatten die Gastgeberinnen den 0:2-Rückstand egalisiert.
Und wollten nun noch mehr. Nach 83 Minuten hatte Potsdam das Spiel dann tatsächlich komplett gedreht. Auf Zuspiel von Kössler traf Cerci zunächst nur die Latte, im Nachsetzen köpfte Kössler den Ball bedrängt von zwei Leverkusenerinnen zum 3:2 in die Maschen. Achim Feifel brachte Irina Pando für Kristin Kögel, aber die Werkself-Frauen kamen in der Schlussphase nicht mehr gefährlich vors gegnerische Tor. So setzte die ehemalige Leverkusenerin Nina Ehegötz mit dem 4:2 für Turbine Potsdam den Schlusspunkt (90.+4) in der Partie.
Für das Feifel-Team geht es nach der Länderspielpause am Dienstag, 1. März (Anstoß 19:00 Uhr), im DFB-Pokal-Viertelfinale mit der Partie bei der SGS Essen weiter. Die nächste Aufgabe in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga steht am Freitag, 4. März, mit dem Heimspiel gegen Werder Bremen auf dem Programm. Anpfiff im Ulrich-Haberland-Stadion ist um 19:15 Uhr.
Die Statistik:
1. FFC Turbine Potsdam: Fischer – Gerhardt, Barth, Sissoko, Agrez – Plattner (59. Orschmann), Holmgaard, Mesjasz (59. Weidauer), Chmielinski (75. Ehegötz) – Kössler (90. Graf), Cerci
Bayer 04: Repohl – Sahlmann, Turanyi, Friedrich, Marti – Gräwe (74. Zeller), Wirtz, Kögel (82. Pando), Wieder – Arfaoui (74. Fröhlich), Nikolić
Tore: 0:1 Wieder (31.), 0:2 Nikolić (52.), 1:2 Orschmann (70.), 2:2 Chmielinski (73.), 3:2 Kössler (84.), 4:2 Ehegötz (90.+4)
Gelbe Karten: Gerhardt, Barth, Weidauer, Ehegötz - Marti
Schiedsrichterin: Fabienne Michel (Gau-Odernheim)
Zuschauer: 817
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