In den 80ern gibt es lediglich zwei Stadien, die keine Laufbahn um den Platz haben und als reine Fußballstadien bezeichnet werden: das Ruhrstadion in Bochum und das Westfalenstadion in Dortmund. Jetzt soll das Ulrich-Haberland-Stadion, wie es damals heißt, das dritte in der Bundesliga werden.
In der Sommerpause 1986 wird von Ende April bis Anfang August in Rekordzeit die alte Holztribüne auf der Gegengraden im Osten abgebaut, die kompletten Stehplätze abgerissen und die heutigen Blöcke C, B und A so fertiggestellt, dass zum ersten Bundesligaspiel der Saison 1986/87 gegen Schalke 04 wenigstens die Sitzplätze in den Blöcken B genutzt werden können. Die Sitzplatzschalen sind übrigens in Grün – angelehnt an die Farben der Bayer AG, Grün und Blau. Am 4. Oktober 1986 beim 4:1-Heimsieg gegen Werder Bremen ist die komplette Osttribüne fertig und die aktiven Bayer 04-Fans beziehen erstmals ihren neuen Stehplatzbereich Block A und bleiben hier die nächsten Jahre. Erstmals wechseln sie anlässlich des UEFA-Pokalrückspiels gegen Bröndby Kopenhagen im Dezember 1990 für ein Spiel in den Block C, um dann ab der Saison 1991/92 ihre Heimat im Norden des Stadions zu finden.
Der Umbau geht derweil stetig voran. Im September 1987 werden rund zehn Meter hinter den Toren als Übergang zwei Stahlrohrtribünen installiert, die Platz für jeweils 4.500 Zuschauer bieten. In der Rückrunde der Saison 1987/88 wird dann die Haupttribüne im Westen abgerissen und die Mannschaft zieht in Container hinter der Stahlrohrtribüne im Norden, die für die Zeit des Umbaus der Haupttribüne als Umkleidekabinen dienen. Die Mitte des Rohbaus der neuen Haupttribüne wird anlässlich des UEFA-Pokalendspiels am 18. Mai 1988 als „VIP- und Pressetribüne“ umfunktioniert und dafür mit Sitzkissen geschmückt. Die Blöcke F1 – F4 sind bei diesem Spiel vor allem für Bayer 04-Mitarbeiter und ihre Familienangehörigen geöffnet, die allerdings auf dem harten Beton Platz nehmen müssen. Am Ende des Spiels sitzt aber ohnehin keiner mehr.
Zur Saison 1988/89 ist die Haupttribüne im Westen mit ihren Büroräumen für die Geschäftsführung und den neuen Umkleidekabinen fertig und es geht an den Bau der kompletten Nordtribüne, die am 17. Februar 1990 beim Heimspiel gegen den FC Homburg ihre Einweihung feiert. Das Ulrich-Haberland-Stadion sieht jetzt für die nächsten Jahre aus der Vogelperspektive wie ein U aus. Die Südtribüne mit Sitzplätzen für nochmal 4000 Zuschauer wird aber nicht mehr gebaut, anstelle dessen gibt es eine Umplanung mit neuen Geschäftsführungsräumlichkeiten, einem VIP-Restaurant, Firmenlogen und einer kleineren Anzahl an Zuschauerplätzen. Eigens dafür wird ein Provisorium aufgebaut, um die Sichtverhältnisse prüfen zu können, die dann für gut befunden werden. Der Baubeginn wird für den Sommer 1996 angesetzt. Just in dieser Saison kämpft die Mannschaft gegen den Abstieg. Die Planungen hängen an einem seidenen Faden und würden mit einem Abstieg ad acta gelegt werden.
Der 1. FC Kaiserslautern kommt am letzten Spieltag ins Ulrich-Haberland-Stadion und mit ihm sehr viele Lautern-Fans. Die Anfrage nach mehr Karten – im Süden gibt es noch die alte Kurve – lehnt Manager Reiner Calmund mit dem Hinweis auf den Baubeginn ab und lässt von einer Baufirma Bagger im Süden auffahren und die ersten, eigentlich noch nicht gesicherten Baumaßnahmen einleiten. So kommen „nur“ 10.000 Pfälzer nach Leverkusen und müssen den ersten Abstieg ihrer Mannschaft aus der 1. Bundesliga erleben. Bayer 04 rettet sich mit dem Ausgleich von Markus Münch in der 82. Minute. Und dem Bau der neuen Südtribüne steht nichts mehr im Wege.
Am 26. Juli 1997, anlässlich des DFB-Ligapokal-Endspieles zwischen Bayern München und dem VfB Stuttgart, wird die Südtribüne eingeweiht und das Schmuckkästchen der Bundesliga ist fertig.
Claus-Dieter, genannt „Pele“, Wollitz wird am 19. Juli 1965 in Brakel geboren. Bereits im Alter von sechs Jahren bekommt er seinen Spitznamen nach dem brasilianischen Weltstar, weil er schon als Kind den Ball lange hochhalten kann. Was am Anfang nur als Gag gemeint war, wird ihn sein Leben lang begleiten. Jeder Fußball-Fan verbindet mit dem Namen Wollitz gleichzeitig seinen Spitznamen: Pele.
Mehr zeigenJosé Roberto da Silva Junior, kurz Zé Roberto, wird am 06. Juli 1974 in der brasilianischen Stadt Sao Paulo geboren. Mit sieben Jahren kickt er bei der Fußballschule Pequeninos de Joquey, was auf deutsch „Joqueys Kleine“ heißt. Über den Verein Palestra Sao Bernardo kommt der Linksfuß zum Profiverein Portuguesa de Desportos, bei dem er 1994 sein Debüt feiert.
Mehr zeigenNach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga hat Fußballobmann Hermann Büchel alle Hände voll zu tun, um eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen. Zum Trainingsauftakt am 14. Juli 1975 im Ulrich-Haberland-Stadion tummeln sich neun Neuzugänge, darunter fünf Spieler, die 1979 zur Stammelf der Aufstiegsmannschaft in die 1. Bundesliga gehören werden.
Mehr zeigenNach dem Erfolg des Vorjahres veranstaltet der Turn- und Spielverein Leverkusen zum zweiten Mal die „Wiesdorfer Sportwoche“ (die Stadt Leverkusen wird erst 1930 gegründet). Die Sportwoche nimmt am Sonntag, den 12. Juli 1925, ihren Anfang. In den Jahren vor dem 1. Weltkrieg gibt es sogenannte städtische Turn- und Spielfeste. Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Vereins 1924 haben der Vorstand und viele helfende Hände diese Sportwoche ins Leben gerufen. Aus dem internen städtischen Spielfest hat sich eine nationale Veranstaltung entwickelt, die sich besonders wegen ihrer Eigenart als Staffel schon nach einem Jahr einen Namen gemacht hat.
Mehr zeigenDer am 17. November 1973 in Jena geborene Bernd Schneider verbringt seine Jugendjahre noch in der DDR. Seine ersten Schritte mit dem Ball am Fuß macht er für die beiden Jenaer Vereine BSG Aufbau und FC Carl Zeiss, dem größten Klub seiner Heimatstadt. In den Neunzigern spielt er sechs Jahre lang in der 2. Bundesliga. Bernd Schneider sticht als feiner Dribbler hervor, dem seine Herkunft als Straßenfußballer immer anzumerken ist. Dazu passt auch sein Spitzname „Schnix“, der aus der thüringischen Mundart kommt: „Schnixeln“ ist dort ein Synonym für Dribbeln, gut mit dem Ball umgehen können. Nach Jenas Abstieg 1998 geht Schnix den umgekehrten Weg. Aufsteiger Eintracht Frankfurt holt ihn in die Bundesliga. Das Intermezzo dort währt allerdings nur ein Jahr.
Mehr zeigen