
Die Werkself überzeugte vom Anpfiff weg mit viel Ballbesitz und Passsicherheit, Atletico wartete ab und lauerte auf Konter, erspielte sich in Hälfte eins aber keinen einzigen Abschluss auf das Tor. Anders die Werkself, die nach einer Roten Karte für Pablo Barrios aufgrund eines Foulspiels an Nordi Mukiele ab der 25. Minute in Überzahl agierte. In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs traf Piero Hincapie per Kopf - Mukiele hatte die Flanke hereingebracht - zur längst überfälligen Leverkusener Führung (45.+2). Auch nach dem Seitenwechsel gab der deutsche Doublesieger vorerst den Ton an, musste in der 52. Minute allerdings nach einem Klasse-Solo von Julian Alvarez inklusive abgezocktem Abschlusses den 1:1-Ausgleich hinnehmen. Es war das erste UCL-Gegentor von Bayer 04 in Überzahl seit September 2000. Nun hatten die Spanier die Oberhand. Hincapie sah eine Viertelstunde vor dem Ende die Gelb-Rote Karte, Alvarez markierte spät den 2:1-Siegtreffer für Atletico (90.). Zum ausführlichen Spielbericht geht es HIER.







„Wir haben Atletico das Gefühl gegeben, dass es ein Kampf werden kann und dass noch was drin ist für sie, und es dann nicht erwachsen genug zu Ende gespielt“, betonte Jonathan Tah nach Abpfiff: „Dazu haben wir uns provozieren lassen. Wir müssen lernen, in solchen Spielen einen kühlen Kopf zu bewahren.“
Xabi Alonso fasste das Geschehen seinerseits wie folgt zusammen: „Bis zur Pause waren wir sehr stabil. Dann ist Atletico mehr und mehr ins Spiel gekommen und wir konnten kaum noch positive Momente kreieren. Der Ausgleich hat uns den Knicks gegeben und sie haben das Spiel dahin gebracht, wo sie es haben wollten. Das Spiel wurde heute auf der emotionalen Ebene entschieden. Ich bin mir aber sicher, dass diese Erfahrungen uns in den nächsten Spielen nutzen werden.“
Der kicker titelte mit den Worten „Trotz Vorsprung und langer Überzahl: Leverkusen ergibt sich dem Metropolitano“. Über den Start in die Begegnung hieß es außerdem: „Von Beginn an kristallisierte sich heraus, dass Leverkusen die Partie bestimmen will - und Bayer tat das auch.“ Das Fazit der Bild-Zeitung lautete so: „Atletico Madrid erteilt Bayer Leverkusen eine Lehrstunde und gewinnt einen wilden Schlagabtausch am Ende doch noch mit 2:1! Nach der hochverdienten Pausenführung schien die Werkself in Überzahl klar im Vorteil [...]. Die Gastgeber hatten aber etwas dagegen und zeigten sich im zweiten Durchgang komplett abgezockt.“
Der Kölner Stadt-Anzeiger bewertete auf Leverkusener Seite die Leistungen von Nordi Mukiele (2) und Exequiel Palacios (2,5) am besten, die Rheinische Post schrieb im Nachgang von einem „hitzigen Abend“ und einer „extrem temperamentvollen, bisweilen frenetischen“ Stimmung im Metropolitano.
Dem Jubel nach hat sich dieses berühmte „erste Mal“ für Piero Hincapie ganz besonders angefühlt. Wie könnte es auch anders sein? Es war das erste Champions-League-Tor des 23 Jahre alten Ecuadorianers in seinem zwölften UCL-Einsatz. Aber auch ein weniger erfreuliches „erstes Mal“ ereignete sich für Hincapie an diesem Abend: Die Gelb-Rote Karte war sein erster UCL-Platzverweis.







Wo wir schon beim Personal sind: Bayer 04 ist erst zum zweiten Mal ohne Startelf-Wechsel zwischen zwei UCL-Spielen geblieben. Zuvor gab es das nur 2001 im Auswärtsspiel beim FC Barcelona (1:2) nach einem 2:1-Heimsieg gegen Fenerbahce Istanbul. Nicht zur Anfangsformation gehörte Victor Boniface, der erstmals seit Anfang November vergangenen Jahres wieder zum Spieltagskader zählte. Schön, dass du zurück bist, Boni!
Im sechsten Champions-League-Auswärtsspiel in Serie auf spanischem Spanien blieb die Werkself sieglos (2 Remis, 4 Niederlagen), der letzte UCL-Sieg in Spanien gelang im Dezember 2013 (1:0 bei Real Sociedad). Zudem verloren die Leverkusener erstmals seit September 2015 wieder ein UCL-Auswärtsduell nach Halbzeitführung, seither waren es vier Partien ohne Niederlage.
Die Zahlen zum Spiel sprachen unterdessen vorrangig für Schwarz-Rot: 70 Prozent Ballbesitz, 13:5-Torschüsse und eine bessere Passquote (92 zu 76 Prozent). Einzig bei der Zweikampfquote hatte Atletico mit 54 Prozent leicht die Nase vorn.
Auf Bayer 04 wartet eine weitere Auswärtspartie. Im Rahmen des 19. Bundesliga-Spieltags gastiert die Werkself bei RB Leipzig. Anstoß ist am Samstag, 25. Januar, um 15.30 Uhr. Es folgen zwei Heimduelle gegen Sparta Prag zum Abschluss der Champions-League-Ligaphase (Resttickets) sowie gegen die TSG Hoffenheim.


Im Rahmen des 5. Spieltags der Ligaphase der UEFA Champions League 2025/26 reist die Werkself zu Manchester City. Das Spiel beim englischen Topklub steigt am Dienstag, 25. November, um 21 Uhr deutscher Zeit. Alle Infos zum Ticketverkauf.
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Neben dem Remis der U19 beim Tabellenführer Borussia Dortmund gewannen auch die U17 gegen Fortuna Düsseldorf, die U16 ebenfalls beim BVB und die U14 gegen Rot-Weiss Essen ihre Ligaspiele. Die U23-Frauen und die U19-Juniorinnen standen ihren Kollegen in nichts nach und schlugen in der Meisterschaft den SV Deutz 05 und den FSV Gütersloh 2009 – das Nachwuchs-Wochenende im Überblick.
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90 fußballbegeisterte Mädchen und prominente Unterstützung bei herbstlichen Bedingungen: Beim dritten Juniorinnen-Talenttag von Bayer 04 herrschte am Sonntag, 26. Oktober, am Leistungszentrum Kurtekotten reger Betrieb. Unter den Augen von Sofie Zdebel und Charlotte Voll zeigten junge Talente aus den Jahrgängen 2010 bis 2017 ihr Können am Ball – und erhielten dabei wertvolle Tipps von den Profis.
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Als wäre das ästhetische, markante Talcid-Chamäleon-Logo nicht schon Grund genug für ein Trikot der Werkself mit dem DFB-Pokalbadge, gibt es jetzt für kurze Zeit ein weiteres gutes Argument: Noch bis einschließlich Mittwoch, 29. Oktober (23.59 Uhr), können sich Fans von Bayer 04 zusätzlich einen beliebigen Herren-Spielerflock kostenfrei sichern.
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Drei Punkte, kein Gegentor und zwei Comebacks: „Das geht fast nicht besser“, lobte Torhüter Mark Flekken im Nachgang den Leverkusener Auftritt. Auch Torschütze Ernest Poku bewertete den Erfolg als „besonders wichtig nach der Niederlage gegen Paris und im Hinblick auf den Pokal“. Bei einer spielstarken Werkself war einmal mehr Aleix Garcia in die Rolle des Regisseurs geschlüpft, wofür es nicht nur von den Medienvertretern im Nachgang positive Worte gab. Der Werkself Nachdreher.
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