Geburtstagskind des Monats 2: Boris Zivkovic wird 50

Boris Zivkovic wird am 15. November 1975 im bosnischen Zivinice geboren, das heute zu Bosnien und Herzegowina gehört. Schon in jungen Jahren schnürt er die Fußballschuhe für den FK Sarajevo. Doch seine Jugendzeit ist geprägt von den Wirren des Jugoslawienkriegs. Mit gerade einmal 17 Jahren wird auch er zu den Waffen gerufen und nimmt an den Kampfhandlungen teil – ein Schicksal, das viele junge Männer seiner Generation teilen mussten.

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Nach dem Krieg verschlägt es ihn ins kroatische Slavonski Brod, wo er sich dem NK Marsonia anschließt. Dort gelingt dem kompromisslosen Manndecker der Durchbruch im Seniorenbereich. 1996 folgt der Wechsel zum Zagreber Klub NK Hrvatski Dragovoljac – was übersetzt „Kroatische Freiwillige“ bedeutet. In dieser Zeit macht Zivkovic auch auf sich aufmerksam und sammelt erste Einsätze in der kroatischen U21-Nationalmannschaft.

Sein Talent bleibt auch im Ausland nicht unbemerkt. Bayer 04-Manager Reiner Calmund wird auf den robusten Verteidiger aufmerksam und holt ihn 1997 in die Bundesliga. In den folgenden sechs Jahren wird Boris zum festen Bestandteil der Werkself. Er absolviert 208 Pflichtspiele und erzielt dabei 12 Tore. Und er hütet am 14. Oktober in Bremen auch mal für drei Minuten das Tor, nachdem Bayer 04-Keeper Pascal Zuberbühler wegen einer Roten Karte vom Platz geflogen war und die Werkself das Wechselkontingent schon ausgeschöpft hatte. Den folgenden Elfmeter musste Boris passieren lassen, brauchte aber in den letzten Minuten des Spiels nicht mehr eingreifen. Mit der Werkself wird er dreimal Vizemeister und steht 2002 im Finale der UEFA Champions League. Auch wenn das legendäre Endspiel gegen Real Madrid verlorengeht, bleibt diese Saison als eine der bedeutendsten in der Vereinsgeschichte unvergessen.

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Nach der schwierigen Saison 2002/2003, in der sich Bayer 04 erst am letzten Spieltag vor dem Abstieg rettet, zieht es Boris nach England zum FC Portsmouth. Obwohl er gerne in Leverkusen geblieben wäre, kann sich der Verein die bisherigen Gehälter nicht mehr leisten. Das reduzierte Vertragsangebot lehnt Boris ab – und wagt den Schritt auf die Insel.

Sein Aufenthalt in England bleibt jedoch kurz. Bereits nach einem Jahr kehrt er in die Bundesliga zurück – diesmal zum VfB Stuttgart. Doch im Schwabenland will es für den Defensivmann nicht wirklich rund laufen: In zwei Jahren bringt er es nur auf 23 Bundesligaeinsätze. In der Saison 2005/06 wird er an den 1. FC Köln ausgeliehen, doch auch in der Domstadt bleibt ihm der Platz in der Stammelf verwehrt.

Zur Saison 2006/2007 wechselt Boris schließlich nach Kroatien zu Hajduk Split. Dort findet er noch einmal zu alter Stärke zurück und wird Stammspieler. Nach drei erfolgreichen Jahren beendet er 2009 seine aktive Karriere.

Auch auf internationalem Parkett kann Boris auf eine beeindruckende Laufbahn zurückblicken. Während seiner Zeit in Leverkusen wird er erstmals in die kroatische Nationalmannschaft berufen und nimmt 2002 an der Weltmeisterschaft in Japan und Südkorea teil. Zwar sieht er im ersten Gruppenspiel eine Rote Karte, dennoch steht er insgesamt 39-mal für sein Heimatland auf dem Platz und gilt in seiner aktiven Zeit als einer der verlässlichsten Abwehrspieler Kroatiens.

Auch nach dem Karriereende bleibt er dem Fußball treu. Gelegentlich ist er in der BayArena zu Gast und läuft, wenn es seine Zeit erlaubt, für die Traditionsmannschaft von Bayer 04 auf. Seit über 20 Jahren ist Boris Zivkovic mit seiner Frau Ivona verheiratet. Gemeinsam haben sie einen Sohn, der inzwischen selbst als Profi für Dinamo Zagreb spielt – und damit in die Fußstapfen seines Vaters tritt.

Lieber Boris, ich wünsche dir zu deinem 50. alles Gute! Bleib gesund und lass dich feiern.

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