Leider muss Trainer Raymond Schwab auf zwei wichtige Spieler verzichten. Linksaußen Paul Wiorek ist aufgrund seiner Roten Karte aus dem letzten Spiel gesperrt und Mittelstürmer Emil Becks angeschlagen. Für die beiden laufen Hans Flohr und Reinhold Pütz auf. Eine starke Bayer-Mannschaft setzt die Kölner von Beginn an unter Druck. Doch in der 27. Minute der erste Nackenschlag – 0:1. Den beantwortet Karl-Heinz Spikofski vier Minuten später zwar mit dem Ausgleich, doch noch vor der Halbzeitpause geht der Gast erneut in Führung. Eine gut aufspielende Werkself liegt unglücklich zurück. Trainer Raymond Schwab nimmt zur zweiten Hälfte einige Veränderungen vor. Er stellt den spielstarken Mittelstürmer Hans Flohr auf Linksaußen, aber von nun an läuft nichts mehr im Spiel der Werkself, die zu langsam und behäbig agiert. Außerdem hat Torhüter Helmut Rennen einen rabenschwarzen Tag erwischt. Die Kölner legen mit seiner Hilfe noch zweimal nach und so endet das Spiel mit einer enttäuschenden 1:4-Niederlage. 5.000 Zuschauer gehen nach dem Spiel enttäuscht nach Hause – oder zur Kirmes.
Eine Woche später muss die Werkself nach Remscheid. In der Glockenkampfbahn ist sie zu Gast beim dortigen VfL Marathon. 3.000 Zuschauer wollen diese Partie sehen, in der Bayer 04 mit einem neuen Torhüter aufläuft. Für den im letzten Heimspiel indisponierten Helmut Rennen steht erstmals Hans Müller im Tor. Und der überrascht mit einer tadellosen Leistung. Weiterhin ohne Paul Wiorek, dessen Strafe jetzt vom Verband auf vier Spiele Sperre festgelegt wurde, und Emil Becks, aber diesmal mit Guido Hartmann auf Linksaußen gelingt den Farbenstädtern ein nicht für möglich gehaltener Auswärtssieg. Nach einem ausgeglichenen Spiel in der ersten Halbzeit erzielt Rechtsaußen Theo Kirchberg in der 69. Minute die dann verdiente Führung für Bayer 04. Denn in der zweiten Halbzeit spielte die Werkself auf ein Tor und legte neun Minuten nach dem ersten Treffer durch Guido Hartmann nochmal nach. Eine überragende Läuferreihe mit dem langen Peter Röger, Kapitän Hans Frömmel und Taktgeber Heinz Papenhoff dominiert in der zweiten Halbzeit Ball und Gegner. So fährt die Mannschaft von Trainer Raymond Schwab zwei wichtige Auswärtspunkte ein.
Mit 9:5 Punkten steht Bayer 04 auf Platz 3 und trifft im nächsten Heimspiel auf die punktgleichen Preußen aus Krefeld. Erneut holt Pressesprecher Nelles in seinem „Bayer 04-Sprachrohr“ die Motivationskeule raus und animiert alle Leverkusener zum Kommen und ein „Anfeuer-Konzert“ hinzulegen, wie es der Stadtpark noch nie gehört hat. Die Zuschauer sehen eine Bayer-Elf, die sich eine leichte Feldüberlegenheit erspielt, aber auch die Gäste aus Krefeld kommen zu Torchancen. In der 41. Minute gehen sie sogar in Führung, die Karl-Heinz Spikofski aber postwendend vom Anstoß weg wieder ausgleichen kann. In der zweiten Halbzeit beginnen beide Mannschaften mit starkem Siegeswillen. Viel Tumult bei den Zuschauern gibt es, als der Keeper der Gäste einen Ball hinter der Torlinie hält. Von diesem Moment an kommt eine harte Note ins Spiel, der der Schiedsrichter nicht immer Herr wird.
Ein schneller Konter der Preußen bringt die Gäste wieder in Führung, doch in der 65. Minute gelingt Theo Kirchberg der verdiente Ausgleich. Die Krefelder verteidigen jetzt ihr Tor, allerdings äußerst hart – Karl Heinz Spikofski und Hans Flohr fallen zeitweise aus und kommen nach kurzer Erholungsphase wieder auf den Platz. Zehn Minuten vor Schluss gelingt es dann Karl-Heinz Spikofski, eine Vorlage von Theo Kirchberg zum vielumjubelten 3:2-Siegtor einzuschießen. Punktgleich mit dem SC West Köln und nur einen Zähler hinter Tabellenführer Rapid Köln steht Bayer 04 nun mit 11:5 Punkten auf Platz 3 der Tabelle.
Zum nächsten Auswärtsspiel gegen den SSV Wuppertal, neben der TSG Vohwinkel 80 einer der beiden Gründungsvereine des Wuppertaler SV, begleiten sehr viele Bayer 04-Anhänger ihre Mannschaft ins Stadion am Zoo. Die 8.000 Zuschauer sehen ein rassiges Spiel auf Oberligaformat. Beide Mannschaften glänzen mit tollen Spielzügen und kämpferischem Einsatz. Nach einem 0:0 zur Halbzeit schießt Rechtsaußen Theo Kirchberg aus fast unmöglichem Winkel den einzigen Treffer des ganzen Spiels. Die letzten Minuten der Partie kann die Werkself kontrollieren und fährt mit einem glücklichen, aber nicht unverdienten 1:0-Sieg nach Leverkusen.
Am 29. Oktober können sich die Leverkusener Zuschauer auf ein reichhaltiges Programm im Stadion freuen. Nach dem Meisterschaftsspiel der Frauen-Feldhandballmannschaft um 10 Uhr treten um 11 Uhr die Männer im Lokalderby gegen TuS 82 Opladen an. Wenn die Reservemannschaften der Fußballer ihr Spiel, das um 13.15 Uhr beginnt, beendet haben, darf die erste Mannschaft um 15 Uhr den Rasen des Bayer-Platzes betreten. Gegner ist TuRu Düsseldorf. Trotz Dauerregen tummeln sich 3.000 Zuschauer auf den Rängen und sehen ein schnelles und abwechslungsreiches Spiel. Linksaußen Paul Wiorek hat seine Strafe endlich abgesessen und steht wieder in der Startelf.
Alle elf Bayer-Spieler sind von der ersten Minute an hellwach und heizen der TuRu-Abwehr mit ihren dauernden Positionswechseln gehörig ein. Ein Doppelschlag durch Richard Job nach einem Eckball und durch Theo Kirchberg nach Maßflanke von Paul Wiorek in der 21. und 23. Minute bringt die Werkself auf die Siegerstraße. In der zweiten Halbzeit kann Bayer 04 seine Fans aber nicht mehr erwärmen. So stehen die Leverkusener Fans im Regen und warten genauso wie ihre Mannschaft auf den Abpfiff. Nach diesem 2:0-Sieg übernimmt Bayer 04 Leverkusen erstmals die Tabellenführung in der 2. Oberliga West.
Zoltan Sebescen wird am 1. Oktober 1975 in Ehingen geboren und beginnt bereits im Kindesalter mit dem Fußballspielen. Schon früh zeigt sich sein Talent, sodass er 1982 in die Jugendabteilung der Stuttgarter Kickers aufgenommen wird. Dort durchläuft er sämtliche Jugendmannschaften und entwickelt sich kontinuierlich weiter. Sein Durchbruch im Herrenbereich gelingt ihm Mitte der 1990er-Jahre, als er bei den Kickers den Sprung in die erste Mannschaft schafft. Mit seiner Schnelligkeit, seiner Dynamik und seinem Offensivdrang macht er sich bald auch über die Region hinaus einen Namen. Er steigt mit seiner Mannschaft 1996 aus der Regionalliga Süd in die 2. Bundesliga auf und hält mit den Stuttgartern drei Jahre die Liga.
Mehr zeigenJens Nowotny wird am 11. Januar 1974 im baden-württembergischen Malsch geboren. Er spielt als Jugendlicher beim SV Spielberg und Germania Friedrichstal und wechselt später in die Jugend des Karlsruher SC. Schon als 15-Jähriger wird er fester Bestandteil der deutschen Jugend-Nationalmannschaft und durchläuft sämtliche Auswahlteams des DFB. Ein Höhepunkt ist ein U15-Länderspiel gegen England im Londoner Wembley.
Mehr zeigenEs ist Dienstagabend, der 20. Oktober 2015 – Champions-League-Abend in der BayArena. Zu Gast: die AS Rom. Was die Zuschauer erwartet, ist ein denkwürdiges Fußballspiel voller Dramatik, Tempo und Emotionen. Die Werkself legt los wie die Feuerwehr und überrollt die leicht favorisierten Italiener in der Anfangsphase regelrecht. Bereits nach zwanzig Minuten steht es 2:0 – beide Tore erzielt der mexikanische Torjäger Chicharito. Mit bissigem Pressing und mutigem Offensivspiel setzt Bayer 04 die Gäste permanent unter Druck und hat sogar Chancen auf das 3:0. Doch kurz vor der Pause dreht Roms Kapitän Daniele De Rossi auf: Mit einem Doppelpack bringt er seine Mannschaft zurück ins Spiel – 2:2 zur Halbzeit.
Mehr zeigenIm Video seht ihr eindrucksvolle und wichtige Tore der Bayer 04-Geschichte aus dem Monat Oktober. Es geht dabei nicht immer um die Schönheit der Tore, sondern es sollen euch auch besondere Spiele und Spieler in Erinnerung gerufen werden.
Mehr zeigenAm 23. Oktober 1960 kommt es im DFB-Pokal, für den man sich damals über die Pokalwettbewerbe der Regionalverbände qualifizieren musste, zu einem mit Spannung erwarteten Lokalderby: Der SV Schlebusch empfängt die Werkself von Bayer 04 Leverkusen. Rund 2.000 Zuschauer strömen ins Stadion „Am Bühl“ und verfolgen gebannt den Anpfiff um 15 Uhr.
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