Am Ende schafften sie es doch nicht mehr im März. Durch ein Zwischenhoch der Konkurrenz aus Gelsenkirchen sowie die erst zweite Niederlage unter Jupp Heynckes in Leipzig mussten die Bayern tatsächlich bis zum ersten April-Wochenende warten, ehe die 28. Deutsche Meisterschaft der Vereinsgeschichte, bereits die sechste in Folge, unter Dach und Fach war. Ein Erfolg, der zwar erst jetzt rechnerisch Bestätigung erfuhr, für jeden Beobachter der Bundesliga aber schon im Winter feststand. Zu dominant agierten die Münchner, nachdem der 72-Jährige das Team im Oktober übernommen hatte – zum insgesamt vierten Mal in seiner beinahe 40-jährigen Laufbahn als Übungsleiter. Seine dritte Amtszeit – und eigentlich auch seine Karriere im Profifußball – hatte Heynckes im Jahr 2013 mit dem Triple beendet. Gelingt der zweite und diesmal wohl endgültige Abschied in den Ruhestand fünf Jahre später mit demselben Erfolg? Der ehemalige Werkself-Coach (2009-2011) ist schon jetzt eine Legende an der Säbener Straße, das doppelte Triple würde den Heldenstatus ins Unermessliche mehren – und die Chancen stehen nicht schlecht. Durch ein 0:0 am Mittwoch gegen den FC Sevilla erreichte die Heynckes-Elf unspektakulär, aber nach dem 2:1 im Hinspiel letztlich souverän das Halbfinale der Champions League, in der nun allerdings Titelverteidiger Real Madrid als Gegner in der Vorschlussrunde wartet. Im DFB-Pokal hatten die Bayern in diesem Jahr einen besonders steinigen Weg vor sich, allerdings ließen sich Lewandowski & Co. nicht nehmen, die schweren Brocken selbst aus dem Weg zu räumen: Die Spitzenteams aus Leipzig und Dortmund schaltete der FCB auf seinem Weg ins Halbfinale aus, mit Bayer 04 wartet nun das nächste.
Das Rotationsprinzip bestimmte die vergangenen Wochen beim FC Bayern, und das nicht nur beim 5:1 am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach. Gerade in der Bundesliga bekamen die etablierten Stammkräfte zuletzt immer wieder Pausen verordnet, um in den wichtigen K.o.-Partien der Pokalwettbewerbe voll da zu sein – mit Erfolg. Ein weiterer Vorteil von Heynckes‘ Wechseln: Trotz der Dreifachbelastung mit zahlreichen Spielen muss der FCB in der entscheidenden Phase der Saison nur auf zwei Profis verletzungsbedingt verzichten: Zum einen auf Nationalkeeper Manuel Neuer, der aber bereits seit Beginn der Spielzeit exzellent von Sven Ulreich vertreten wird, während er nach Mittelfußbruch darum kämpft, bei der Weltmeisterschaft im Sommer im deutschen Tor stehen zu können. Auch der Franzose Kingsley Coman fällt mit Syndesmose-Riss noch aus. Hier fehlt Heynckes die erste Alternative zum „ewigen“ Flügelduo Robben/Ribéry sowie zu Thomas Müller, für die Entlastung in den entscheidenden Wochen eigentlich mehr als willkommen wäre. Zuletzt nahm deshalb häufiger der eigentlich defensiv veranlagte Juan Bernat eine der beiden offensiven Außenpositionen ein. Eine Variante, die gegen Bayer 04 aber wohl nicht zum Tragen kommen wird: In Pokal wie Champions League vertraute Heynckes in der Regel auf seine erste Elf – wobei dieser Terminus im Falle der Münchner sicherlich dehnbar ist ob der enormen Klasse, die der Kader auch in der Tiefe in jedem Mannschaftsteil vorweisen kann.
In einer Phase, in der das größte Problem auf nationaler Ebene darin besteht, dass die Meisterschaft schon wieder nicht auf eigenem Platz besiegelt wurde (zuletzt 2000), scheint es beinahe so, als ob sich die Bayern derzeit nur selbst schlagen können. Unkonzentriertheiten und teilweise unerklärliche Schwächephasen mischten sich in der Bundesliga wie auch in den Champions-League-Spielen gegen Sevilla ins Spiel der Münchner, die ob der individuellen Qualität letztlich aber nicht groß ins Gewicht fielen. Probleme könnten die Bayern aber bekommen, wenn ihre gelegentlichen Fehler konsequent bestraft werden – sowohl von der gegnerischen Mannschaft als auch vom Schiedsrichter. Denn gerade in den emotional aufgeladenen Spielen wandeln Akteure wie der Ex-Leverkusener Arturo Vidal (von 2007 bis 2011 für Bayer 04 am Ball) oder Franck Ribéry häufig an der Grenze zum Platzverweis. Eine Schwächung, die selbst der hochkarätig besetzte FCB-Kader nicht ohne weiteres auffangen könnte.
Bei Jugendlichen, die um das Jahr 2012 ihr Interesse für den Fußball entdeckten, ist es mehr als gut möglich, dass sie nur den FC Bayern als Deutschen Meister kennen. Ein Beispiel, das verdeutlicht, wie es um die Dominanz des Rekordmeisters auf nationaler Ebene bestellt ist. Ein Ende der Münchner Titelserie scheint momentan nicht in Sicht. Selbst das nahende Ende der Ära Robben/Ribéry bereitet Fans und Verantwortlichen nicht mehr das große Kopfzerbrechen wie noch vor ein bis zwei Jahren, da in Coman sowie Hoffenheims Serge Gnabry, der ab Sommer für die Bayern auflaufen wird, die nächste Generation der hochveranlagten Flügelstürmer bereits in den Startlöchern steht – zumal die Bayern auch im vergangenen Sommer den Abgang der Routiniers Lahm und Xabi Alonso zu verkraften hatten. Das Ergebnis ist bekannt. Ebenso inzwischen der künftige Coach in München: Niko Kovac, bislang bei Eintracht Frankfurt in der sportlichen Verantwortung, wird in der neuen Saison die Nachfolge von Jupp Heynckes übernehmen.
Schafft Heynckes wieder das Triple? Einiges spricht dafür: Gegen die Werkself gehen die Bayern als Favorit ins Spiel. Sollten sie es schaffen, nach Leipzig und Dortmund mit Bayer 04 auch das dritte Schwergewicht aus dem Wettbewerb zu werfen, würde die Heynckes-Elf auch beste Aussichten auf den Pokalsieg in Berlin haben. Wirklich besonders würde die Bayern-Saison aber nur durch den dritten Titel werden, den Sieg in der Champions League. Hier müsste der FCB es schaffen, im Gegensatz zu den vergangenen Jahren die großen internationalen Spiele für sich zu entscheiden. Seit 2013 scheiterten die Bayern ausschließlich an spanischen Mannschaften. Nachdem sich die Münchner im Viertelfinale Sevilla entledigten, geht es nun gegen die „Königlichen“ aus Madrid – für viele ein vorweggenommenes Finale. Mit Real Madrid hat Jupp Heynckes 1998 seinen ersten Titel in der Königsklasse errungen.
Willkommen in Leverkusen, Lucas Vázquez! Der Rechtsverteidiger kommt ablösefrei zur Werkself, nachdem sein Vertrag bei Real Madrid nach der Klub-WM ausgelaufen war. Der 34-Jährige machte über 400 Pflichtspiele für die Königlichen. Im Interview spricht er über das neue Kapitel seiner Karriere, das er in der BayArena aufschlägt.
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