In Leverkusen wird heiß diskutiert und die halbjährliche Mitgliederversammlung vorgezogen. Am Montag, 18. Juli 1949, findet die große Entscheidung im Burghof an der Rathenaustraße statt. Die Vereinsmitglieder stimmen mit überwältigender Mehrheit bei nur vier Gegenstimmen für die Einführung des Vertragsspielers – die Fußballabteilung besteht also künftig aus einer Vertragsspieler- und einer Amateurabteilung.
Die erste Mannschaft von Bayer 04 Leverkusen spielt in der 2. Oberliga West. Alle Spieler bekommen jetzt sowohl vom Verein als auch von ihrem Arbeitgeber – bei den meisten ist es das Bayer-Werk – ein monatliches Gehalt. Die Woche eines Profis von Bayer 04 sieht 1949 so aus: Jeden Werktag arbeiten, Dienstag und Donnerstag ab 18 Uhr Training und am Sonntag das Meisterschaftsspiel. Je nachdem wie erfolgreich die Partie verlief: Schulterklopfen oder Beschimpfungen im Werk. Die Männer spielten jeden Sonntag vor ihren Arbeitskollegen. Und da hieß es Gas geben, denn sie wurden ja dafür bezahlt, auch wenn die monatlichen Zahlungen uns heute ein Schmunzeln entlocken. Ein Leistungsträger verdiente bei Bayer 04 um die 200 Mark im Monat und bekam eine „Aufwandsentschädigung“ von 10 Mark pro Spiel.
Was im Juli 1949 im Burghof entschieden wird, ist der Startschuss für unser Bayer 04, wie wir es heute kennen.
Wolfgang Vöge wird am 15. September 1955 in Ahlen, Westfalen, geboren und ist das vierte von sieben Kindern eines Bergmanns. Sein Vater, Erich Vöge, ist zudem Fußballschiedsrichter. Schon früh entwickelt Wolle, wie er von Freunden und Teamkollegen genannt wird, eine große Leidenschaft für den Fußball und ist ein begeisterter Fan des BVB. Seine ersten fußballerischen Erfolge erzielt er im Amateurbereich bei seinem Heimatverein SV Ahlen, für den er in seiner Debütsaison bereits 26 Tore schießt und dadurch die Aufmerksamkeit der Scouts auf sich zieht. Dies führt 1975 zu einem Wechsel zu Borussia Dortmund.
Mehr zeigenJens Melzig wird am 28. September 1965 in Cottbus geboren. Melle, wie er in Leverkusen genannt wird, beginnt seine Karriere bei seinem Heimatverein Energie Cottbus. Dort fällt er als junger Spieler schon früh durch Zweikampfstärke und Spielintelligenz auf. Ab 1984 gehört er zur ersten Mannschaft von Energie Cottbus und spielt für den Klub in der DDR-Liga sowie in der Oberliga. Mit 144 Einsätzen und 12 Toren entwickelt er sich zu einer festen Größe in der Abwehr. In dieser Zeit prägt er den Verein maßgeblich mit – als zweikampfstarker Innenverteidiger, der auch Führungsqualitäten zeigt.
Mehr zeigenAndreas Thom wird am 7. September 1965 im brandenburgischen Rüdersdorf bei Berlin geboren. Schon als Kind zeigt Andreas ein außergewöhnliches Talent am Ball. Er tritt früh dem Nachwuchs des BFC Dynamo Berlin bei, einem der führenden Fußballklubs der DDR. Dort erhält er eine gezielte, leistungsorientierte Ausbildung im Rahmen des DDR-Sportsystems. Sein Talent, seine Spielübersicht und seine Technik führen dazu, dass er bereits mit 17 Jahren in der ersten Mannschaft des BFC Dynamo debütiert.
Mehr zeigenLucio, mit vollem Namen Lucimar Ferreira da Silva, wird am 8. Mai 1978 in Planaltina, einem Vorort der brasilianischen Hauptstadt Brasília, geboren. Schon in seiner Kindheit zeigt sich seine Leidenschaft für den Fußball. Auf den staubigen Straßen seines Heimatortes verbringt er unzählige Stunden damit, dem Ball nachzujagen – oft barfuß, wie viele brasilianische Kinder. Trotz der einfachen Verhältnisse, in denen er aufwächst, unterstützt ihn seine Familie stets in seinem Traum, eines Tages ein großer Fußballspieler zu werden. Seine ersten Schritte im Vereinsfußball macht er bei kleinen lokalen Klubs, bevor er als Jugendlicher zum Verein Guará und später zum Traditionsklub Internacional Porto Alegre wechselt. Von dort verpflichtet Bayer 04 den international völlig unbekannten Verteidiger im Januar 2000.
Mehr zeigenIm Video seht ihr eindrucksvolle und wichtige Tore der Bayer 04-Geschichte aus dem Monat September. Es geht dabei nicht immer um die Schönheit der Tore, sondern es sollen euch auch besondere Spiele und Spieler in Erinnerung gerufen werden.
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