„Wir haben eine sehr schwache erste Halbzeit gespielt. Nach der Pause war es dann etwas besser“, fasste Cheftrainer Peter Bosz den Auftritt seiner Mannschaft nach dem Abpfiff kurz und knapp zusammen.
Der 57-Jährige veränderte seine Anfangsformation im Vergleich zum 2:2-Remis gegen den 1. FSV Mainz 05 auf gleich sieben Positionen. Lediglich Kapitän Jonathan Tah, Kerem Demirbay, Florian Wirtz und Leon Bailey fingen erneut an. Niklas Lomb begann derweil für Lukas Hradecky zwischen den Pfosten, da der Stammtorhüter mit Problemen an der Ferse passen musste. U19-Keeper Marcel Johnen nahm als Ersatzmann auf der Bank Platz.
Kaum war das Hinspiel im legendären Wankdorfstadion, in dem die DFB-Auswahl 1954 erstmals Fußball-Weltmeister geworden war, angepfiffen, musste die Werkself auch schon einen Rückschlag hinnehmen. Nach nur drei Minuten landete ein Eckball von Michel Aebischer im Strafraum bei Christian Fassnacht, der YB-Rechtsaußen nahm die Hereingabe mit hohem Risiko volley und versenkte den Ball zum 1:0 im Leverkusener Tornetz. Lomb blieb dabei ohne Chance.
Nach dem Gegentreffer kamen auch die Gäste zu ihren ersten Torannäherungen: Erst versuchte sich Demarai Gray bei seinem Startelf-Debüt für Bayer 04 aus der Distanz (11.), kurz darauf war es Bailey (13.). Beide Fernschüsse aus zentraler Position endeten jedoch in den Armen von Berns Torhüter David von Ballmoos.
Doch die nächste Aktion gehörte wiederum den Gastgebern - und erneut war sie von Erfolg gekrönt. Dieses Mal trat Aebischer von links zum Eckstoß an, fand in der Mitte Stürmer Jordan Siebatcheu als Abnehmer. Der Franzose behauptete sich und köpfte zum frühen 2:0 für die BSC Young Boys ein (19.). Nach dem zweiten Treffer des Abends dominierten die Gastgeber das Spielgeschehen weiter. Sie blieben dran, kombinierten sich mit hohem Tempo bis an oder in den Strafraum der Werkself.
In der letzten Viertelstunde des ersten Durchgangs im Wankdorfstadion holten sich Tah und Co. zwar in der Ballbesitz-Statistik einige Prozente zurück, die Torgefahr aber sollte nach wie vor ausbleiben. Anders sah das auf der Gegenseite aus: Kurz vor dem Pausenpfiff schraubte Meschack Elia die Führung sogar weiter in die Höhe (44.). Das Team von Peter Bosz verließ den Kunstrasen wenige Sekunden nach dem dritten Einschuss des Abends und versammelte sich in der Kabine, um die ersten 45 Minuten Revue passieren zu lassen und die richtigen Schlüsse aus dem Geschehen zu ziehen.
Bosz entschied sich zum Wiederanpfiff für eine System-Umstellung, setzte fortan auf eine Dreier- statt Viererkette. Im Zuge dessen kam Edmond Tapsoba für Nadiem Amiri ins Spiel. Und mit dieser neuen Formation sowie wiedergewonnener Mentalität schlug die Werkself schnell zurück: Erst traf Patrik Schick per Kopf nach Flanke von Jeremie Frimpong (49.), dann nach einem Demirbay-Freistoß per Abstauber (52.). Bayer 04 hatte sich zurückgemeldet und war mittlerweile auch spielbestimmend.
Vorlagengeber Frimpong verpasste nach 63 Minuten sogar den Ausgleich, bekam den Ball im Strafraum nicht unter Kontrolle. Bosz wollte in dieser Drangphase mehr, brachte kurz darauf Moussa Diaby für Bailey ins Spiel (65.). Die größte Gelegenheit nach dem Doppelpack von Schick hatte aber erst einmal Gray auf dem Fuß: Der Engländer lief alleine auf YB-Torhüter von Ballmoos zu, setzte die Kugel aus fünf Metern halblinker Position am rechten Pfosten vorbei (67.). Was dem Winter-Neuzugang nicht gelingen sollte, glückte dem eingewechselten Diaby zwei Minuten später. Der Franzose erlief einen hohen Pass von Wirtz, blieb cool und lupfte den Ball über von Ballmoos hinweg zum 3:3-Ausgleich ein.
Mit der Zeit schien es so, als würde das erste internationale Duell der Werkself in 2021 mit einem Unentschieden enden. Doch YB schlug kurz vor dem Abpfiff doch noch einmal zu: Siebatcheu mit seinem zweiten Treffer des Abends bescherte dem Schweizer Serienmeister einen knappen 4:3-Erfolg im Hinspiel des Sechzehntelfinals.
Viel Zeit zum Aufarbeiten der spektakulären Partie in Bern bleibt Bosz und Co. nicht. Am Sonntagmittag, 20. Februar (Anstoß: 13.30 Uhr), gastieren die Leverkusener bereits beim FC Augsburg. Am kommenden Donnerstag kommt es dann in der BayArena zum Showdown gegen BSC Young Boys. Das Rückspiel wird um 21 Uhr angepfiffen.
Die Statistik:
BSC Young Boys: von Ballmoos – Hefti, Lustenberger, Zesiger, Lefort (74. Sulejmani) – Fassnacht (80. Gaudino), Aebischer, Lauper (80. Rieder), Moumi Ngamaleu (58. Garcia) – Elia (74. Mambimbi), Siebatcheu
Bayer 04: Lomb – Frimpong, Tah, Dragovic, Sinkgraven – Wirtz, Demirbay, Amiri (46. Tapsoba) – Bailey (65. Diaby), Schick, Gray
Tore: 1:0 Fassnacht (3.), 2:0 Siebatcheu (19.), 3:0 Elia (44.), 3:1, 3:2 Schick (49., 52.), 3:3 Diaby (68.), 4:3 Siebatcheu (89.)
Gelbe Karten: Lefort – Sinkgraven
Schiedsrichter: Antonio Matéu Lahoz (Spanien)
Die Werkself hat am 25. Mai die Chance, nach der Deutschen Meisterschaft auch den DFB-Pokal zu gewinnen. Für die nötige Unterstützung beim Duell gegen den 1. FC Kaiserslautern sollen die zahlreichen mitgereisten Bayer 04-Fans sorgen. Damit möglichst viele von ihnen an diesem Tag für eine unvergessliche Stimmung sorgen können, bietet der Bayer 04-Club ein Reiseangebot für alle Besitzer eines Tickets für das DFB-Pokalfinale an. Fans ohne ein gültiges Final-Ticket sind nicht berechtigt, einen Platz für den Sonderzug zu erwerben.
Mehr zeigenFans von Schwarz-Rot aufgepasst: Am 24. Mai, dem Vorabend des DFB-Pokalfinals zwischen der Werkself und dem 1. FC Kaiserslautern, veranstaltet Bayer 04 eine große Clubparty im Herzen von Berlin. Alle Infos zum Ticketverkauf ab Freitag, 3. Mai, um 12 Uhr.
Mehr zeigenEin wichtiger Hinweis für alle Anwohner in der Nähe der BayArena: Am Samstag, 4. Mai, wird im Stadion sowie in der Umgriffsebene eine Katastrophenschutz-Übung der Johanniter abgehalten. Bei der Übung, die somit während des Heimspiels der Bayer 04-Frauen gegen den FC Bayern München (Anstoß: 12 Uhr im Ulrich-Haberland-Stadion) stattfindet, kommen rund 40 Personen und einige Johanniter-Fahrzeuge zum Einsatz. Uns ist wichtig zu betonen, dass es sich dabei ausschließlich um eine Übung handelt.
Mehr zeigenDas Szenario ist nicht neu: Wenn die Bayer 04-Frauen am Samstag (Anstoß: 12.00 Uhr) im Ulrich-Haberland-Stadion den FC Bayern München empfangen, dann könnten die Gäste ihren Meistertitel in der Google Pixel Frauen-Bundesliga perfekt machen. Vor fast genau einem Jahr war das Setting das Gleiche. Doch anstelle eines Favoritensieges trotzte die Mannschaft von Trainer Robert de Pauw den Münchnerinnen ein 0:0 ab. Auch diesmal, drei Spieltage vor Saisonende, will Bayer 04 die Titelparty vertagen.
Mehr zeigenDie U17 von Bayer 04 kann ins Finale der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft einziehen, während die U19 ein bedeutsames Ligaspiel auf dem Weg in eben diese Endrunde der A-Junioren vor der Brust hat – das Nachwuchs-Wochenende im Überblick.
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