
„1200 Zuschauer sahen gestern auf dem Platze am Hemmelrather Weg einen Meisterschaftskampf, im wahrsten Sinne des Wortes. Von der ersten bis zur letzten Minute Kampf … wenn auch verschiedentlich unfair gespielt wurde, dies bleibt ja auch nicht aus. Jedenfalls verstand es der Schiedsrichter immer im richtigen Moment einzugreifen. Opladens Mannschaft spielte gut, wenn ihre Stürmerreihe nicht mehr Tore schoss, so lag das nicht an Unvermögen, sondern an der prächtigen Arbeit des Leverkusener Torwächters. Besonders in der zweiten Spielhälfte sah man ein ganz überlegenes Spiel der Opladener, außer den ersten zehn Minuten und den Schlussangriffen. Die Gastgeber können jedenfalls sagen, wir haben mit Glück einen Punkt gerettet. Sämtliche Spieler der Gäste standen durch, keine Lücke, die Verteidigung mit einem guten Schlag und einer besonders in der ersten Halbzeit guten Deckung. Die Läuferreihe, namentlich Schlemper und Kauter, warfen ihren Sturm immer wieder nach vorne und schafften unermüdlich im Mittelfelde, sodass die Farbenstädter gar nicht hierüber hinauskamen. Im Sturm fand man ein harmonisches Zusammenspiel vor, wenn auch manche Sache versiebt wurde.
Die Leverkusener hatten ihren besten Mann in Torwächter König, weiterhin war die Verteidigung auf dem Posten und ebenso arbeitete die Läuferreihe. Der Aufbau ließ ja zeitweise zu wünschen übrig, die Flanken waren nicht genau und zudem spielte man zu hoch. Der Sturm konnte in der ersten Hälfte zufriedenstellen. Peckhaus als Mittelstürmer konnte gefallen. In der ersten Hälfte dominierten die Gastgeber leicht, manche gute Torgelegenheit wurde verpasst, dagegen gehörte, wie schon oben erwähnt, den Gästen die zweite Hälfte deutlich. Dem Spielverlauf nach zu urteilen, müsste das Spiel Opladen gewonnen haben, aber letzten Endes ist ja auch „Verteidigen“ eine Kunst. Sehen wir uns die Spielmomente einmal näher an:
Die erste Viertelstunde geht leicht an Leverkusen. Peckhaus verpasst einmal, ein wenig später geht der Ball eben über die Latte. Eine Ecke wird abgewehrt, dann die Gegenseite, König rettet verschiedentlich. Der Opladener Sturm hat sich noch nicht recht gefunden, sie verfangen sich im eigenen Kombinationsnetz. Dann kommt Opladen gut ins Spiel, der Mittelstürmer gibt zum Halbrechten und dieser verwandelt mit spitzem Schuss unhaltbar für König zum ersten Treffer. Leverkusen lässt sich nicht entmutigen, sie greifen wieder beherzt an, können aber bis zum Halbzeitpfiff nichts mehr erreichen.
Gleich zu Anfang der zweiten Hälfte drängt Leverkusen stark. Ein Alleingang von Dickbrenner führt zur Ecke. Diese von demselben Spieler geschossen, landet direkt ins Netz. Kauter will noch retten, aber er befördert das Leder ganz hinein (Ihm ist also keine Schuld zu geben). Dann war es aus mit Leverkusen, Opladen wird drückend überlegen, es wird geschossen und geschossen … in den Händen des Leverkusener Torwächters jetzt … nein Latte! Dann steht Steinacker frei, knapp neben den Pfosten. Die Gastgeber haben lange bange Minuten auszustehen, aber den Gästen gelingt nichts mehr, im Gegenteil, eine Minute vor Schluss wäre den Einheimischen bald noch der Sieg gelungen, als Dickbrenner frei vor dem Tore den Ball … über die Latte hebt. Da! Aber meine Herren, es war der Schlusspfiff. Die Punkte wurden somit unter Brüdern geteilt.“
So war die Berichterstattung in den 1930er-Jahren. Sehr authentisch, manchmal mit sehr spitzem Stift, durchaus auch kritisch und immer hautnah am Ball. Und Derbys spielte man damals noch unter Brüdern.

Peter Zanter wird am 11. November 1965 in Wermelskirchen im Rheinland geboren. Schon früh zeigt sich seine Leidenschaft für den Fußball: Als Kind kickt er begeistert in den Jugendmannschaften des SV Dabringhausen und des SV Wermelskirchen. Seine spielerischen Qualitäten und sein diszipliniertes Auftreten bleiben nicht lange unentdeckt – und so wechselt er schon in jungen Jahren in die Jugendabteilung von Bayer 04.
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Boris Zivkovic wird am 15. November 1975 im bosnischen Zivinice geboren, das heute zu Bosnien und Herzegowina gehört. Schon in jungen Jahren schnürt er die Fußballschuhe für den FK Sarajevo. Doch seine Jugendzeit ist geprägt von den Wirren des Jugoslawienkriegs. Mit gerade einmal 17 Jahren wird auch er zu den Waffen gerufen und nimmt an den Kampfhandlungen teil – ein Schicksal, das viele junge Männer seiner Generation teilen mussten.
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Ausnahmsweise soll es an dieser Stelle einmal um mich selbst gehen. Um meinen Weg in den Fußball, meine Jahre als Torhüter bei Bayer 04 und meine „Karriere nach der Karriere“ bei diesem großartigen Klub. Also, kommt gerne mit auf eine kleine Zeitreise…
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Es ist der 1. November 1985, Freitagabend, Flutlicht an. Der Spitzenreiter Werder Bremen mit seinem Trainer Otto Rehhagel kommt ins Ulrich-Haberland-Stadion. 15.000 Zuschauer wollen sich dieses Spitzenspiel anschauen, denn die Werkself steht mit ihrem neuen Trainer Erich Ribbeck mit nur fünf Punkten Rückstand auf die Spitze auf Platz vier der Tabelle.
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Im Video seht ihr eindrucksvolle und wichtige Tore der Bayer 04-Geschichte aus dem Monat November. Es geht dabei nicht immer um die Schönheit der Tore, sondern es sollen euch auch besondere Spiele und Spieler in Erinnerung gerufen werden.
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