Im Sommer 1978 kommen Willi Korth von Schwarz-Weiß Essen, Klaus Schulze von Preußen Berlin und Peter Szech vom VfR Neuss. Außerdem wird neben Harry Gniech auch noch Klaus Meul aus der Amateurmannschaft in den Profikader hochgezogen. Für alle drei Neulinge gibt Bayer 04 gerade mal 50.000 DM aus und liegt damit weit unter dem Schnitt der vorangegangenen Jahre. Trotzdem ist Trainer Willibert Kremer mehr als zufrieden, denn der Stamm wurde zusammengehalten. Und mit 19 Lizenzspielern sieht er eine gute Basis für einen Mittelfeldplatz am Ende der Saison.
Die Vorbereitung gestaltet sich indes sehr schwierig. Sowohl das Trainingslager im nahe gelegenen Hennef als auch das in Herzogenaurach müssen beide aufgrund des anhaltenden Dauerregens abgebrochen werden. Da die drei Rasenplätze am Ulrich-Haberland-Stadion überholt werden, müssen die Werkself-Kicker auf den Hockeyplätzen des RTHC im Carl-Duisberg-Park trainieren. Außerdem fällt natürlich aufgrund des Wetters das eine oder andere Freundschaftsspiel aus. Schlechte Voraussetzungen für eine erfolgreiche Saison.
Am 29. Juli 1979 bringt der erste Spieltag in der 2. Bundesliga Nord direkt ein Auswärtsspiel beim Mitfavoriten um den Aufstieg zur 1. Bundesliga: Fortuna Köln. Die heimischen Journalisten sehen Bayer 04 nicht chancenlos. Und der Münsteraner Trainer Werner Biskup, ein ehemaliger Leverkusener Spieler, zählt die Werkself durchaus neben Bayer 05 Uerdingen und Fortuna Köln zum Favoritenkreis um den Bundesliga-Aufstieg, allerdings als einziger Trainer der Mitkonkurrenten.
Bei hochsommerlichen Temperaturen gelingt Bayer 04 ein Start nach Maß. Nach 22 Minuten liegen die Gäste durch Harry Gniech und Jürgen Gelsdorf mit 2:0 in Führung. Von Beginn an lauffreudig, engagiert und taktisch diszipliniert beherrscht die Bayer-Truppe ihren Gegner. Auch der schnelle Anschlusstreffer der Fortunen bringt die Mannschaft nicht aus dem Konzept. Der eingewechselte Matthias Brücken sorgt in der 80. Minute für die Entscheidung und so werden die ersten zwei Punkte der Saison eingefahren.
Der kicker titelt mit der Überschrift „So schlug Leverkusen die Millionen-Elf“ und lüftet das Bayer 04-Geheimnis. Bayer 04 besitzt ein gut eingespieltes Team und hat sich mit dem talentierten Peter Szech in der Sturmspitze verstärkt.
Trainer Willibert Kremer und die Mannschaft treten direkt auf die Euphorie-Bremse: „Nun macht uns nicht schon zum Meister.“
Doch dieser Erfolg macht Lust auf mehr, denn die nächsten beiden Spiele finden im heimischen Ulrich-Haberland-Stadion statt. Und die Hoffnung, sich mit zwei guten Ergebnissen vorne festzusetzen, gibt es berechtigterweise.
Für alle Nostalgiker hier einmal die Aufstellung des ersten Spieltages der Aufstiegssaison 1978/79: Bockholt – Posner, Gelsdorf, Klimke, Scheinert, Hörster, Bruckmann (75. Elfering), Ziegler, Gniech (65. M. Brücken), Szech, Herzog
Claus-Dieter, genannt „Pele“, Wollitz wird am 19. Juli 1965 in Brakel geboren. Bereits im Alter von sechs Jahren bekommt er seinen Spitznamen nach dem brasilianischen Weltstar, weil er schon als Kind den Ball lange hochhalten kann. Was am Anfang nur als Gag gemeint war, wird ihn sein Leben lang begleiten. Jeder Fußball-Fan verbindet mit dem Namen Wollitz gleichzeitig seinen Spitznamen: Pele.
Mehr zeigenJosé Roberto da Silva Junior, kurz Zé Roberto, wird am 06. Juli 1974 in der brasilianischen Stadt Sao Paulo geboren. Mit sieben Jahren kickt er bei der Fußballschule Pequeninos de Joquey, was auf deutsch „Joqueys Kleine“ heißt. Über den Verein Palestra Sao Bernardo kommt der Linksfuß zum Profiverein Portuguesa de Desportos, bei dem er 1994 sein Debüt feiert.
Mehr zeigenNach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga hat Fußballobmann Hermann Büchel alle Hände voll zu tun, um eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen. Zum Trainingsauftakt am 14. Juli 1975 im Ulrich-Haberland-Stadion tummeln sich neun Neuzugänge, darunter fünf Spieler, die 1979 zur Stammelf der Aufstiegsmannschaft in die 1. Bundesliga gehören werden.
Mehr zeigenNach dem Erfolg des Vorjahres veranstaltet der Turn- und Spielverein Leverkusen zum zweiten Mal die „Wiesdorfer Sportwoche“ (die Stadt Leverkusen wird erst 1930 gegründet). Die Sportwoche nimmt am Sonntag, den 12. Juli 1925, ihren Anfang. In den Jahren vor dem 1. Weltkrieg gibt es sogenannte städtische Turn- und Spielfeste. Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Vereins 1924 haben der Vorstand und viele helfende Hände diese Sportwoche ins Leben gerufen. Aus dem internen städtischen Spielfest hat sich eine nationale Veranstaltung entwickelt, die sich besonders wegen ihrer Eigenart als Staffel schon nach einem Jahr einen Namen gemacht hat.
Mehr zeigenDer am 17. November 1973 in Jena geborene Bernd Schneider verbringt seine Jugendjahre noch in der DDR. Seine ersten Schritte mit dem Ball am Fuß macht er für die beiden Jenaer Vereine BSG Aufbau und FC Carl Zeiss, dem größten Klub seiner Heimatstadt. In den Neunzigern spielt er sechs Jahre lang in der 2. Bundesliga. Bernd Schneider sticht als feiner Dribbler hervor, dem seine Herkunft als Straßenfußballer immer anzumerken ist. Dazu passt auch sein Spitzname „Schnix“, der aus der thüringischen Mundart kommt: „Schnixeln“ ist dort ein Synonym für Dribbeln, gut mit dem Ball umgehen können. Nach Jenas Abstieg 1998 geht Schnix den umgekehrten Weg. Aufsteiger Eintracht Frankfurt holt ihn in die Bundesliga. Das Intermezzo dort währt allerdings nur ein Jahr.
Mehr zeigen