Werkself Nachdreher zu #S04B04: Voll auf Kurs

Die Erfolgsserie von Schwarz-Rot hält an: Mit dem 3:0 (0:0) beim FC Schalke 04 meldete die Werkself nachdrücklich ihre Ambitionen auf einen internationalen Platz an. Der wettbewerbsübergreifend sechste Sieg nacheinander, der vierte in der Bundesliga, löste große Genugtuung bei den Leverkusenern aus. In die Freude mischte sich aber tiefe Betroffenheit über den Tod eines Zuschauers in der Veltins-Arena.
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ZUSAMMENFASSUNG: GEGNER NACH DER PAUSE ZURECHTGELEGT

Lediglich in der ersten Viertelstunde agierten die wuchtig beginnenden Königsblauen auf Augenhöhe mit der Werkself, die danach zunehmend Kontrolle über die Partie gewann. Während es Schalke vor der Pause vor allem Keeper Fährmann zu verdanken hatte, dass Möglichkeiten für Amine Adli oder Jeremie Frimpong nicht zum Erfolg führten, legte sich Bayer 04 seinen Gegner in der zweiten Hälfte zurecht. Ein herausragender Schnittstellen-Pass von Edmond Tapsoba und die folgende Hereingabe von Moussa Diaby brachten die längst verdiente Führung durch den achten Saisontreffer von Frimpong (50.), dem Florian Wirtz nach gut einer Stunde eine beeindruckende Kostprobe seines fußballerischen Könnens folgen ließ: Nach Doppelpass mit Adli wackelte Wirtz auf engstem Raum elegant zwei Schalker aus und bezwang Fährmann mit der Pieke zum 2:0 (61.). Danach verpassten es die Gäste bei Chancen von Diaby, S04 noch deutlicher zu distanzieren, ehe Sardar Azmoun in der Nachspielzeit per Kopf zum 3:0 traf. Überschattet wurde die Partie in der Schlussphase durch einen tragischen Todesfall auf der Südtribüne: Ein Zuschauer brach zusammen und verstarb trotz Reanimationsversuchen des Notarztes. HIER geht’s zum ausführlichen Spielbericht.

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STIMMEN: STABILE DEFENSIVE ALS BASIS

Der Tod des S04-Fans hinterließ bei Schalkern wie Leverkusenern tiefe Betroffenheit. Während Xabi Alonso der Familie des Verstorbenen auf der Pressekonferenz nach dem Spiel im Namen von Bayer 04 sein Beileid ausdrückte, sagte S04-Trainer Thomas Reis: „Es gibt Wichtigeres als eine Niederlage.“ Bei der Bewertung des sportlichen Geschehens auf dem Rasen zeigten sich die Protagonisten der Werkself sehr zufrieden. „Von vorn bis hinten haben alle gut gearbeitet, auch wenn uns der Anfang etwas schwergefallen ist“, sagte Florian Wirtz. Ähnlich sah es Robert Andrich: „Wir haben nicht so leicht ins Spiel gefunden, Schalke war mit seinen Mitteln ein ekliger Gegner. Am Ende hätten es dann aber auch vier oder fünf Treffer für uns sein können.“ Sehr einverstanden mit der Vorstellung der Seinen zeigte sich Xabi Alonso. „In den ersten 45 Minuten war es hart für uns, aber wir haben gut verteidigt und eine sehr gute Mentalität auf den Platz gebracht. Das erste Tor war dann sehr wichtig fürs Selbstvertrauen. Genau so müssen wir weiter machen“, betonte der Chefcoach der Werkself.

PERSONAL: WIRTZ UND TAPSOBA RAGEN HERAUS

Der herrliche Treffer zum 2:0 von Florian Wirtz lieferte viel Gesprächsstoff. Der Nationalspieler wurde nicht nur mit klarem Abstand von den Bayer 04-Fans zum Spieler des Spiels gewählt, der 19-Jährige gab mit einer blitzsauberen Leistung auch eine rasche Antwort auf seine frühe Auswechselung unter der Woche im Länderspiel gegen Belgien. „Das ist immer das Beste, direkt danach ein Tor zu machen“, sagte Simon Rolfes, Geschäftsführer Sport bei Bayer 04. Auch Xabi Alonso war voll des Lobes: „Flo hat es gut gemacht, er hat gut fürs Team gearbeitet und ein Tor geschossen. Er muss hungrig sein, um der Mannschaft zu helfen, und das war er.“ Aber nicht nur Wirtz glänzte, Schwarz-Rot überzeugte im Kollektiv und besaß in Edmond Tapsoba im Verbund mit Jonathan Tah einen umsichtigen Abräumer in der Defensive, der darüber hinaus auch seine Stärken im Aufbau und Passspiel eindrucksvoll unter Beweis stellte.

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STATISTIK: AZMOUN SORGT FÜR JUBILÄUM

Dass der Leverkusener Sieg auf Schalke absolut verdient war, zeigte sich auch in den Zahlen. Die Werkself besaß in sämtlichen Statistiken Vorteile, sie gab mehr Torschüsse ab (18:12), lag im Ballbesitz und in der Zweikampfquote leicht vorn (jeweils mit 52:48 Prozent) und wies auch in der Passquote den besseren Wert auf (76 Prozent gegenüber 72 auf Schalker Seite). Einen besonderen Treffer erzielte übrigens Sardar Azmoun: Der wuchtige Kopfball des Iraners zum 3:0-Endstand war zugleich das 200. Joker-Tor von Bayer 04 in der Bundesliga.

PRESSESCHAU: „KURZEN PROZESS GEMACHT“

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schrieb den Leverkusener Erfolg „der höheren individuellen Klasse“ zu und stellte fest: „Das Team strebt weiter nach Höherem.“ Der Kölner Stadt-Anzeiger konstatierte: „Nach nun vier Siegen in Serie sind die Rheinländer wieder mittendrin im Rennen um die internationalen Plätze. Mit einem Erfolg gegen Frankfurt am Osterwochenende kann die Werkself an der Eintracht vorbeiziehen und auf Rang sechs vorrücken.“ In der Einzelkritik erhielt Edmond Tapsoba die Bestnote 1: „Er gewann gefühlt alle Zweikämpfe und war schon heimlicher Spielmacher, ehe er nach 50 Minuten mit einem genialen Pass das 2:0 einleitete. Ließ mehrere solcher Pässe folgen, die alle zu Toren hätten führen können.“ Der Express titelte: „Wirtz veredelt sein Super-Spiel“. Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung erkannte: „Bayer machte kurzen Prozess in der zweiten Halbzeit, und die Offensive um all die Wirtz', Frimpongs, Diabys und Adlis zeigte ihr begeisterungsfähiges Potenzial.“

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AUSBLICK: DUELL UM PLATZ SECHS

Die Aussicht ist verlockend: Nachdem sich Bayer 04 durch den Erfolg auf Schalke in der Tabelle auf Rang sieben verbessert hat, winkt der Werkself in der kommenden Partie sogar der Sprung auf Platz sechs. Den hat derzeit mit einem Zähler Vorsprung noch Eintracht Frankfurt inne, und der Europa-League-Sieger der Vorsaison ist am Samstag, 8. April, in der BayArena zu Gast (Anstoß: 15.30 Uhr). Während sich die Leverkusener eine komplette Woche auf dieses Duell vorbereiten können, ist die Eintracht zuvor noch im Viertelfinale des DFB-Pokals am Dienstag gegen den 1. FC Union Berlin gefordert.

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