Rückkehr von Fans: Bayer 04 ist vorbereitet – 300 Zuschauer im Pokal

Seit dem 7. März hat es kein Fußballspiel mit Zuschauern in der BayArena mehr gegeben. Damals schlug die Werkself in einem ausverkauften Haus Eintracht Frankfurt mit 4:0. Aktuell arbeitet Bayer 04 mit Hochdruck daran, dass in Zukunft wieder Spiele vor Zuschauern an der Bismarckstraße möglich sind. Bayer04.de hat den Stand der Dinge zusammengefasst.
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Vorgaben des Gesetzgebers

Wie viele Zuschauer für eine Sportveranstaltung zugelassen werden, entscheiden in Deutschland die jeweiligen lokalen und regionalen Gesundheitsbehörden. Die für Leverkusen verantwortlichen Stellen verweisen aktuell auf die in Nordrhein-Westfalen am 1. September in Kraft getretene Corona-Schutzverordnung. Demnach sind Sportveranstaltungen mit über 300 Zuschauern „aktuell nicht zulässig“, teilte ein Sprecher des NRW-Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales mit.

Konsequenzen für das Pokalspiel

Für die Erstrunden-Partie im DFB-Pokal am Sonntag, 13. September (Anstoß: 15.30 Uhr), gegen Eintracht Norderstedt bedeutet das konkret: In der BayArena sind 300 Zuschauer zugelassen. Bayer 04 hat daraufhin und nach Rücksprache mit dem Fan-Betreuung festgelegt, dass 170 Tickets aus dem zur Verfügung stehenden Kontingent unter den Mitgliedern der Fanszene verteilt werden. Davon gehen 20 Karten an Menschen mit Behinderungen und deren Begleiter. Eine Bewerbung für diese Karten ist aus organisatorischen Gründen nicht möglich; die infrage kommenden Anhänger werden vom Verein informiert. Deren Zuschauerverhalten wird Bayer 04 wertvolle Erkenntnisse für den weiteren Spielbetrieb liefern. Die restlichen Karten gehen an die Familien/Freunde der Lizenzspieler und Staff-Mitglieder sowie Partner des Vereins.

Ausblick auf das erste Bundesliga-Heimspiel

Sowohl die 36 Profi-Klubs als auch die DFL und verschiedene Politiker wünschen sich eine bundesweit einheitliche Lösung für die Rückkehr von Zuschauern in die Stadien. Daran arbeitet gerade eine Gruppe auf Ebene der Chefs der Staatskanzleien, die bis Ende Oktober einen Vorschlag unterbreiten soll. Somit muss man aktuell davon ausgehen, dass auch die Begegnung mit RB Leipzig – die von der Stadt Leipzig und dem Freistaat Sachsen eine Sondererlaubnis bekommen haben, vor 8.500 Zuschauern ihre Heimspiele austragen zu dürfen – am Samstag, 26. September, weiterhin vor nur 300 Zuschauern in der BayArena stattfinden wird. Das zweite Heimspiel der Werkself ist für Montag, 26. Oktober, terminiert. Dann wird der FC Augsburg an der Bismarckstraße zu Gast sein.

Das Konzept von Bayer 04 für Spiele vor Zuschauern

Genau wie RB Leipzig und die anderen Bundesliga-Klubs hat auch Bayer 04 ein umfangreiches, mehrstufiges Hygienekonzept inklusive organisatorischer Vorkehrungen entwickelt, das den lokalen Gesundheitsbehörden bereits vorliegt. Siehe auch das Kurz-Interview mit Fernando Carro, Vorsitzender der Geschäftsführung, zu dem Thema. Demnach wäre es möglich, im Idealfall knapp 10.000 Zuschauer für Spiele der Werkself in der BayArena zuzulassen. Die dann zur Verfügung stehenden Tagekarten werden im ersten Schritt ausschließlich unter den Dauerkarteninhabern verlost, die sich für die Spielzeit 2020/21 für die Variante „Lostopf“ entschieden haben. Damit ist auch die vom Gesetzgeber geforderte Rückverfolgbarkeit von Kontakten gewährleistet. Weitere Infos für die Dauerkarteninhaber gibt es HIER.

Eckpunkte des Konzeptes für die BayArena

Das Konzept für den Spielbetrieb mit Zuschauern in der BayArena orientiert sich an dem medizinisch-hygienischen Arbeitsschutz-Konzept der „Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb“ von DFL und DFB für die anstehende Saison 2020/21, das die Klubs in der DFL-Mitgliederversammlung am 3. September verabschiedet haben. Das oberste Ziel für die BayArena lautet, ein vertretbares Risiko zu gewährleisten, welches angesichts der Pandemie-Entwicklung und der Bedeutung des Fußballs (sozial- und gesellschaftspolitisch sowie wirtschaftlich) den Spielbetrieb mit Zuschauern möglich macht.

Folgende Eckpunkte wurden festgelegt:

  • In der BayArena muss grundsätzlich ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Das gilt vor allem dann, wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann.
  • „Seating-Modell“: Auf der Tribüne werden die Zuschauer in so genannten „Clustern“ (bis maximal sechs Personen) platziert. In diesem „Cluster“ sitzen Dauerkarteninhaber zusammen, die vor der Verlosung angegeben haben, zu einem „sozialen Verbund“ zu gehören. Weil zwischen den Clustern ein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten wird, können die Zuschauer auf ihrem Platz den Mund-Nasen-Schutz abnehmen. Durch dieses „Seating-Modell“ in Verbindung mit der Verlosung unter den Dauerkarteninhabern variiert die Gesamtkapazität von Spiel zu Spiel. Nähere Informationen dazu werden die Dauerkarteninhaber, die sich für die Variante „Lostopf“ entschieden haben, rechtzeitig vor der ersten Auslosung erhalten. 
  • Durch die Block- und Sektoren-Trennung sowie die entsprechende Wegeführung mit Abstandsmarkierungen wird sichergestellt, dass die Zuschauer überall den Mindestabstand wahren können.
  • Das vollautomatische Zugangssystem inklusive QR-Codes, die den Gewinnern der Verlosung per Mail zugeschickt werden, sowie das kontaktlose Bezahlen in der BayArena erfüllen die hygienischen Vorgaben.
  • Selbstverständliche werden sämtliche Kontaktflächen vor und während der Veranstaltung regelmäßig gereinigt und desinfiziert.
  • Das Mitführen von Taschen, die größer sind als DIN A4, ist verboten. Darüber hinaus appelliert Bayer 04 an die Besucher, frühzeitig anzureisen und regelmäßig die zur Verfügung stehenden Desinfektionsspender und Waschmöglichkeiten zu nutzen.

Pandemie-Aktivität

Im Vergleich zum vorherigen Hygienekonzept der Task Force, das Grundlage für den Spielbetrieb nach dem Re-Start war, wurden Abstufungen bei der Pandemie-Aktivität vorgenommen. Die Einteilung folgt der Anzahl an Neuinfektionen pro Woche pro 100.000 Bürger im jeweiligen Landkreis der Klubs und den angrenzenden Landkreisen. Die Schwellen liegen dabei unter jenen, die für die Beurteilung der allgemeinen Infektionslage in Deutschland gängig sind: Das Pandemie-Level „hoch“ gilt bereits ab 35 Neuinfektionen, das Pandemie-Level „mittel“ zwischen fünf und 35 Neuinfektionen, das Pandemie-Level „niedrig“ unterhalb von fünf Neuinfektionen – jeweils pro Woche pro 100.000 Einwohner.

Ergänzende DFL-Beschlüsse

Bei einer Mitgliederversammlung der DFL am 4. August wurden folgende Beschlüsse für den Spielbetrieb mit Zuschauern verabschiedet. Sie gelten mindestens bis zum 31. Dezember:

  • keine Gästefans
  • keine Stehplätze
  • kein Alkoholausschank (zunächst bis Ende Oktober 2020)
  • Verpflichtung zur Ermittlung von Identität und Kontaktdaten im Fall von Infektionen im Zusammenhang mit dem jeweiligen Heimspiel, um Infektionsketten früh und effektiv unterbrechen zu können.

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