Als wir am 15. September 1987 vor dem Spiel den Rasen betreten, um etwas Europapokal-Atmosphäre zu schnuppern, schallt uns ein alt vertrautes „Bayer, Bayer“ entgegen. Es haben sich rund 500 schwarz-rote Fans eingefunden. Nach unseren letzten Ergebnissen in der Bundesliga haben wir nicht erwartet, dass erstens so viele und zweitens so lautstarke Fans nach Wien kommen würden. Im großen und weiträumigen Praterstadion finden sich nicht die von Austria erhofften 30.000, sondern nur 11.500 Zuschauer ein. Ähnlich wie wir ist auch Austria in die Saison gestolpert und ihre Fans haben die verpasste Meisterschaft am letzten Spieltag der Vorsaison nicht vergessen.
Von Saisonbeginn an haben wir mit Verletzungen zu kämpfen, was sich durch das ganze Jahr zieht. Alois Reinhardt fällt schon in der Vorbereitung durch eine Knöchelverletzung aus, die ihm große Probleme bereitet. Er muss operiert werden und wird erst Ende Oktober langsam wieder fit. Für ihn muss Falko Götz auf der ungewohnten Vorstopper-Position spielen.
Hier die Aufstellung: Vollborn – Götz, Hörster, Zanter, Schreier, Buncol, Rolff, Falkenmayer, K. Reinhardt, Cha, Täuber (83. Waas)
Nach zwei Minuten hat Austria Wien die erste große Chance des Spiels, aber zum Glück für die Werkself treffen die Gastgeber nur den Pfosten. In den ersten 15 Minuten beherrscht Austria das Geschehen, aber je länger die Partie dauert, umso besser bekommt Bayer 04 sie in den Griff und erspielt sich auch Chancen. Die größte nach 21 Minuten, als Bum-kun Cha nach Flanke von Wolfgang Rolff mit einem Kopfball nur den Pfosten trifft. In der zweiten Halbzeit gibt es Möglichkeiten auf beiden Seiten, aber es fällt kein Tor und das Spiel endet mit einem für beide Seiten verdienten Unentschieden. Die Stimmung schwankt zwischen Optimismus und Skepsis. Optimismus angesichts der deutlichen Leistungssteigerung gegenüber den Bundesligaspielen, Skepsis aufgrund der Erinnerung an das vorangegangene Jahr, als es nach einem hart erkämpften 0:0 in Dukla Prag zu Hause nur zu einem 1:1 gereicht hatte.
In der Bundesliga schafft Bayer 04 endlich wieder nach zwei Heimspielniederlagen einen Sieg. Durch das bis dahin schnellste Tor der Bayer 04-Geschichte durch Ralf Falkenmayer nach 15 Sekunden und dem 2:0 von Christian Schreier nach 24 Minuten gelingt ein erlösender doppelter Punktgewinn gegen den Aufsteiger Hannover 96. Auch der darauffolgende Punktgewinn beim anderen Aufsteiger Karlsruher SC zeigt, dass die Werkself auf dem Weg zu mehr Konstanz ist.
Vor dem Rückspiel gegen Austria am 29. September 1987 initiieren Bayer 04 und die österreichische Fremdenverkehrswerbung eine Wiener Woche. Vom 23. bis 29. September gibt es in der Leverkusener City auf dem Rathausplatz „Wiener Spezialitäten für jeden Geschmack“, darunter Germknödel, Zwiebelkuchen und Wiener Schnitzel und Würstchen. Außerdem darf natürlich die Sachertorte nicht fehlen. Die bis 1987 größte Sachertorte der Welt wird vor dem Anpfiff von unserem Kapitän Wolfgang Rolff angeschnitten. Die Stücke werden für jeweils eine Mark für einen guten Zweck verkauft.
Die Aufstellung sieht wie immer zwei Stürmer vor: Bum-kun Cha und Herbert Waas, der vorerst sein letztes Spiel macht. Denn anschließend wird er an der Leiste operiert und fällt damit für den Rest der Hinrunde aus.
Auch hier die Aufstellung: Vollborn – Götz, Hörster, de Keyser, Schreier (78. Täuber), Buncol, Rolff, Falkenmayer, K. Reinhardt, Cha, Waas (71. Hantzidis)
Das Spiel läuft gut an, wir haben die Kontrolle und gehen in der 25. Minute durch einen Kopfball von Wolfgang Rolff in Führung. Keine sechs Minuten später der Schock: Webora trifft zum Ausgleich. In der Halbzeit stellt Trainer Erich Ribbeck die Mannschaft wieder neu ein, macht uns Mut und fordert mehr Biss.
Nur 31 Sekunden nach Wiederanpfiff erzielt Christian Schreier das 2:1. Dieses Tor bringt die nötige positive Stimmung ins Stadion. Elf Minuten nach dem zweiten Treffer schließt Thomas Hörster einen Konter erfolgreich ab und es steht 3:1. Die beiden Tore von Bum-kun Cha und Wolfgang Rolff erhöhen das Ergebnis auf 5:1 und wir haben die erste Runde erfolgreich gestaltet.
Emil „Bubi“ Becks wird am 12. März 1925 in Essen geboren. Seine Jugendzeit als Fußballer bestreitet er bei Union Frintrop. Über Adler Frintrop geht es im Seniorenbereich dann zu Rot-Weiß Oberhausen, wo er in seinem ersten Jahr in der 1. Oberliga West in 19 Einsätzen 10 Tore erzielt. Als spielender Mittelstürmer setzt er seine Teamkollegen geschickt ein und ist auch im Strafraum immer brandgefährlich. Mit zunehmendem Alter rutscht er positionell immer weiter nach hinten, bis er seine letzten Spiele als defensiver Mittelfeldspieler bestreitet.
Mehr zeigenEs ist der 27. März 1955. Bayer 04 erwartet die abstiegsbedrohte Borussia aus Mönchengladbach im Stadion Am Stadtpark. In der Oberliga West der Saison 1954/55 steht Rot-Weiß Essen vor dem Herner Stadtteilklub SV Sodingen auf Platz 1. Die Werkself spielt eine gute Saison und benötigt jeden Punkt, um sich nach der Niederlage in Münster eine Woche zuvor wieder näher an den zweiten Platz zu schieben, der zur Teilnahme an den Spielen um die Deutsche Meisterschaft berechtigen würde.
Mehr zeigenIm Video seht ihr eindrucksvolle und wichtige Tore der Bayer 04-Geschichte aus dem Monat März. Es geht dabei nicht immer um die Schönheit der Tore, sondern es sollen euch auch besondere Spiele und Spieler in Erinnerung gerufen werden.
Mehr zeigenVor dem 25. Spieltag der Saison 1999/2000 rangiert die Werkself zwei Punkte hinter dem amtierenden Meister Bayern München auf Platz 2 der Bundesliga-Tabelle. Seit dem 10. Spieltag steht der Titelverteidiger an der Spitze, und der Rest der Liga versucht mit den Bayern mitzuhalten. Ab dem 24. Spieltag entwickelt sich ein spannender Zweikampf zwischen Bayer 04 und dem FC Bayern, der bis zum Ende der Saison andauern wird.
Mehr zeigenAm 2. März 1975 ist der SV Baesweiler zu Gast im Ulrich-Haberland-Stadion. Mit dem 2:1-Sieg vor 1.600 Zuschauern nimmt die Werkself zwar Revanche für die Hinspiel-Niederlage, aber das Beste an diesem Spiel sind allein die zwei Punkte. Zu überzeugen wissen die Leverkusener gegen die kampfstarken Gäste nicht. Eigentlich sieht es nach dem frühen Führungstreffer durch Matthias Hemmersbach in der 8. Minute recht gut aus, aber die Werkself übertreibt es immer wieder mit Einzelaktionen. Insgesamt ist Bayer 04 in der ersten Halbzeit feldüberlegen. Und direkt nach der Pause gelingt durch einen Kopfball von Peter Surbach das 2:0, aber auf einmal läuft gar nichts mehr zusammen. Baesweiler erzielt nach einer Stunde den Anschlusstreffer und berennt das von Hubert Makel diesmal glänzend gehütete Tor. Ihm ist es am Ende zu verdanken, dass es beim 2:1-Sieg bleibt.
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