„Wir hatten taktisch einen guten Plan, der über weite Strecken auch aufging, haben gut verteidigt, nur leider unsere Konter zu unsauber ausgespielt“, analysierte Friederike Repohl nach der Partie. Die Torhüterin gehörte heute zu den Besten ihres Teams.
Beim Tabellenzweiten konnte Robert de Pauw personell erneut fast aus dem Vollen schöpfen. Bis auf Verena Wieder (Reha nach Kreuzbandriss) waren alle Spielerinnen einsatzbereit. Nur eine Veränderung gab’s in der Startformation im Vergleich zum 3:0-Erfolg gegen Turbine Potsdam: Verteidigerin Selina Ostermeier rückte für Offensivkraft Kristin Kögel ins Team. „Wir wollen gut verteidigen und schnell rauskommen, wenn wir den Ball erobern“, hatte der Bayer 04-Cheftrainer vor der Partie die Marschroute ausgegeben.
Aus der Dreierkette machten bei Ballbesitz der Münchnerinnen die Leverkusener Außen Caro Siems und Lara Marti eine Fünferkette. Und das Konzept ging zunächst auf. Bei anhaltend dichtem Schneegestöber standen die heute in Schwarz spielenden Werkself-Frauen kompakt in der Defensive, stießen nach Ballgewinn aber immer wieder schnell in die gegnerische Hälfte vor. So entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, in dem sehr diszipliniert agierende Leverkusenerinnen die Bayern nicht zur Entfaltung kommen ließen. Bis auf eine Chance durch Lina Magull (4.), deren Schuss aus spitzem Winkel Bayer-Torhüterin Friederike Repohl vor keine Probleme stellte, ließ das de Pauw-Team hinten zunächst wenig zu.
Erst nach einer knappen halben Stunde wurden es gefährlich vor dem Leverkusener Kasten. Sara Zadrazil scheiterte freistehend an der stark reagierenden Friederike Repohl (29.). Wenige Sekunden später zappelte der Ball dann doch im Netz der Bayer-Keeperin. Georgia Stanway zog von der 16-Meter-Linie wuchtig ab und versenkte die Kugel unhaltbar im linken Eck (30.). Die Münchnerinnen jetzt mit deutlich mehr Zug zum Tor. Repohl verhinderte mit klasse Reflex gegen Lea Schüller einen höheren Rückstand (36.). Die Bayern-Stürmerin vergab auch die nächste Möglichkeit der Gastgeberinnen, als sie aus einer guten Schussposition deutlich verzog (41.). Die Bayer 04-Frauen hingegen blieben bei ihren gelegentlichen Entlastungsangriffen immer wieder hängen. Mit einer verdienten 1:0-Pausenführung der Bayern ging es in die Kabinen.
Dass die Leverkusenerinnen sich für den zweiten Durchgang einiges vorgenommen hatten, war gleich nach Wiederanpfiff zu spüren. Die Gäste gingen jetzt offensiv druckvoller zu Werke und zeigten schnell die ersten vielversprechenden Aktionen. Schade, dass Amira Arfaoui den Ball nach einem tollen Diagonalpass von Elisa Senß nicht unter Kontrolle bringen konnte, sonst wäre mehr drin gewesen in dieser Situation (47.). Kurz darauf fand ein Arfaoui-Zuspiel im Strafraum der Bayern keine Abnehmerin (49.). Und dann fast der Ausgleich für das de Pauw-Team: Jill Bayings zirkelte einen Freistoß aus 20 Metern an die Latte (55.).
Pech für die Werkself-Frauen, eiskalte Effizienz wenig später auf der anderen Seite. Denn mitten hinein in diese Bayer 04-Drangphase der Nackenschlag: Die Bayern, von denen bis dahin in der zweiten Hälfte kaum etwas zu sehen war, erhöhten durch Sydney Lohmann auf 2:0 (62.). Bei deren Schuss aus spitzem Winkel war Friederike Repohl machtlos. Ein Treffer, der Wirkung zeigte. Die Luft war danach ein wenig raus aus der Partie. Elisa Senß und Co. kamen nicht mehr in die gefährlichen Räume, und auch die Bayern machten wenig Anstalten, hier noch mehr als nötig zu investieren. „Wir waren in der letzten halben Stunde etwas zu mutlos, aber vielleicht auch zu müde, weil es natürlich intensiv ist, wenn man 60 Minuten fast nur verteidigen muss“, sagte Friederike Repohl. „Wir haben dennoch einige gute Ansätze gezeigt.“ Am Ende blieb es beim 2:0-Sieg der Münchnerinnen.
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Nun geht es für die Werkself-Frauen in eine längere Winterpause. Zum Start in die Rückrunde empfängt Schwarz-Rot am ersten Februar-Wochenende des neuen Jahres den SV Werder Bremen im Ulrich-Haberland-Stadion. Die genaue Terminierung der Partie steht noch aus.
Die Statistik:
FC Bayern: Grohs – Kumagai, Tainara, Viggosdottir, Simon – Stanway, Zadrazil – Bühl, Lohmann (74. Kett), Magull (63. Laurent) – Schüller (85. Rudelic)
Bayer 04: Repohl – Ostermeier, Turányi, Friedrich – Siems, Senß, Gräwe (75. Blagojević), Marti - Bayings, Fuso (75. Kögel) – Arfaoui (61. Bücher)
Tore: 1:0 Stanway (30.), 2:0 Lohmann (62.)
Schiedsrichterin: Anna-Lena Heidenreich (Bad Schwartau)
Zuschauer: 1.950 am FC Bayern Campus
Gemischte Gefühle bei den Bayer 04-Junioren im Saisonendspurt: Die U19 vergibt den Meistertitel, die U16 geht einen weiteren großen Schritt in Richtung Schale. Außerdem feiert die U11 einen Turniersieg – das Nachwuchs-Wochenende im Überblick.
Mehr zeigenAls er im Juli 2015 nach Leverkusen kam, war Jonathan Tah 19 Jahre alt. Ein junger Kerl noch, der aber schon einiges an Erfahrung nach Leverkusen mitbrachte. Beim Hamburger SV hatte der Innenverteidiger bereits 16 Bundesligaspiele absolviert, für Fortuna Düsseldorf 23-mal in der 2. Bundesliga seinen Mann gestanden. Unterm Bayer-Kreuz sollte dann ein neues, ganz besonderes Kapitel beginnen. Der 1,95-Meter-Hüne galt als eines der größten deutschen Abwehrtalente, hatte von der U16 an auch in den DFB-Junioren-Nationalmannschaften gespielt. Als Bayer 04 2015 bei ihm anfragte, musste Tah nicht lange überlegen. „Ich weiß noch, wie ich damals im Frühjahr 2015 das Achtelfinale von Bayer 04 gegen Atletico Madrid in der Champions League geguckt habe“, erinnerte sich der gebürtige Hamburger in einem Interview mit dem Werkself-Magazin. „Da habe ich gestaunt und gedacht: ‚Was ist das bitte für ein geiler Verein?‘ Mich hat beeindruckt, wie ambitioniert alles wirkte.“ Und weil auch er schon immer hoch ambitioniert war, passte die Verbindung Tah – Leverkusen auf Anhieb.
Mehr zeigenIm aufregenden Finale um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft verpasst die Bayer 04-U19 den Sieg gegen den 1. FC Köln knapp. Kerim Alajbegovic blickt zurück auf den Saison-Verlauf und den Weg ins Endspiel und ist trotz des Ergebnisses stolz auf die Mannschaft und dankbar für die Unterstützung der fast 25.000 Fans in der BayArena.
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Mehr zeigenAufreibendes Endspiel, ausbleibender Lohn: Die U19 von Bayer 04 hat das Finale um die Deutsche Meisterschaft gegen den 1. FC Köln 4:5 verloren. In einer furiosen Partie ging das Team von Cheftrainer Sergi Runge durch die Tore von Artem Stepanov (8.). und Jeremiah Mensah (28.) souverän in Führung. Die Gäste zeigten sich jedoch unbeeindruckt und drehten noch in Halbzeit eins die Partie zum 4:2. In Halbzeit zwei bewiesen die Leverkusener dann ihre Comeback-Qualitäten und großen Kampf, sodass Francis Onyeka per Elfmeter (66.) sowie Kerim Alajbegovic (73.) den gegnerischen Vorsprung zwischenzeitlich wieder egalisierten. In der Schlussphase erzielte jedoch Luis Stapelmann den Siegtreffer für die Kölner (82.).
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