Der Cheftrainer der Werkself-Frauen ärgerte sich über „verschenkte Punkte.“ Achim Feifel weiter: „Wir waren über große Strecken die tonangebende Mannschaft, hätten aus einigen Situationen mehr machen müssen. Im letzten Drittel waren wir einfach nicht effektiv genug.“
Seine Mannschaft ging das Spiel mit Anpfiff aggressiv und konzentriert an, erspielte sich immer wieder gute Möglichkeiten nach Ballgewinn und hat auch die Umschaltmomente flink genutzt. Oftmals scheiterten die Schwarz-Roten allerdings am letzten Pass. Nach Flanken oder bei Hereingaben durch die Schnittstelle fehlte es an Genauigkeit – so wie nach den ersten Versuchen in der 2., 5. und 7. Spielminute. Milena Nikolic zögerte nur wenig später zu lange – ihr Pass landete im Rücken ihrer Mitspielerin.
Nach knapp einer halben Stunde zappelte die Kugel nach einem Freistoß im Netz der Essenerinnen, doch Dora Zellers Treffer zählte nicht; Schiedsrichterin Franziska Wildfeuer hatte Abseits gepfiffen – eine überaus knappe Entscheidung. Kurz vor der Pause drängte Bayer 04 auf den Führungstreffer, doch bei einem schnell ausgeführten Freistoß in der 41. Minute wurde eine Gegenspielerin vor dem Tor angeschossen und die Situation dadurch entschärft. Auch die nächste Chance nach einer Ecke konnte Nikolic per Kopf nicht nutzen – hinter ihr hätte Juliane Wirtz in noch besserer Position frei gestanden. So ging es torlos in die Halbzeitpause.
Im zweiten Durchgang patzte Essen zunächst mehrfach in der eigenen Hälfte, die Abschlüsse blieben aus Leverkusener Sicht allerdings allesamt zu harmlos. Die SGS wurde zwischen der 60. und 70. Minute dann aktiver, drängte in dieser Phase die Gäste in die eigene Hälfte und kam vor allem durch Standards zu ihren Möglichkeiten. Die Leverkusener Abwehr und Anna Klink im Tor konnten die Situationen allerdings klären. In der 78. Minute kamen Viktoria Pinther und Verena Wieder für Sandra Jessen und Ivana Rudelic ins Spiel – für Sommer-Neuzugang Wieder nicht nur der erste Einsatz mit dem Kreuz auf der Brust, sondern auch das erste Spiel seit ihrer Kreuzbandverletzung im Dezember 2019. Kurz vor Schluss, in der 89. Minute, legte Zeller das Spielgerät noch einmal nach innen auf Nikolic, die äußert knapp am Aluminium vorbeischoss. Die Partie endete torlos.
„In der einen oder anderen Situation hat uns heute einfach auch das Quäntchen Glück gefehlt. Meine Mannschaft hat bis zum Ende alles gegeben – mit dem Kampfgeist und der Leidenschaft, die sie heute an den Tag gelegt hat, bin ich zufrieden“, so Feifel.
In der Tabelle bleiben die Bayer 04-Frauen mit nun elf Zählern auf dem fünften Platz. In der Liga geht es erst in drei Wochen weiter, dann empfangen die Leverkusenerinnen am Sonntag, 8. November (Anstoß: 14 Uhr), die TSG Hoffenheim. Zuvor steht nach der Länderspielpause am Sonntag, 1. November (Anstoß: 18 Uhr), das Zweitrunden-Pokalderby beim Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln an.
Die Statistik:
SGS Essen: Johannes – Räcke, Klasen, Senß, Baijings – Ostermeier, Anyomi, Feldkamp, Lange (68. Nesse) – Markou (71. Laurier) , Wamser
Bayer 04: Klink – Kerschowski, Marti, Turanyi, Brüggemann – Wich, Wirtz, Zeller, Jessen (78. Wieder) – Nikolic, Rudelic (78. Pinther)
Gelbe Karten: Markou, Senß, Klasen / Rudelic, Nikolic
Schiedsrichterin: Franziska Wildfeuer (Lübeck)
Rüdiger Vollborn ist seit 40 Jahren im Klub, mit 401 Bundesliga-Einsätzen der Rekordspieler des Klubs und hat als einziger Bayer 04-Profi sowohl den UEFA-Cup (1988) als auch den DFB-Pokal (1993) gewonnen. Und auch nach seiner beeindruckenden Profi-Karriere blieb der gebürtige Berliner dem Werksklub weiter erhalten, arbeitete fortan neun Jahre als Torwarttrainer. Inzwischen ist Vollborn unterm Bayer-Kreuz als Fanbeauftragter und Klub-Archivar tätig. Seit Februar 2021 nimmt das personalisierte schwarz-rote Lexikon die Werkself-Fans in der Rubrik „Rudi erzählt...“ monatlich mit auf eine kleine Reise in die Geschichte von Bayer 04.
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