Bei meiner Recherche über diese Aktion bin ich auf den wundervollen Podcast der Nordkurve12 „Alle beide“ gestoßen, in dem unter anderem auch die Geschichte der „ersten“ Choreo erzählt wird. Auch auf der Bayer 04-Homepage gilt diese Choreografie mit den schwarz-roten Folienstreifen und den großen, auf Pappe gemalten Worten „Danke Markus Münch“ als eine der ersten in Deutschland überhaupt und in Leverkusen sowieso. Bestätigt in meiner Meinung erhoffe ich mir durch einen Besuch des Internet-Auftritts der Ultras Leverkusen vielleicht noch den einen oder anderen Hinweis, wie es zu dieser Choreo gekommen ist – und lese Folgendes: „Die erste Choreografie gab es dann 1994 beim UEFA-Cup-Spiel gegen den italienischen Vertreter AC Parma, als mit Hilfe eines Sponsors tausend kleine Schwenkfahnen verteilt wurden.“ Okay, das zählt nicht als reine Fan-Choreografie.
Danach weiter auf der Homepage: „So gab es im selben Jahr (1996!!! Anmerkung von mir) die erste Choreografie ohne Unterstützung durch den Verein oder einen Sponsor. Beim Spiel gegen den FC Bayern München wurden auf der ganzen Nordtribüne rote und schwarze Folien hochgezogen.“ 1996? Das macht mich stutzig und ich forsche nach. Das Heimspiel gegen den FC Bayern in der Saison 1995/96 war am 24. Spieltag, sprich am 23. März 1996. Ich finde keine Bilder, suche mir im Mediaportal das Video zum Spiel heraus und sehe beim Einlaufen weiße Papierschnipsel und viele Fahnen, aber keine schwarz-roten Folien. Etwas verwirrt lese ich weiter: „Die erste Aktion, die vom AK Stimmung (ein von Bayer 04-Fans in den 90ern ins Leben gerufener Arbeitskreis, um die Stimmung im Stadion zu verbessern, Anmerkung von mir) geplant und durchgeführt wurde, gab es dann 1996 im Derby gegen den 1. FC Köln.“ Von dieser Choreo habe ich noch nie gehört. Wieder ins Mediaportal und siehe da: Im Video vom Spiel sieht man vor dem Anpfiff Bayer 04-Fans mit DIN A3-Papierbögen in Schwarz und Rot in der Hand. Ich frage bei den Ultras Leverkusen nach und bekomme zwei Bilder in die Hand, die eine mit Papptafeln durchgeführte Choreografie bestätigen.
Jetzt wollte ich es ganz genau wissen und habe mir viele Fotos und Videos angeschaut. Mein Fazit?! Schon in den 50er-Jahren gehen die Fans mit Fahnen bestückt ins Stadion. Bis weit in die 70er ändert sich dieses Fanverhalten nur geringfügig. Ende der 70er werden die Fahnen mit Papierschnipseln aus dem Reißwolf unterstützt. Beim Relegationsspiel 1982 gegen unsere Freunde von Kickers Offenbach gleicht die Fankurve einem weißen Meer. Erst 1988 beim Heimspiel gegen den FC Toulouse artet es leider aus: Einige Schlaumeier wollen die Stimmung noch steigern und zünden die Papierschnipsel an, es dauert eine Weile, bis der Brand durch beherztes Eingreifen der Kurve gelöscht wird. Seit diesem Spiel sind Papierschnipsel verboten. Die erste richtig atemberaubende Stimmung wird dann am 18. Mai 1988, beim UEFA-Pokal-Endspiel, durch Verteilen von vielen Fahnen im gesamten Stadion hervorgerufen, finanziert vom Verein. Zum ersten Mal springt der Funke von den Tribünen auf den Platz über und löst eine unglaubliche Atmosphäre im Ulrich-Haberland-Stadion aus, die dann fast über die kompletten 120 Minuten plus Elfmeterschießen anhält.
Apropos Funke, auch abgesprochene Pyroaktionen sind Anfang der 90er-Jahre möglich, wie z.B. beim Präsentieren des neuen Blocktrikots von Talcid beim Heimspiel gegen den FC Bayern im Februar 1991. Die Aktion im Heimspiel des UEFA-Cup-Halbfinales gegen den AC Parma wird, wie oben beschrieben, von einem Sponsor finanziert. Jetzt kommen wir zur ersten richtigen Choreografie in Leverkusen. Ich glaube, dass die Papptafeln beim Heimspiel gegen den 1. FC Köln am 30. November 1996, dem 16. Spieltag der Saison 1996/97, als erste von Fans durchgeführte Choreografie gelten sollte und nicht, wie bisher angenommen, diejenige mit den schwarzen und roten Folien am 9. März 1997 gegen den FC Bayern. Also nichts mit 25 Jahre Choreos in Leverkusen, dafür komme ich mal locker drei Monate zu spät. Stattdessen können wir nun den 30. November 1996 als Geburtsstunde der Choreografien unter dem Bayer-Kreuz feiern.
Tranquillo Barnetta wird am 22. Mai 1985 im schweizerischen St. Gallen geboren. Quillo, wie er in Fußballerkreisen genannt wird, hat italienische Wurzeln. Sein Urgroßvater wanderte aus Italien in die Ostschweiz aus. Schon früh interessiert Quillo sich für den Fußball und spielt bereits im Alter von sechs Jahren im St. Galler Stadtteilverein FC Rotmonten. Mit elf Jahren wechselt er zu seinem Lieblingsverein, dem FC St. Gallen. Hier wird er zum Jugendnationalspieler. Mit seinen Teamkollegen der Schweizer U17-Nationalmannschaft gelingt ihm 2002 bei der Europameisterschaft der große Wurf. Im Finale besiegt die kleine „Nati“ das Team aus Frankreich nach Elfmeterschießen mit 4:2 und wird U17-Europameister.
Mehr zeigenSeit Gründung der 1. Bundesliga am 28. Juli 1962 zur Saison 1963/64 besteht der Unterbau aus fünf Regionalligen: Nord, Berlin, West, Südwest und Süd. Die Meister dieser fünf Ligen sind direkt für die Aufstiegsspiele qualifiziert, die damals in zwei Gruppen à vier Mannschaften durchgeführt werden. Des Weiteren die beiden Zweitplatzierten der Regionalliga West und Südwest. Außerdem bestreiten die beiden Vizemeister aus dem Norden und dem Süden ein Qualifikationsspiel um den achten Platz für die Aufstiegsrunde.
Mehr zeigenIm Video seht ihr eindrucksvolle und wichtige Tore der Bayer 04-Geschichte aus dem Monat Mai. Es geht dabei nicht immer um die Schönheit der Tore, sondern es sollen euch auch besondere Spiele und Spieler in Erinnerung gerufen werden.
Mehr zeigenAm 25. Mai 1985 herrschen hochsommerliche Temperaturen in Leverkusen. Der 32. Spieltag führt den 1. FC Köln ins Ulrich-Haberland-Stadion, das mit 13.000 Zuschauern für ein Derby nur sehr spärlich besucht ist. Das liegt vor allem an der Werkself, denn in dieser Saison hat Bayer 04 nur selten überzeugt und liegt vor dem Spiel auf dem 11. Tabellenplatz, nur drei Punkte vor Platz 16, dem Relegationsplatz. Aber bei der damaligen Zwei-Punkte-Regelung – es gab zwei Punkte für einen Sieg – und dem wesentlich besseren Torverhältnis kann die Werkself jeden Punkt gebrauchen, um nicht mehr in Not zu geraten.
Mehr zeigenAlles oder nichts lautet am letzten Spieltag der Verbandsliga-Saison 1974/75 die Parole. Denn erst jetzt entscheidet sich, wer Meister wird und damit zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga Nord berechtigt ist. Die früheren Mitkonkurrenten Viktoria Köln, SC Jülich 10 und der Bonner SC sind auf der Stecke geblieben.
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