Im Vergleich zum 0:1 bei Ferencvaros Budapest blieben nur Edmond Tapsoba und Charles Aránguiz in der ersten Elf übrig. Kapitän Lukas Hradecky kehrte zwischen die Pfosten zurück, Patrik Schick begann als alleinige Sturmspitze. Auf den offensiven Außenbahnen vertraute Cheftrainer Gerardo Seoane auf Moussa Diaby und Amine Adli. Jeremie Frimpong, Jonathan Tah, Piero Hincapie, Robert Andrich und Florian Wirtz komplettierten die Anfangsformation gegen die SGE.
Bayer 04 erwischte einen absoluten Traumstart, denn bereits nach fünf Minuten klingelte es das erste Mal im Frankfurter Kasten: Wirtz drang in den Sechzehner ein und spielte einen Hackenpass auf Andrich, der die Kugel sofort ins Zentrum zu Schick weiterleitete. Der Tscheche fackelte nicht lange und traf aus der Drehung zum 1:0. Die Werkself machte in der Folge weiter Druck, stand hinten kompakt und störte die Gastgeber früh im Spielaufbau. Dieser Aufwand wurde belohnt: Eintrachts Djibril Sow hatte den Ball im eigenen Strafraum mit der Hand gespielt, Schiedsrichter Marco Fritz entschied nach Betrachtung der TV-Bilder auf Elfmeter, den Schick sicher zum 2:0 verwandelte (22.).
Binnen weniger Minuten entwickelte sich die Partie dann aber zu einem absolut offenen Schlagabtausch, weil auch die SGE offensiv zur Entfaltung kam: Erst erzielte Innenverteidiger Tuta nach einer Ecke den 1:2-Anschlusstreffer (23.), anschließend verwertete Jesper Lindström ein herausragendes Zuspiel von Sow zum 2:2 – der Däne traf aus elf Metern platziert ins linke untere Eck (30.).
Plötzlich war das Spiel auch auf der Anzeigetafel wieder ausgeglichen und Leverkusen musste aufpassen, nicht den Faden zu verlieren. Doch die Seoane-Elf fing sich nach dem zweiten Gegentreffer. Auf dem Rasen wurde es derweil zunehmend ruppiger. Beide Teams schenkten sich keinen Zentimeter, dutzende intensiv geführte Zweikampf-Duelle dominierten diese Phase des Spiels. Nennenswerte Torchancen gab es im ersten Durchgang nicht mehr, sodass es mit einem 2:2-Remis in die Kabinen ging.
Wenige Minuten nach dem Seitenwechsel gab es gleich mal eine kalte Dusche für die Werkself: Nach einer Ecke landete die Kugel bei Verteidiger Evan Ndicka, der im Getümmel die Übersicht behielt und aus zehn Metern zum 3:2 vollstreckte (50.). Und die Eintracht drückte weiter aufs Gaspedal, wollte direkt mit dem nächsten Treffer nachlegen. Schließlich war es Hradecky zu verdanken, dass es nicht erneut im Kasten klingelte – der Kapitän rettete erst gegen Borré (52.) und danach gegen Filip Kostic (56.). Auf der anderen Seite hatte Diaby den Ausgleich auf dem Fuß, traf den Ball aber nicht richtig – links vorbei, weiter 2:3 (57.).
Dieses Spiel bot wahrlich keine Zeit zum Durchschnaufen, denn nur neun Zeigerumdrehungen nach Diabys Chance fiel der nächste Treffer – und wieder jubelten die Gastgeber: Nach einem Klärungsversuch von Hincapie kullerte der Ball zu Kristijan Jakic, der aus 15 Metern halbrechter Position per Direktabnahme wuchtig zum 4:2 in die Maschen traf. Hradecky war chancenlos (66.).
Bayer 04 trat unterdessen offensiv kaum noch in Erscheinung, die Eintracht spielte sich ihrerseits in einen Rausch. Bei den Gastgebern gelang einfach alles an diesem Tag: Borré legte am Sechzehner zurück auf Sow, der die Kugel aus der Distanz in den rechten Torwinkel schlenzte – ein Traumtor und erneut keine Chance für Hradecky (76.). Seoane reagierte von der Bank und brachte mit Karim Bellarabi, Nadiem Amiri und Lucas Alario nochmal frische Kräfte für den Angriff. Allerdings konnten auch sie die erste Auswärts-Niederlage in dieser Bundesliga-Saison nicht mehr verhindern. Es blieb beim 5:2 für die Eintracht.
Für die Werkself gilt es nun, sich kurz zu schütteln und den Blick gleich wieder nach vorne zu richten. Bereits am kommenden Mittwoch, 15. Dezember, ist Schwarz-Rot zu Hause gegen die TSG Hoffenheim gefordert. Anstoß in der BayArena ist um 20.30 Uhr. Das letzte Pflichtspiel in diesem Kalenderjahr gibt es dann in genau einer Woche: Am Sonntag, 19. Dezember, muss Bayer 04 beim SC Freiburg ran.
Die Statistik:
Frankfurt: Trapp – Tuta, Hinteregger, Ndicka – da Costa (84. Toure), Sow (85. Rode), Jakic, Kostic – Kamada (87. Lammers), Lindström (46. Hauge, 64. Lenz) – Borré
Bayer 04: Hradecky – Frimpong (75. Bellarabi), Tah, Tapsoba, Hincapie – Aránguiz (67. Palacios), Andrich (67. Demirbay) – Diaby, Wirtz (80. Amiri), Adli – Schick (80. Alario)
Tore: 0:1 Schick (5.), 0:2 Schick (22./Handelfmeter), 1:2 Tuta (23.), 2:2 Lindström (30.), 3:2 Ndicka (50.), 4:2 Jakic (66.), 5:2 Sow (76.)
Gelbe Karten: Frimpong, Aránguiz, Hincapie
Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)
Zuschauer: 12.000
Zweiter Test, erstes Tor für die Bayer 04-Frauen: Beim niederländischen Erstligisten PEC Zwolle hat die Werkself ihren ersten Sieg der Saisonvorbereitung nur knapp verpasst. In Wezep gelang der Mannschaft von Trainer Roberto Pätzold am Freitagnachmittag ein 1:1 (0:1). Wie schon beim Test gegen die TSG Hoffenheim (0:2) fehlten auch diesmal einige Profis. Innerhalb des 20er-Aufgebots verteilte der Coach erneut viel Spielzeit. Der Treffer des Tages gelang Sommer-Zugang Vanessa Fudalla (67.).
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