„Das war ein toller Schlusspunkt zu Hause voller Energie und Leidenschaft, ein bisschen sinnbildlich für diese Saison. Man hat den Siegeswillen der Mannschaft deutlich gespürt. Wir haben sehr gut gepresst, hatten viele Balleroberungen und haben uns einige klare Torchancen herausgespielt“, sagte Pätzold, der die Partie als „Werbung für den Frauenfußball“ bezeichnete: „Es ist ärgerlich, wenn sich die Spielerinnen dann nicht belohnen. So mussten wir immer auf der Hut sein, weil Leipzig viel Qualität in den eigenen Reihen hat. Insgesamt ist der Sieg aber hochverdient und hätte noch höher ausfallen müssen.“
Auch das vorläufige Fazit des Coaches zur Rekord-Saison der Werkself fiel rundum positiv aus. „43 Punkte sind unglaublich gut. Wir haben nahezu das Optimum aus unseren Möglichkeiten herausgeholt und viele mitreißende Spiele gezeigt.“ Ein Sonderlob verteilte er an das Trio Karolina Lea Vilhjalmsdottir, Synne Skinnes Hansen und Janou Levels, das vor dem Anpfiff verabschiedet wurde. „Sie haben einen großen Beitrag zu unserer tollen Entwicklung geleistet und werden fehlen. Wir drücken ihnen die Daumen, dass sie bei ihren neuen Klubs größtmöglichen Erfolg haben und verletzungsfrei bleiben. Die Türen stehen ihnen bei uns jederzeit offen.“
Im Vergleich zum 3:1 beim 1. FFC Turbine Potsdam hatte Pätzold seine Elf auf zwei Positionen verändert. In der Innenverteidigung begann Lilla Turanyi anstelle von Melissa Friedrich. Außerdem rückte Vilhjalmsdottir für Delice Boboy neu in die Anfangsformation. Vor dem Anpfiff wurde die isländische Nationalspielerin ebenso wie Skinnes Hansen und Levels durch Managerin Linda Schöttler und den Sportlichen Leiter Achim Feifel verabschiedet - aufgrund der Vorgabe des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) bereits unmittelbar nach dem Warm-Up der Teams. Während bei Vilhjalmsdottir die Leihe vom FC Bayern München endet, wechselt Skinnes Hansen in ihre norwegische Heimat zu Valerenga IF und Levels innerhalb der Liga zum VfL Wolfsburg.
Auf dem Feld legte die Werkself engagiert los. Ein abgefälschter Schuss landete wenige Meter vor dem Tor bei Kramer. Die Top-Torjägerin von Schwarz-Rot scheiterte an der herausstürzenden Torhüterin Elvira Herzog (4.). Zwei Minuten später klärte die RB-Keeperin einen weiteren Kramer-Schuss zur Ecke. Obwohl die Bayer 04-Frauen das Spiel bestimmten, kamen auch die Gäste immer wieder zu Gelegenheiten. Nach einem Fehler im Spielaufbau mangelte es der Hereingabe von Leipzigs Nationalspielerin Giovanna Hoffmann an Präzision (10.). Nach etwas mehr als einer Viertelstunde vergab Kramer die erste Großchance der Partie. Vilhjalmsdottir wurde auf Linksaußen freigespielt und fand mit ihrer präzisen Flanke die dänische Stürmerin, die den Ball aus fünf Metern freistehend an die Unterkante der Latte setzte. Von dort sprang er knapp vor die Torlinie.
Nach der turbulenten Anfangsphase beruhigte sich die Partie ein wenig. RB ließ nicht mehr allzu viel zu - bis Vilhjalmsdottir nach einem Steckpass von Katharina Piljic aus dem Mittelfeld heraus der Durchbruch gelang. Die Offensivspielerin drang in den Sechzehner ein, behauptete sich gegen ihre Gegenspielerin und legte den Ball mit viel Übersicht per Hacke auf Kramer ab. Diesmal blieb die 22-Jährige frei vor Herzog cool und schob zur verdienten 1:0-Führung ein (32.). Auch danach versuchte RB immer wieder, sich spielerisch in Richtung des Tores von Friederike Repohl zu kombinieren - und riskierte damit ein ums andere Mal gefährliche Umschaltsituationen. Sekunden vor dem Pausenpfiff hätte die Kombination Vilhjalmsdottir-Kramer beinahe zum 2:0 geführt. Doch Herzog kratzte den Kopfball der Dänin nach einer Flanke der Isländerin noch aus dem Winkel.
Halbzeit zwei begann mit viel Schwung auf beiden Seiten - und der bis dato größten Möglichkeit für Leipzig. Bei einem Konter schloss die eingewechselte Lydia Andrade von der Strafraumgrenze aus wuchtig ab. Repohl fischte den Ball mit einer starken Flugeinlage aus dem Eck (52.). Drei Minuten später verhinderte Herzog in Zusammenspiel mit der Latte und dem Pfosten den zweiten Treffer für Schwarz-Rot. Piljic nahm aus 18 Metern Maß und drosch den Ball zentral aufs Tor, die Keeperin bugsierte ihn an den Querbalken. Von dort sprang er an den Pfosten. Kurz darauf schnupperte auch Vilhjalsmdottir am 2:0, ihr Abschluss von halbrechts landete aber einige Meter neben dem Tor. Wiederum nur eine Minute später wollte Rechtsverteidigerin Estrella Merino Gonzalez Leipzigs Herzog mit einer weiten Flanke überraschen, doch die Torhüterin war auf dem Posten.
Für die letzte halbe Stunde brachte Pätzold Sofie Zdebel, die in Potsdam angeschlagen nicht zum Einsatz gekommen war, für Juliette Vidal. Die Werkself vermied nun das letzte Risiko, RB fand wiederum kaum Lösungen, um Repohl und Co. ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Die größeren Möglichkeiten erspielten sich nach wie vor den Gastgeberinnen. Die auffällige Vilhjalmsdottir scheiterte knapp an Herzog (74.), zwei Minuten später geriet ihr Querpass zu steil. Pätzold wechselte anschließend doppelt: Vilhjalmsdottir erhielt nach ihrer Abschiedsvorstellung im Ulrich-Haberland-Stadion den verdienten Applaus der 902 Zuschauer, auch Kristin Kögel verließ den Platz. Dafür kamen Boboy und Ruby Grant in die Partie. Unmittelbar danach rettete Repohl erneut die Führung. Die Keeperin lenkte einen Schuss der Ex-Leverkusenerin Lara Marti spektakulär über die Latte (79.). In den letzten Minuten rannte RB weiter an, doch die Werkself verteidigte aufmerksam. In der Nachspielzeit durfte auch Skinnes Hansen bei ihrem Heim-Abschied noch einmal für ein paar Minuten aufs Feld und half mit, den knappen Vorsprung über die Zeit zu retten.
Mit dem 22. Spieltag endet am kommenden Sonntag, 11. Mai, die Saison der Google Pixel Frauen-Bundesliga. Alle sechs Partien werden zeitgleich um 14 Uhr angepfiffen. Die Werkself tritt im AOK Stadion beim Champions-League-Teilnehmer VfL Wolfsburg an. Sport1 überträgt die Partie im Free-TV, außerdem zeigen die beiden Streaming-Anbieter MagentaSport und DAZN das Saisonfinale wie gewohnt ebenfalls live. Wer die Werkself nach Wolfsburg begleiten möchte, erhält HIER im Online-Shop des VfL Tickets.
Die Statistik:
Bayer 04: Repohl – Merino Gonzalez, Ostermeier, Turanyi, Levels – Piljic, Vidal (61. Zdebel) – Bender (90.+1 Skinnes Hansen), Kögel (78. Grant) – Kramer, Vilhjalmsdottir (78. Boboy)
RB Leipzig: Herzog - Krug, Landenberger (84. Räcke), Kempe, Marti - Joly, Hipp - Müller, Fudalla (84. Asgeirsdottir), Kadowaki (46. Andrade), Hoffmann
Tor: 1:0 Kramer (32.)
Gelbe Karten: Boboy - Hoffmann, Andrade
Schiedsrichterin: Anna-Lena Heidenreich (Bad Schwartau)
Zuschauer: 902 im Ulrich-Haberland-Stadion
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VAR-Spektakel und Auswärts-Rekord: Die Werkself trennt sich am 34. und letzten Spieltag der Saison 2024/25 auswärts 2:2 vom 1. FSV Mainz 05. Nach gleich mehreren aberkannten Toren der Mainzer in der Anfangsphase der Partie brachte Paul Nebel die Gastgeber in Führung (35.). In Durchgang zwei wehrten sich die Leverkusener dann gegen bis dato dominante Hausherren und drehten per Doppelpack durch Patrik Schick (49./Elfmeter, 54.) die Partie. Jonathan Burkardt erzielte in der 63. Minute per Strafstoß den 2:2-Endstand. Bayer 04 bleibt damit 34 Bundesliga-Auswärtsspiele in Folge ungeschlagen, das ist Liga-Rekord.
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