
Das nennt man wohl ein goldenes Händchen: In Mitchell Bakker, Robert Andrich, Charles Aránguiz, Karim Bellarabi und Patrik Schick brachte Werkself-Coach Gerardo Seoane nach dem 2:1 gegen Ferencvaros Budapest insgesamt fünf neue Akteure - und die Partie war erst rund 90 Sekunden alt, als sich drei von ihnen für die frühe Werkself-Führung verantwortlich zeigten: Schick machte den Ball links am Strafraum fest und legte ab auf den nachrückenden Bakker, dem eine absolute Sahne-Flanke an den zweiten Pfosten gelang. Dort hatte sich Andrich abgesetzt und köpfte mustergültig gegen Müllers Laufrichtung ins lange Eck - das erste Tor unseres Neuzugangs im Werkself-Dress (2.).
Der Torschütze besetzte gemeinsam mit Aránguiz die Doppelsechs, auf der Seoane auf den verletzten Exequiel Palacios verzichten musste. Kerem Demirbay nahm zunächst auf der Bank Platz - ebenso wie Daley Sinkgraven, Amine Adli und Lucas Alario, die gegen Budapest noch begonnen hatten.
Trotz der vielen Wechsel und deutlich kürzerer Vorbereitungszeit als der Gegner trat die Werkself von Anfang an hellwach auf, ging konsequent ins Pressing, konzentriert in die Zweikämpfe und war den Hausherren fast immer einen Schritt voraus. So auch in der 19. Minute, als Florian Wirtz die Kugel gewitzt über den heranstürmenden Kempf hinweghob und dadurch rechts durchbrach. Sein Pass in die Mitte war dann perfekt - und Schick musste aus kurzer Distanz nur noch einschieben.
Die Werkself hatte eigentlich alles im Griff, Stuttgart bekam kaum Zugriff aufs Spiel, es schien nach Plan zu laufen für Bayer 04. Doch dann kam Torschütze Andrich im Mittelfeld deutlich zu spät in einen Zweikampf mit Coulibaly und traf den Stuttgarter mit offener Sohle auf Kniehöhe. Schiedsrichter Benjamin Cortus zeigte zunächst Gelb, wurde vom VAR aber in die Review Area zitiert und änderte seine Entscheidung daraufhin auf Rot (31.).
Die Partie kippte daraufhin zu Gunsten der nun in Überzahl spielenden Schwaben, die mit ihrer ersten Gelegenheit direkt zum Anschlusstreffer kamen: Nach einer Freistoßflanke von Marmoush kam Mavropanos recht freistehend zum Kopfball. Lukas Hradecky parierte zwar prächtig, war dann aber machtlos gegen Mangalas Nachschuss (38.). Seoane reagierte direkt und stärkte mit Demirbay für Bellarabi wieder das Zentrum (39.), doch der VfB war bis zum Pausenpfiff klar am Drücker, Hradecky parierte einen strammen Distanzschuss von Kempf (44.).








Die schlechten Nachrichten rissen auch nach Wiederbeginn nicht ab. Zunächst musste Aránguiz nach einem Foul von Endo behandelt werden. Der Chilene konnte nach eingehender Behandlung zwar weitermachen, dafür musste aber Schick verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Für ihn kam Piero Hincapie zu seinem Bundesliga-Debüt, Bayer 04 formierte sich fortan gegen den Ball mit einer Fünferkette (50.). Stuttgart blieb wenig überraschend am Drücker. Hradecky zeigte eine tolle Flugparade gegen einen Kopfball von Marmoush (51.), der kurz darauf aus der Distanz zu ungenau zielte (53.).
Die taktische Umstellung trug nach kurzer Anlaufzeit aber Früchte. Die Werkself stand hinten nun kompakter, kam immer wieder zu Umschaltsituationen und durch Moussa Diaby zu zwei vorzeigbaren Möglichkeiten: Zunächst parierte Müller seine stramme Direktabnahme (54.), dann traf er nach einem Konter aus guter Position nur das Außennetz (60.). Zwar machte der VfB weiterhin das Spiel, doch das gefährlichere Team war trotzdem die Werkself: Kempf fälschte einen Wirtz-Schuss über das Tor ab (67.), Bakkers Kopfball nach Demirbay-Ecke flog ebenfalls drüber (69.).
Wirklich bemerkenswert: Der schier unglaubliche Wille, den die Werkself im Spiel gegen den Ball an den Tag legte. Unsere Jungs kämpften wie die Löwen, setzten sich auch mit einem Mann weniger immer wieder in den direkten Duellen durch - und erzwangen auf diese Weise tatsächlich in Unterzahl das 3:1: Im Mittelfeld blieben Demirbay und Wirtz permanent dran am Gegner, erzwangen Stuttgarter Fehler, ehe Wirtz schließlich entscheidend dazwischenspritzte und auf und davon zog. Links im Strafraum nahm der Youngster Maß und versenkte die Kugel vor dem Gästeblock punktgenau im langen Eck - ein Tor des Willens (70.).
Und der setzte sich auch in der Folge fort. Auch Wirtz und Diaby waren sich für keinen Meter Defensivarbeit zu schade, verrichteten viel Laufarbeit, Demirbay ackerte im Mittelfeld permanent und die Fünferkette verrichtete ihren Job vorbildhaft: Jonathan Tah und Odilon Kossounou räumten auf, was es aufzuräumen gab, auch Hincapie lieferte ein sehr ansprechendes Debüt. Stuttgart kam trotz Überzahl nur noch zu einer echten Chance durch Marmoush (79.). Auch sechs Minuten Nachspielzeit überstand die Werkself unbeschadet und fuhr einen ob der langen Unterzahl nur drei Tage nach dem Europa-League-Spiel äußerst beeindruckenden Erfolg ein.
Gut für Bayer 04: Nach diesem Kraftakt hat das Team nun knapp eine Woche Zeit bis zur nächsten Partie, die dann am kommenden Samstag, den 25. September (Anstoß 15.30 Uhr) in der BayArena gegen den punktgleichen FSV Mainz 05 stattfindet.
Die Statistik:
VfB Stuttgart: Müller - Mavropanos, Ito (60. Stenzel), Kempf, Sosa - Karazor (71. Klement) - Mangala (60. Al Ghaddioui), Endo - Massimo (71.Klimowicz), Marmoush, Coulibaly (83. Beyaz)
Bayer 04: Hradecky - Frimpong, Kossounou, Tah, Bakker - Andrich, Aránguiz - Bellarabi (39. Demirbay), Wirtz (86. Amiri), Diaby (86. Adli) - Schick (50. Hincapie)
Tore: 0:1 Andrich (2.), 0:2 Schick (19.), 1:2 Mangala (38.), 1:3 Wirtz (70.)
Gelbe Karten: Karazor, Coulibaly - Frimpong, Bakker, Aránguiz
Rote Karte: Andrich (31./grobes Foulspiel)
Schiedsrichter: Benjamin Cortus (Röthenbach a. d. Pegnitz)
Zuschauer: 23.450

Zweimal samstags, einmal freitags, einmal sonntags: Die Spieltermine der Bayer 04-Frauen vom 16. bis 19. Spieltag stehen fest. Drei der vier am Dienstag vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) zeitgenau angesetzten Spiele finden zu Hause im Ulrich-Haberland-Stadion statt.
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Trotz einer couragierten Leistung haben die Bayer 04-Frauen zum Auftakt der Bundesliga-Rückrunde eine Überraschung verpasst. Gegen den souveränen Spitzenreiter FC Bayern München unterlag die Mannschaft von Trainer Roberto Pätzold am Montagabend 0:3 (0:1). Ein früher Treffer der abgezockten Gäste, ein strittiger Elfmeterpfiff und ein weiterer Strafstoß verhinderten vor 3011 Zuschauern im ausverkauften Ulrich-Haberland-Stadion einen Punktgewinn der Leverkusenerinnen, die mit 22 Punkten aus 14 Spielen auf Tabellenplatz sieben überwintern.
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Die Werkself hat die schwarz-rote Weihnachtszeit mit einem emotionalen Besuch im Klinikum Leverkusen eingeläutet. Kristin Kögel, Melissa Friedrich und Louisa Remien von den Bayer 04-Frauen sowie Jonas Hofmann, Janis Blaswich und Niklas Lomb von der Lizenzmannschaft besuchten die jungen Patientinnen und Patienten auf der Kinderstation und erstmals auch auf der Kinderpalliativstation „Zeitinsel“. Mit dabei hatten sie viele vorab liebevoll eingepackte Geschenke und sorgten so für eine gelungene Überraschung bei Groß und Klein.
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Ein Überblick über die Ticket-Verkäufe zu den Heim- und Auswärtsspielen der Werkself in allen Wettbewerben.
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