In einer Zeit, in der es noch keine Handys gibt, ich mir mein erstes kabelloses Telefon zulege, meine Haare mit einer Dauerwelle verunstalte, die Spieler sexy kurze Hosen tragen und es noch Positionen wie Libero und Vorstopper gibt, bereiten wir uns auf die neue Saison vor. Es gibt in der Bundesliga für einen Sieg nur zwei Punkte und es darf auch nur zweimal ausgewechselt werden. An die damals geltenden Torwartregeln kann ich mich nicht mehr genau erinnern, aber auf jeden Fall darf ich einen Rückpass noch aufnehmen.
Um 1988 erklären zu können, müssen wir ein Jahr zurückgehen in die Saison 1986/87. Eine Saison, in der der Bayer am 3. Spieltag das erste Mal Tabellenführer ist, dies auch noch zwei weitere Spieltage bleibt, den großen FC Bayern München am 12. Spieltag in seinem Stadion 3:0 bezwingt, wieder die Tabellenführung übernimmt und schließlich die Hinrunde mit einem grandiosen 3. Platz und nur zwei Punkten Rückstand auf die Bayern und Tabellenführer HSV beendet. In der Rückrunde läuft es nicht so rund. Wir verlieren mehr und mehr an Boden und zittern uns gerade so ins Ziel auf Platz 6. Das reicht allerdings noch nicht für den direkten Einzug in den UEFA-Pokal. Wir sind darauf angewiesen, dass der HSV den Zweitligisten Stuttgarter Kickers im Pokalendspiel besiegt. Was er dann auch Gott sei Dank in der 88. Minute durch einen Freistoß von Manni Kaltz und dem kurz darauffolgenden 3:1-Endstand durch ein Eigentor tut. Also haben wir uns wieder wie ein Jahr zuvor für den UEFA-Pokal qualifiziert.
Zur Saison 1987/88 bekommen wir drei Neue: Ralf Falkenmayer, Klaus Täuber und Andrzej Buncol. Knut Reinhardt und Jean-Pierre de Keyser aus der zweiten Mannschaft bekommen Profiverträge, Bernd Dreher rückt als Vertragsamateur in den Profikader.
In der Saisonvorschau sieht der Kicker uns auf Platz 1 bis 5. Ich zitiere: „Womit die Bayer-Spieler zusätzlich fertig werden müssen: Zweimal hintereinander erreichten sie Rang 6. Mit einem Hattrick würden sich die Fans sicher nicht zufriedengeben. Stillstand wird oft mit Rückschritt gleichgesetzt. Die Erwartungshaltung ist zweifellos gestiegen. Die Transferausgaben in Höhe von mehr als drei Millionen für die Spieler Täuber, Falkenmayer und Buncol haben ihren Teil dazu beigetragen.“ Drei Millionen D-Mark wohlgemerkt, nicht Euro. Ich nehme es vorweg: Die Bundesligasaison wird schlecht. Sehr schlecht. Irgendwie kommen wir nie richtig in Tritt. Dafür werden die UEFA-Cup-Spiele umso besser. Und um die wird es in den nächsten Monaten gehen. Unser erstes UEFA-Cup Spiel soll am 15. September 1987 anstehen, also wird der nächste Monat die beiden Spiele gegen die Wiener Austria betrachten.
Im August steigen allerdings schon die ersten Bundesligaspiele. Dem 1:0-Auftaktsieg im Ulrich-Haberland-Stadion gegen Waldhof Mannheim folgen zwei Unentschieden. Dann kommt die Mönchengladbacher Woche, in der wir zweimal, sowohl im Punkt- als auch im Pokalspiel, mit 1:2 auf dem Bökelberg verlieren. In der Woche zwischen den beiden Gladbach-Spielen gibt es noch eine 1:3-Heimniederlage gegen Eintracht Frankfurt und die Stimmung unterm Bayer-Kreuz im August 1987 ist wirklich schlecht.
Tranquillo Barnetta wird am 22. Mai 1985 im schweizerischen St. Gallen geboren. Quillo, wie er in Fußballerkreisen genannt wird, hat italienische Wurzeln. Sein Urgroßvater wanderte aus Italien in die Ostschweiz aus. Schon früh interessiert Quillo sich für den Fußball und spielt bereits im Alter von sechs Jahren im St. Galler Stadtteilverein FC Rotmonten. Mit elf Jahren wechselt er zu seinem Lieblingsverein, dem FC St. Gallen. Hier wird er zum Jugendnationalspieler. Mit seinen Teamkollegen der Schweizer U17-Nationalmannschaft gelingt ihm 2002 bei der Europameisterschaft der große Wurf. Im Finale besiegt die kleine „Nati“ das Team aus Frankreich nach Elfmeterschießen mit 4:2 und wird U17-Europameister.
Mehr zeigenSeit Gründung der 1. Bundesliga am 28. Juli 1962 zur Saison 1963/64 besteht der Unterbau aus fünf Regionalligen: Nord, Berlin, West, Südwest und Süd. Die Meister dieser fünf Ligen sind direkt für die Aufstiegsspiele qualifiziert, die damals in zwei Gruppen à vier Mannschaften durchgeführt werden. Des Weiteren die beiden Zweitplatzierten der Regionalliga West und Südwest. Außerdem bestreiten die beiden Vizemeister aus dem Norden und dem Süden ein Qualifikationsspiel um den achten Platz für die Aufstiegsrunde.
Mehr zeigenIm Video seht ihr eindrucksvolle und wichtige Tore der Bayer 04-Geschichte aus dem Monat Mai. Es geht dabei nicht immer um die Schönheit der Tore, sondern es sollen euch auch besondere Spiele und Spieler in Erinnerung gerufen werden.
Mehr zeigenAm 25. Mai 1985 herrschen hochsommerliche Temperaturen in Leverkusen. Der 32. Spieltag führt den 1. FC Köln ins Ulrich-Haberland-Stadion, das mit 13.000 Zuschauern für ein Derby nur sehr spärlich besucht ist. Das liegt vor allem an der Werkself, denn in dieser Saison hat Bayer 04 nur selten überzeugt und liegt vor dem Spiel auf dem 11. Tabellenplatz, nur drei Punkte vor Platz 16, dem Relegationsplatz. Aber bei der damaligen Zwei-Punkte-Regelung – es gab zwei Punkte für einen Sieg – und dem wesentlich besseren Torverhältnis kann die Werkself jeden Punkt gebrauchen, um nicht mehr in Not zu geraten.
Mehr zeigenAlles oder nichts lautet am letzten Spieltag der Verbandsliga-Saison 1974/75 die Parole. Denn erst jetzt entscheidet sich, wer Meister wird und damit zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga Nord berechtigt ist. Die früheren Mitkonkurrenten Viktoria Köln, SC Jülich 10 und der Bonner SC sind auf der Stecke geblieben.
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