Zum Saisonabschluss erlebte die Werkself in Mainz noch einmal einen „wilden Ritt“, wie es Mittelfeldakteur Robert Andrich im Nachgang passend beschrieb. Vier Tore kassierten die Leverkusener bereits in der ersten halben Stunde durch die energisch startenden Gastgeber Nadiem Amiri (15.), Jae-sung Lee (31.), Andreas Hanche-Olsen (32.) und Paul Nebel (35.). Aber nur Nebels Einschuss zählte am Ende. Sechs Mal kam der VAR zum Einsatz an diesem Tag. Unter anderem auch zu Beginn der zweiten Hälfte beim Foul an Patrik Schick, der durch den daraus resultierenden Elfmeter auf 1:1 stellte (49.). Kurz darauf erzielte er per Kopf das 2:1 (54.) - binnen fünf Minuten hatte der Tscheche die Werkself zurück ins Spiel geholt. Jonathan Burkardt egalisierte wenig später den schwarz-roten Vorsprung - ebenfalls vom Punkt (63.). Natürlich war dieser Entscheidung auch eine Ansicht der Videobilder vorausgegangen. Das sechste Mal an diesem Tag netzte Stefan Bell für die Nullfünfer in der Nachspielzeit ein, aber auch dieser Treffer war nicht regelkonform, so blieb es beim 2:2-Remis. HIER geht’s zum ausführlichen Spielbericht.
Cheftrainer Xabi Alonso richtete zu Beginn der Pressekonferenz seine Worte an Mainz-Cheftrainer Bo Henriksen, der mit dem Ergebnis und seinen Team die Qualifikation für Europa erreicht hatte: „Glückwunsch Bo, zu dieser super Saison - ihr spielt super Fußball und spielt verdient in Europa!“ Auch Henriksen fand noch einmal schöne Worte für Alonso: „Es war ein Vergnügen, dich wiederzusehen, Xabi. Ich habe es nicht geschafft, in dieser Zeit gegen dich zu gewinnen, aber ich gratuliere dir ebenfalls zu einer starken Saison.“
Das Spielgeschehen fasste Alonso so zusammen: „Wir sind glücklich, dass wir die zweite Saison in Folge auswärts ungeschlagen geblieben sind. Um ehrlich zu sein, hatte ich in der ersten Halbzeit meine Zweifel, ob wir unser Ziel wirklich erreichen werden. Es ist - zugegeben - auch etwas laut geworden in meiner letzten Halbzeit-Ansprache. Aber wir haben dann eine Reaktion gezeigt. Insgesamt war es eine gute Saison als Vizemeister und mit dem erneuten frühzeitigen Erreichen der Champions League, auch wenn es immer noch etwas weh tut, am Samstag nicht das DFB-Pokalfinale zu spielen. Aber alles ist gut.“
Kapitän Lukas Hradecky zeigte sich ebenfalls am Ende versöhnlich mit dem letzten Saisonspiel: „Die erste Halbzeit heute war das Gegenteil von der ersten Halbzeit gegen Dortmund, aber die zweite Hälfte und der Rekord hinterlassen einen viel besseren Geschmack und man kann den Urlaub jetzt wirklich genießen.“ Angesprochen auf die Gründe für den Auswärts-Rekord sagte der Finne: „In allererster Linie natürlich wegen der Fans, der Gäste-Bereich ist glaube ich auch seit zwei Jahren fast immer ausverkauft. Es macht dadurch einfach immer richtig Bock. Und wir haben einen sehr guten und bequemen Bus.“ (lacht)
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Die Bild-Zeitung resümierte im Anschluss an die ereignisreiche Partie: „34 Auswärtsspiele in der Bundesliga, null Niederlagen – Leverkusen ist in der Fremde einfach unschlagbar, seit zwei Jahren, Bundesliga-Rekord. In Mainz spielt die Werkself 2:2, trotz gruseliger 1. Halbzeit.“ Der kicker fasste es wie folgt zusammen: „Dass es nur noch für eine der beiden Mannschaften um etwas ging, war in den Anfangsminuten der Partie deutlich zu sehen: Leverkusen kam in der sportlich irrelevanten Partie überhaupt nicht an“, räumte aber auch ein: „Xabi Alonso konnte mit der ersten Hälfte seines Teams nicht zufrieden sein. Seine in der ersten Hälfte völlig unterlegene Mannschaft drehte das Spiel binnen weniger Minuten.“ Ähnlich sah es auch die Rheinische Post: „Leverkusen erwischt einen ganz schwachen Start in Mainz und fängt sich in der ersten Hälfte direkt vier Gegentreffer ein – davon zählt am Ende jedoch nur der vierte. Auch sonst hat die Werkself große Probleme und am Ende noch einmal Glück.“
Schick erzielte sein 20. und 21. Tor in dieser Bundesligasaison. Und diese Statistik lag direkt nach seinem Doppelpack vor: Der Tscheche traf in dieser Spielzeit 2024/25 in allen Wettbewerben alle 76 Minuten - das ist Bestwert aller Spieler der fünf großen europäischen Ligen mit mindestens 300 Einsatzminuten.
Und natürlich gab es von den 3.500 mitgereisten Bayer 04-Fans nach Abpfiff noch einmal lautstarke Sprechchöre in Richtung Jonathan Tah und Alonso. Auch für die Fans und die Bundesliga fand Alonso auf seiner letzten Pressekonferenz daher noch einmal rührende Worte: „Danke an die Fans, es war wieder eine super laute und schöne Atmosphäre für meinen Abschied. Generell sind die Fans, die Lautstärke überall in den Stadien das Einzigartige an der Bundesliga. Ich werde viel aus diesen drei Jahren mitnehmen für meine Zukunft.“
Apropos Alonso: 107 Startelf-Wechsel nahm der Spanier in dieser Bundesligasaison vor, das ist Liga-Höchstwert. Zum Vergleich: Beim gestrigen Gegner Mainz waren es nur 46, ligaweit weniger waren es nur beim FC St. Pauli (45).
Die Gastgeber gaben 20 Torschüsse ab, die Werkself kam auf sieben Versuche. Die Werkself kam auch 52,4 Prozent Ballbesitz. Dafür gewann Mainz 52,5 Prozent aller Zweikämpfe. Die Passquote lag bei 77,6 Prozent (Mainz: knapp 73 Prozent). Außerdem drehte Schwarz-Rot auch dieses Mal wieder die Partie und holte damit in dieser Saison 14 Punkte nach Rückstand – mehr sind es bei keinem anderen Team.
Side fact: Der gestrige Konkurrent Nadiem Amiri lieferte fünf Tor-Vorlagen in dieser Bundesligasaison, mehr gelangen ihm nur in der Spielzeit 2020/21 - und zwar für Bayer 04 (6).
Mit dem Remis sind es die angesprochenen 34 Spiele in der Bundesliga, die die Werkself in Folge auswärts ungeschlagen blieb. Das sind ganze zwei Saisons ohne Niederlage in der Fremde und damit Rekord im deutschen Oberhaus.
Für die Werkself geht es nun in die wohlverdiente Sommerpause. Für die U19 von Bayer 04 steht hingegen heute noch das Saison-Highlight schlechthin an: Ab 11 Uhr duellieren sich die Junioren vor über 23.000 Zuschauern in der BayArena gegen den 1. FC Köln im Finale um die Deutsche Meisterschaft! Für Kurzentschlossene: Tickets sind derzeit auch noch an der Tageskasse erhältlich. Kommt vorbei und unterstützt die Jungs!
Die Werkself ist zurück! Im Interview mit Werkself-TV sprechen unter anderem Robert Andrich und Ibrahim Maza über die Leistungsdiagnostik und die Vorfreude auf die neue Saison...
Mehr zeigenEs hat für Malik Tillman und die USA zwar nicht ganz gereicht zum großen Triumph im eigenen Land. Das Finale des CONCACAF Gold Cups am vergangenen Montag in Houston verloren die Gastgeber gegen Mexiko 1:2. Und doch darf der Bayer 04-Neuzugang sehr zufrieden mit dem Verlauf des Turniers und seiner eigenen Leistung sein. Denn Tillman war in allen sechs Spielen in der Startelf gesetzt. Damit schloss er seine starke Saison ab, in der er zuvor mit der PSV Eindhoven schon niederländischer Meister geworden war. Bayer04.de stellt den 23 Jahre alten Neuzugang vor.
Mehr zeigenZweiter Test, erstes Tor für die Bayer 04-Frauen: Beim niederländischen Erstligisten PEC Zwolle hat die Werkself ihren ersten Sieg der Saisonvorbereitung nur knapp verpasst. In Wezep gelang der Mannschaft von Trainer Roberto Pätzold am Freitagnachmittag ein 1:1 (0:1). Wie schon beim Test gegen die TSG Hoffenheim (0:2) fehlten auch diesmal einige Profis. Innerhalb des 20er-Aufgebots verteilte der Coach erneut viel Spielzeit. Der Treffer des Tages gelang Sommer-Zugang Vanessa Fudalla (67.).
Mehr zeigenKontinuität unterm Kreuz: Nach der erfolgreichen Saison 2024/25 mit dem Finaleinzug in der VBL Club Championship verlängern die beiden Leverkusener eSportler Marc und Sean Landwehr ihre Verträge bei Bayer 04 um zwei weitere Jahre. Marc geht damit in sein sechstes Jahr und Sean in sein drittes Jahr beim Werksklub. Zusammen mit Markus Hüttemann, der bei Bayer 04 als eTalent ebenfalls um ein Jahr verlängert hat, komplettieren sie den vorläufigen Kader für die Saison 2025/26.
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