„Natürlich ist das heute sehr enttäuschend gewesen“, sagte Kristin Kögel nach dem Abpfiff. „Wir haben am Anfang ganz gut dagegengehalten. Aber es war gegen den VfL ein mega laufintensives Spiel, in dem wir in der zweiten Halbzeit zu viele einfache Bälle verloren haben. Das bestraft eine Mannschaft wie Wolfsburg natürlich sofort.“
Die Partie in Wolfsburg zum Auftakt war vom DFB zum Aktionsspieltag Klimaschutz ausgerufen worden. Die Anstoßzeit verschob sich deshalb um eine Minute auf 19.16 Uhr, das dabei entstandene Zeitfenster wurde für eine das Thema betreffende Stadiondurchsage genutzt. Zudem waren unter anderem das DFB-Logo, die Eckfahnen und Spielführerbinden mit den „Warming Stripes“ versehen. Die Klimastreifen visualisieren langfristige Temperaturverläufe und sollen einer breiten Öffentlichkeit ein Verständnis für die globale Erwärmung vermitteln.
Im AOK-Stadion musste Robert de Pauw neben Verena Wieder, Milena Nikolić und Lisanne Gräwe (alle in der Reha) krankheitsbedingt auch auf Dina Blagojević verzichten und brachte für sie Sophie Zdebel – die einzige personelle Veränderung im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen den 1. FC Köln. Die Gäste gingen mutig ins Duell mit dem Meister und Pokalsieger der Vorsaison, hatten in der Anfangsphase zwei gute Umschaltsituationen, in denen der letzte Pass aber nicht ankam.
Mit der ersten echten Torchance des Spiels gingen die Gastgeberinnen bereits in der 13. Minute in Führung. Jule Brand brachte den Ball vom linken Flügel flach in den Strafraum, wo Jill Roord aus elf Metern mit links flach ins rechte Eck zum 1:0 für die Wölfinnen abschloss. Nichts zu machen für Bayer 04-Torhüterin Friederike Repohl, die sechs Minuten später einen Schuss von Svenja Huth noch mit den Fingerspitzen an die Latte lenken konnte (19.). Die Gastgeberinnen hatten nun deutlich Oberwasser und dominierten das Geschehen.
Nach einer knappen halben Stunde erhöhte der VfL auf 2:0. Lynn Wilms‘ Flanke von der rechten Außenbahn grätschte Mittelstürmerin Eva Pajor in die Maschen (28.). Aber fast im Gegenzug meldeten sich die Werkself-Frauen zurück. Nach einer Balleroberung im Mittelfeld marschierte Ivana Fuso aufs Wolfsburger Tor zu und wurde von Kathy Hendrich im Strafraum zu Fall gebracht. Schiedsrichterin Franziska Wildfeuer entschied auf Elfmeter, den Jill Bayings präzise ins linke obere Toreck setzte (30.). Schon der dritte Treffer der Niederländerin in der dritten Partie. Die Leverkusenerinnen waren wieder im Spiel, in dem die Wölfinnen allerdings weiterhin den Rhythmus bestimmten. Die 2:1-Führung für den Tabellenführer zur Pause ging in Ordnung.
Zur zweiten Hälfte nahm Robert de Pauw zwei Wechsel vor: Amira Arfaoui kam für Sophie Zdebel aufs Feld, Caroline Siems ersetzte Sylwia Matysik in der Defensive.
Und Arfaoui hatte gleich die erste gute Szene, als sie sich auf der rechten Seite energisch durchsetzte, ihre Flanke aber von der Wolfsburgerin Wilms per Grätsche abgefangen werden konnte (48.). Die Werkself-Frauen verteidigten in der Anfangsphase kompakt und spielten frecher nach vorne. Dennoch erzielten die Wölfinnen auch in Hälfte zwei den ersten Treffer. Nach einer Ecke von Svenja Huth kam Lena Oberdorf am Fünfmeterraum frei zum Abschluss – Repohl hatte keine Abwehrchance, es stand 3:1 für die Gastgeber (56.).
Die Schwarz-Roten blieben aber gefährlich. Kristin Kögel kam mit dem Kopf nicht mehr richtig hinter eine schöne Flanke aus dem Halbfeld von Juliane Wirtz (61.). Fuso scheiterte nach schnellem Antritt mit einem strammen, aber etwas zu zentral geratenen Schuss an Wolfsburgs Keeperin Merle Frohms (63.).
Doch die Wölfinnen erwiesen sich heute als das bessere Team und einmal mehr als brutal effektiv. Die eingewechselte Sveindis Jonsdottir schlug von links eine scharfe Flanke, die Felicitas Rauch über Repohl hinweg zum 4:1 verwertete (72.). Das de Pauw-Team war jetzt plötzlich in der Defensive von der Rolle. Nur zwei Minuten später schob Jonsdottir nach Ballverlust von Elisa Senß und Vorarbeit von Eva Pajor zum 5:1 (74.) ein. Und wiederum nur 60 Sekunden später fast ein identischer Treffer. Wieder ein einfacher Fehler der Gäste, wieder legte Pajor für Jonsdottir auf und wieder schloss diese überlegt zum 6:1 für den Tabellenführer ab (75.) – drei Gegentreffer innerhalb von drei Minuten. Am Ende verhinderte Friederike Repohl mit einer starken Parade nach einem Schuss von Eva Pajor eine noch höhere Niederlage (80.).
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Weiter geht es für die Werkself-Frauen nach einer Länderspielpause am Sonntag, 16. Oktober, mit der Heimpartie gegen den Aufsteiger SV Meppen. Anstoß im Ulrich-Haberland-Stadion ist um 13.01 Uhr.
Die Statistik:
VfL Wolfsburg: Frohms – Wilms (84. Wolter), Hendrich, Janssen, Rauch (77. Agrez) – Lattwein, Oberdorf (77. Blomquist), Huth (66. Popp), Roord, Brand (66. Jonsdottir) - Pajor
Bayer 04: Repohl – Matysik (46. Siems), Turanyi, Friedrich, Marti – Zdebel (46. Arfaoui), Senß, Wirtz, Bayings, Fuso (85. S. Ostermeier) – Kögel
Tore: 1:0 Roord (13.), 2:0 Pajor (28.), 2:1 Bayings (30./FE), 3:1 Oberdorf (56.), 4:1 Rauch (72.), 5:1 Jonsdottir (74.), 6:1 Jonsdottir (75.)
Gelbe Karten: Hendrich - Arfaoui
Schiedsrichterin: Franziska Wildfeuer (Lübeck)
Zuschauer: 2.690
Zweiter Test, erstes Tor für die Bayer 04-Frauen: Beim niederländischen Erstligisten PEC Zwolle hat die Werkself ihren ersten Sieg der Saisonvorbereitung nur knapp verpasst. In Wezep gelang der Mannschaft von Trainer Roberto Pätzold am Freitagnachmittag ein 1:1 (0:1). Wie schon beim Test gegen die TSG Hoffenheim (0:2) fehlten auch diesmal einige Profis. Innerhalb des 20er-Aufgebots verteilte der Coach erneut viel Spielzeit. Der Treffer des Tages gelang Sommer-Zugang Vanessa Fudalla (67.).
Mehr zeigenKontinuität unterm Kreuz: Nach der erfolgreichen Saison 2024/25 mit dem Finaleinzug in der VBL Club Championship verlängern die beiden Leverkusener eSportler Marc und Sean Landwehr ihre Verträge bei Bayer 04 um zwei weitere Jahre. Marc geht damit in sein sechstes Jahr und Sean in sein drittes Jahr beim Werksklub. Zusammen mit Markus Hüttemann, der bei Bayer 04 als eTalent ebenfalls um ein Jahr verlängert hat, komplettieren sie den vorläufigen Kader für die Saison 2025/26.
Mehr zeigenErst zum Meister, dann gegen einen Aufsteiger: Der Spielplan der Werkself für die Saison 2025/26 der Google Pixel Frauen-Bundesliga steht fest. Eine Woche nach dem Saison-Eröffnungsspiel vor über 25.000 Zuschauern in der Allianz Arena beim FC Bayern München trifft die Mannschaft von Trainer Roberto Pätzold zu Hause auf den Aufsteiger 1. FC Union Berlin. Das gab der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Freitag bekannt. Das Auftaktspiel in München findet am Samstag, 6. September (Anstoß: 17.45 Uhr), statt, das erste Heimspiel am 2. Spieltag zwischen dem 12. und 15. September. Die neue Spielzeit mit erstmals 14 statt zuvor zwölf erstklassigen Teams endet für Schwarz-Rot am 17. Mai 2026 mit einem Heimspiel gegen den SV Werder Bremen.
Mehr zeigenGewinner gesucht: Bürgerinnen und Bürger der Stadt Leverkusen können ab sofort Nominierungen für den Jugend-Ehrenamtspreis 2026 einreichen. Der Preis würdigt das herausragende Engagement eines jungen Menschen im Bereich Sport in Leverkusen. Der Preis ist eine Aktion der Stadt Leverkusen, Bayer 04 fördert diesen und ist in der Jury vertreten. Im vergangenen Jahr vergab Fernando Carro, Vorsitzender der Geschäftsführung von Bayer 04, den Preis.
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