Mottenkiste: Vor 65 Jahren – Sechs Tore im Stadtpark

Am 19. April 1959 treffen in der 2. Oberliga West die Tabellennachbarn Bayer 04 Leverkusen und Wuppertaler SV aufeinander. Am vorletzten Spieltag der Saison 1958/59 geht es für den Tabellenvierten und -fünften um nichts mehr. Und doch liefern sich die beiden Kontrahenten ein mitreißendes Spiel.
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Seit November 1958 muss die Werkself ihre Heimspiele wieder im altehrwürdigen Stadtpark austragen, denn bei einem Freundschaftsspiel gegen den MSV Duisburg wurde der Rasen im 1958 fertiggestellten Ulrich-Haberland-Stadion wegen der fehlerhaften Drainage so ramponiert, dass dieser ausgetauscht werden muss. Für den Rest der Saison bestreitet Bayer 04 seine Heimspiele wieder in der alten Wirkungsstätte am Stadtpark.

Bei frühlingshaftem Wetter geht Bayer 04 in der ersten Minute durch Horst Stollenwerk mit 1:0 in Führung. Neben ihm stehen mit Werner Röhrig und Heinz Höher zwei weitere Spieler aus dem eigenen Nachwuchs auf dem Platz. Für den verletzten Stammtorwart Fredy Mutz steht Heinz Müller im Tor. Bis zur Halbzeit entwickelt sich ein spannendes Spiel, in dem der WSV zwanzig Minuten später ausgleicht und kurz darauf sogar in Führung gehen kann. Vor 3.500 Zuschauern trifft allerdings Heinz Höher noch vor der Pause zum 2:2.

Heinz Höher ist nicht der einzige zukünftige Bundesliga-Trainer, denn auf Wuppertaler Seite spielt ein junger ehrgeiziger Abwehrspieler namens Erich Ribbeck, der die Werkself 1988 zum UEFA-Pokalsieg führt. Außerdem zieht bei den Bergischen Horst Szymaniak die Fäden im Mittelfeld, der später Anfang der 60er-Jahre in Italien für Catania, Inter Mailand und FC Varese in der ersten Liga spielen wird.

In der zweiten Halbzeit bringt der Wuppertaler Mittelstürmer Ulrich Kohn in der 69. Minute seine Farben wieder in Führung, doch kurz vor Ende kann erneut Horst Stollenwerk unter dem Jubel der Bayer 04-Fans zum 3:3 ausgleichen.

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