Mottenkiste: Vor 75 Jahren – Vereinswappen über dem Haupteingang

Am 29. Januar 1950 kommt es zum Meisterschaftsspiel in der 2. Oberliga West zwischen Bayer 04 und Preußen Krefeld. Nach der eine Woche zuvor erlittenen 2:3-Niederlage bei Rapid Köln möchte die Werkself beweisen, dass sie aus der Niederlage gelernt hat. 6.000 Zuschauer strömen an diesem kühlen Januarsonntag auf den Bayer-Platz, wie der alte Stadtpark im Volksmund genannt wird. Hauptattraktion an diesem Tag ist allerdings nicht das Spiel, sondern der neue Haupteingang, über dem seit diesem Tag der Schriftzug „Sportvereinigung Bayer 04 Leverkusen“ und das Vereinslogo prangen.
Vereinswappen über dem Haupteingang am Stadtpark

Das Spiel selbst gestaltet sich von Beginn an schwierig für die Werkself. Die Gäste gehen durch ihren ersten Angriff in Führung, dann verletzt sich Emil Becks und kann nur noch humpelnd am Spiel teilnehmen. Als Paul Wiorek dennoch bei einem Bayer 04-Angriff die Latte trifft, keimt Hoffnung auf. Aber diese erlischt nach zwanzig Minuten, denn die Seidenstädter kommen zum zweiten Treffer. Glück für die Werkself, dass der zweifache Torschütze der Krefelder nach 30 Minuten wegen „ständiger Widerrede“ – übersetzen können wir das mit Schiedsrichterbeleidigung – vom Platz gestellt wird. So ist die Anzahl der spielfähigen Spieler wenigstens wieder ausgeglichen. Danach kann Bayer 04 durch Manfred Höher auf 1:2 verkürzen und es geht in die Halbzeit.

In der zweiten Halbzeit rollt ein Angriff nach dem anderen auf das Preußen-Tor, aber die 6.000 Werkself-Fans müssen bis zur 78. Minute warten, ehe der Ausgleich durch Helmut Laaser gelingt. Fünf Minuten vor dem Ende erhält ein Krefelder Spieler einen weiteren Platzverweis und in den letzten Minuten tummeln sich 20 Spieler im Krefelder Strafraum. In buchstäblich letzter Sekunde gelingt Helmut Laaser unter dem Jubel der Bayer 04-Fans der Siegtreffer.

Paul Wiorek am 29. Januar 1950

Neben dem Sieg und den zwei Punkten ist eindeutig der neue Haupteingang das Gesprächsthema des Tages. Für die nächsten Jahre gehen die Massen unter dem Vereinslogo in den alten Stadtpark. Als Andenken an dieses schöne Tor hat die NK12 vor ein paar Jahren eine Nachbildung an der Ecke Walter-Nernst-Straße/Am Stadtpark anbringen lassen.

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