Eine Woche später bei der DJK Westwacht Aachen erspielt sich Bayer 04 einen Punkt, den sechsten im sechsten Auswärtsspiel. Die Tore von Peter Surbach und Matthias Brücken zur jeweiligen Führung reichen einer mit zunehmender Spieldauer abbauenden Werkself zum Remis. Kondition ist in den letzten Partien nicht unbedingt die Stärke der Schwarz-Roten. Allerdings kann dies den Gesamteindruck der Bayer 04-Mannschaft nicht trüben. Da Kontrahent SC Jülich 10 in Langerwehe mit 0:2 verliert, steht die Werkself jetzt alleine an der Tabellenspitze der Verbandsliga Mittelrhein.
Am 16. März 1975 kommt Frechen 20 nach Leverkusen. Die abstiegsbedrohten Frechener liefern der Werkself einen großen Kampf. Die Gastgeber beginnen, als wenn sie den Gegner überrennen wollten. Schon in der 6. Minute gelingt Torjäger Matthias Brücken das 1:0. Die folgenden Torchancen bleiben aber alle durchweg ungenutzt. Unverständlich dann wieder der konditionelle Abbau in der zweiten Halbzeit. Schon in der 50. Minute fällt der Ausgleich, die Werkself wirkt wie gelähmt. Die Spieler verkrampfen und am Ende steht ein 1:1. Fußball-Obmann Hermann Büchel findet klare Worte: „Das war kein Pech, sondern reines Unvermögen“, diktiert er den Journalisten ins Notizbuch. Trainer Manfred Rummel besitzt zwar weiterhin das Vertrauen des Vorstandes und auch der Spieler, doch die Kritik wird immer lauter. Unter der Hand wird gemunkelt, dass der Trainer entmachtet wird und über die Aufstellungen nicht mehr alleine entscheiden kann. Dass etliche Bayer-Spieler in den vorangegangenen Wochen trotz Grippe und anderer nachteiliger Begleitumstände eingesetzt werden mussten und deshalb hinter den gewohnten Leistungen zurückbleiben, zählt für Obmann Hermann Büchel nicht. „Beim nächsten Auswärtsspiel in Langerwehe muss eine andere Mannschaft auf dem Platz stehen“ fordert er.
Beim TuS Langerwehe steht also das Schicksalsspiel für Trainer Manfred Rummel an und die Mannschaft spielt und kämpft vor allem für ihren Trainer. Richtig eingestellt hält sich der Tabellenführer aus Leverkusen an die Anweisungen seines Trainers. Dauernd in Bewegung und unermüdlich im Einsatz, den Gegner früh störend und bei Ballgewinn schnell umschaltend, das sind die Pluspunkte einer klar verbesserten Werkself. Nach einem Foul an Matthias Brücken kann Willi Rehbach den fälligen Elfmeter in der 28. Minute souverän verwandeln. Als dann Peter Surbach in der 51. Minute das 2:0 nachlegt, verteidigt die Werkself die Führung mit großem kämpferischen Einsatz und einem Torhüter Hubert Makel in Glanzform. Als dann auch noch die Punktverluste der Verfolger Bonner SC, SC Brühl und vor allem Jülich 10 bekanntwerden, ist die Freude um die Leistungssteigerung umso größer. Voller Zuversicht blickt die Werkself auf das nächste Heimspiel am Ostersamstag gegen den Bonner SC.
Der direkte Kontrahent von Bayer 04 startet sehr gut in dieses von 2.400 Zuschauern besuchte Spiel. Mit gefährlichen Kontern bringen die Hauptstädter die Werkself das ein und andere Mal in arge Bedrängnis und gehen nicht unverdient in der 25. Minute in Führung. Danach allerdings drängt Bayer 04 auf den Ausgleich und erzielt diesen quasi mit dem Pausenpfiff. Mal wieder ist Matthias Brücken der Torschütze. Nach einem Freistoß von Gerd Kentschke köpft er den Ball ins Bonner Netz.
Nach der Pause spielt die Werkself wesentlich druckvoller, weiträumiger und durchdachter. Die Belohnung folgt in der 60. Minute: Eine Maßvorlage von Gerd Kentschke braucht Hans-Werner Marx nur noch über die Linie zu drücken und es steht 2:1. Schock dann in der 82. Minute. Nach einer unübersichtlichen Situation im Leverkusener Strafraum nach einer Ecke für die Gäste entscheidet der Schiedsrichter auf Elfmeter, aber dieser wird neben das Tor geschossen. In der 87. Minute erzielt erneut Matthias Brücken mit einem Schuss aus der Drehung das verdiente 3:1 und die Werkself kann in Ruhe Ostern feiern.
Bayer 04 führt die Tabelle nach dem 25. Spieltag an, nach Minuspunkten einen Punkt vor dem SC Jülich 10, der allerdings noch zwei Nachholspiele zu bestreiten hat, und zwei Punkte vor dem SC Brühl.
Zoltan Sebescen wird am 1. Oktober 1975 in Ehingen geboren und beginnt bereits im Kindesalter mit dem Fußballspielen. Schon früh zeigt sich sein Talent, sodass er 1982 in die Jugendabteilung der Stuttgarter Kickers aufgenommen wird. Dort durchläuft er sämtliche Jugendmannschaften und entwickelt sich kontinuierlich weiter. Sein Durchbruch im Herrenbereich gelingt ihm Mitte der 1990er-Jahre, als er bei den Kickers den Sprung in die erste Mannschaft schafft. Mit seiner Schnelligkeit, seiner Dynamik und seinem Offensivdrang macht er sich bald auch über die Region hinaus einen Namen. Er steigt mit seiner Mannschaft 1996 aus der Regionalliga Süd in die 2. Bundesliga auf und hält mit den Stuttgartern drei Jahre die Liga.
Mehr zeigenJens Nowotny wird am 11. Januar 1974 im baden-württembergischen Malsch geboren. Er spielt als Jugendlicher beim SV Spielberg und Germania Friedrichstal und wechselt später in die Jugend des Karlsruher SC. Schon als 15-Jähriger wird er fester Bestandteil der deutschen Jugend-Nationalmannschaft und durchläuft sämtliche Auswahlteams des DFB. Ein Höhepunkt ist ein U15-Länderspiel gegen England im Londoner Wembley.
Mehr zeigenEs ist Dienstagabend, der 20. Oktober 2015 – Champions-League-Abend in der BayArena. Zu Gast: die AS Rom. Was die Zuschauer erwartet, ist ein denkwürdiges Fußballspiel voller Dramatik, Tempo und Emotionen. Die Werkself legt los wie die Feuerwehr und überrollt die leicht favorisierten Italiener in der Anfangsphase regelrecht. Bereits nach zwanzig Minuten steht es 2:0 – beide Tore erzielt der mexikanische Torjäger Chicharito. Mit bissigem Pressing und mutigem Offensivspiel setzt Bayer 04 die Gäste permanent unter Druck und hat sogar Chancen auf das 3:0. Doch kurz vor der Pause dreht Roms Kapitän Daniele De Rossi auf: Mit einem Doppelpack bringt er seine Mannschaft zurück ins Spiel – 2:2 zur Halbzeit.
Mehr zeigenIm Video seht ihr eindrucksvolle und wichtige Tore der Bayer 04-Geschichte aus dem Monat Oktober. Es geht dabei nicht immer um die Schönheit der Tore, sondern es sollen euch auch besondere Spiele und Spieler in Erinnerung gerufen werden.
Mehr zeigenAm 23. Oktober 1960 kommt es im DFB-Pokal, für den man sich damals über die Pokalwettbewerbe der Regionalverbände qualifizieren musste, zu einem mit Spannung erwarteten Lokalderby: Der SV Schlebusch empfängt die Werkself von Bayer 04 Leverkusen. Rund 2.000 Zuschauer strömen ins Stadion „Am Bühl“ und verfolgen gebannt den Anpfiff um 15 Uhr.
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