Das Hinspiel im legendären Celtic Park war ergebnistechnisch eine klare Sache: Nach 90 Minuten im „Paradise“, so der Spitzname der Celtic-Heimspielstätte, stand ein deutlicher 4:0-Auswärtserfolg für die Werkself. „Diesen Sieg hatten wir uns verdient. Wir waren effektiv in der Chancenverwertung und entschlossen in den Zweikämpfen“, warf Gerardo Seoane auf der Pressekonferenz am Mittwoch einen Blick zurück auf die Begegnung Ende September. „Dennoch war in dieser Partie kein Vier-Tore-Unterschied zu sehen.“
Der Schweizer erwartet im Rückspiel eine enge Angelegenheit – auch aufgrund des Aufschwungs in den Leistungen und Ergebnissen der Gäste von der Insel. Seoane weiter: „Sie haben zuletzt eine Reihe positiver Resultate erzielt und ihre Spielidee gefestigt. Der Trainer (Ange Postecoglou, Anm. d. Red.) hat der Mannschaft eine klare Handschrift verpasst. Im Vergleich zum Hinspiel in Glasgow sind sie jetzt in einem besseren Rhythmus.“
Die personelle Auswahl wird für den 43-jährigen Leverkusener Chefcoach in der drittletzten Englischen Woche in 2021 wieder größer: Beim Abschlusstraining am Mittwochvormittag wirkten 25 Spieler mit, darunter auch die wiedergenesenen Patrik Schick, Lucas Alario, Charles Aránguiz und Karim Bellarabi. „Wir sind zuversichtlich, dass diese Spieler die schlimmste Phase überstanden haben und bald wieder auf dem Platz stehen“, so Seoane.

Kerem Demirbay, der gegen Celtic aufgrund einer Rot-Sperre fehlen wird, stand hingegen wie die verletzten Julian Baumgartlinger und Mitchel Bakker nicht auf dem Rasen. Der Spielgestalter hatte am vergangenen Wochenende beim 1:0-Heimsieg gegen den VfL Bochum 1848 einen Schlag im Rippen- und Brustbereich abbekommen. Er nutzte seine persönliche Spielpause und trainierte im Reha-Bereich.
Neben Cheftrainer Seoane nahm am Mittwoch Amine Adli auf dem Podest des Mediencenters der BayArena Platz. Der Franzose wechselte im Sommer vom FC Toulouse unters Bayer-Kreuz und stand zuletzt fünfmal in Folge in der Startelf. „Ich fühle mich in der Kabine und auf dem Platz sehr wohl“, unterstrich der 21-Jährige, der gegen Bochum sein erstes Bundesliga-Tor erzielt hatte. „Niemand hat erwartet, dass ich mit dem Kopf treffe. (lacht) Aber schon mein erstes Profi-Tor war per Kopf. Vielleicht ist das ein gutes Zeichen für die Zukunft in Leverkusen. So darf es gerne weitergehen.“
Adli will bereits im Rückspiel gegen Celtic an seine zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen. Die Europa League jedenfalls ruft bei dem flexiblen Offensivmann eine Extra-Portion Motivation hervor. Der französische U21-Nationalspieler: „Dieser Wettbewerb ist sehr wichtig für uns. Wir wollen alle Spiele gewinnen und schauen dann, was für uns drin ist.“
Die Ausgangslage vor dem Duell ist für Schwarz-Rot klar: Mit drei Punkten gegen die drittplatzierten Schotten wäre der Gruppensieg bereits vorzeitig klar. Durch den neuen Europa-League-Modus – die Gruppen-Ersten überspringen die Zwischenrunde – sei laut Seoane eine noch größere Spannung zu spüren. „Mit dieser Ausgangslage wollen wir die Position festigen. Aber wir fokussieren uns auf die Partie morgen, nicht auf mögliche Szenarien, die eintreten könnten.“
19.400 Tickets wurden für das Heimspiel der Werkself gegen das schottische Spitzentram bislang verkauft. Knapp 2.000 Fans reisen aus Glasgow an. Eine Tageskasse wird es nicht geben, Tickets können jedoch noch bis zur Halbzeitpause im Ticket-Webshop erworben werden. Für das Spiel gilt die 2G-Regel. HIER geht’s zu den Einlassbestimmungen.

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